Rheinbahn: Zahl der Ticket-Kontrolleure wird erhöht
Die Rheinbahn erhöht die Zahl der Ticket-Kontrolleure. In den nächsten Jahren werden 23 neue Fahrausweisprüfer speziell für diesen Job eingestellt. Dann sind rund 120 Männer und Frauen Tag und Nacht im Außeneinsatz.
Der Sekundenzähler auf dem Handyticket wurde Klaus K. zum Verhängnis. Daran konnte der Prüfer nämlich erkennen, dass der 39-Jährige den elektronischen Fahrschein erst in der Bahn gelöst hatte. Und das kostet 60 Euro. Denn Handytickets müssen grundsätzlich vor dem Einstieg gekauft oder abgerufen werden. Dieses „erhöhte Beförderungsgeld“ zahlte auch die junge Frau, die sich in der U-Bahn erst einmal setzte, um im Portemonnaie angeblich nach Kleingeld zu suchen. Sie hätte sofort zum Fahrkartenautomaten gehen müssen.
Grundsätzlich darf man ohne Ticket einsteigen
In Düsseldorf darf man grundsätzlich ohne Ticket einsteigen. Aber dann gilt für U-Bahnen und Straßenbahnen: Sofort zum Automaten gehen und zahlen. In den Bussen gibt’s Fahrscheine beim Fahrer. Man muss also vorne einsteigen. Natürlich können sich Fahrgäste aus Versehen so verhalten wie Schwarzfahrer. Aber das schützt sie erst einmal nicht vor Strafe. Auf der Rheinbahn-Website steht dazu, dass die Kontrolleure nur feststellen „dürfen“, ob ein Fahrgast ein gültiges Ticket hat oder nicht. Und weiter: „Wir bitten daher um Verständnis, wenn unsere Mitarbeiter sich nicht auf Diskussionen über den Sachverhalt einlassen.“ Hierzu habe der Fahrgast später in Form eines schriftlichen oder mündlichen Einspruchs beim Unternehmen Gelegenheit. Achtung: Bei den Fristen zählt der Tag der Kontrolle mit.
Nach Rheinbahn-Schätzungen haben 2 bis 3 Prozent der Fahrgäste kein gültiges Ticket und verursachen – ebenfalls geschätzt – einen Schaden von 4 Mio. bis 6 Mio. Euro. Nach Abzug aller Kosten fließen aus den erhöhten Beförderungsentgelten rund 1,5 Mio. Euro in die Rheinbahn-Kasse. Schumacher: „Ohne Fahrscheinprüfer wäre die Zahl der Schwarzfahrer und damit unser Verlust sicher sehr viel höher.“ Ein Beweis dafür sind die regelmäßigen „100-Prozent-Kontrollen“ bei allen ein- und aussteigenden Fahrgästen einer Bahn. Hier erreicht die Schwarzfahrer-Quote bis zu 9 Prozent.
Mehr Kontrollen
Derzeit beschäftigt die Rheinbahn 29 eigene Kontrolleure. Weitere 60 sind Mitarbeiter von privaten Dienstleistungsunternehmen. Das Verkehrsunternehmen stellt jetzt weitere eigene Ticketprüfer ein. Schumacher: „Ziel der Kontrollen ist es, höflich im Ton, aber hart in der Sache unseren Fahrgeldanspruch durchzusetzen und dem Fahrgast klar zu machen: zahlt bitte, sonst wird es teuer.“
Info
Noch Fragen? Alle Fragen beantworten die Mitarbeiter in den Kundencentern oder an der „Schlauen Nummer" 01806. 50 40 30 (20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz / 60 Cent pro Anruf aus den Mobilfunknetzen).
So fahren Sie nicht schwarz
-
Einstieg mit Ticket: Zeittickets, sonstige Tickets etwa in Verbindung mit der Fortuna-Eintrittskarte, einem Messebesuch oder die „Düsseldorfcard“ immer mitführen.
- Handy-Ticket: Jeder Form von Handy-Ticket muss vor dem Besteigen eine Fahrzeuges gekauft bzw. abgerufen werden. Wichtig: Auch das Kontrollmedium (Kreditkarte, Ausweis usw.) muss mitgeführt werden.
- Einstieg ohne Ticket:Straßenbahnen/U-Bahnen: Sofort zum Ticketautomaten gehen und zügig zahlen. Bitte beachten: Einzeltickets und die erste Fahrt bei Vierertickets aus den Bordautomaten sind bereits entwertet und gelten sofort.
- Busse: Einstieg nur beim Fahrer und dort ein Ticket kaufen. Einstieg durch hintere Türen kann als Zahlungsunwilligkeit ausgelegt werden und 60 Euro kosten.
- Einstieg mit Tickets aus dem Vorverkauf: Nicht entwertete Einzeltickets und Vierertickets-Abschnitte müssen unmittelbar nach Einstieg Fahrzeug entwertet werden. Erst Platz nehmen, etwa um das Ticket zu suchen, kann 60 Euro kosten.
- Automat defekt: Wenn Ticketautomat oder Entwerter defekt sind, das Personal informieren. Nach dem Umstieg einen neuen Kaufversuch starten.
-Schwarzfahrer „retten“: Ein spontanes Mitfahrtangebot auf dem Ticket eines Mitreisenden (z. B. abends beim Ticket 2000) gilt nicht.
(Text: Hans-Dieter Budde)
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.