nun will ich die Geschichte noch zu Ende erzählen

Nun muss ich die Geschichte zu Ende erzählen

„Wie du weißt, war ich doch in Deutschland um Geld zu holen, die Leute wollten es in bar. So hob ich einfach die Summe vom Konto ab. Dann war der Termin beim Advokado und da flog ich noch mal heim. Jetzt war es ein ganz schöner Batzen. Wie sollte ich den hier herbringen? Mir war nicht wohl in meiner Haut. Hätte mich jemand beobachtet, und mich überfallen, das schöne Moos wäre futsch gewesen. So steckte ich es in eine Taschenpackung Tempo, die ich vorsichtshalber präpariert hatte, denn ich musste ja im Flughafen durch die Kontrolle. So wie ich das hier erzähle steigt mein Blutdruck schlagartig an.“

„Warum, was ist dabei, wenn du es in deiner Tasche hattest, kann dir doch nix passieren, meinte Nora. Ich habe auch immer ziemlich viel Geld dabei, wenn ich Urlaub mache.“
„Ja aber keine 80000.DM“ Nora hielt die Luft an, „ da käme ich auch ganz schön ins Schwitzen.“
„Das kannst du mir glauben, schau, hier meine Hände wie sie zittern, obwohl das schon so lange zurückliegt. Ja, dann durch die Kontrolle, ich legte meine kleine Tasche auf das Band. Vor mir eine Ausländerin. Dann rief jemand von der Kontrolle irgendetwas.
„Meinen sie mich“, fragte ich, sie schüttelte den Kopf, ich nahm meine Tasche vom Band, und verließ fluchtartig den Raum. Dann ging ich ein paar Schritte, hielt mich mit einer Hand an der Wand fest und weinte… Alles hat sich Luft gemacht. Ich rutschte auf die Erde, mir war alles egal, was die Leute von mir dachten. Ich zitterte am ganzen Körper. Jemand brachte mir ein Glas Wasser, aber sonst weiß ich nix. Mit steifen Beinen ging ich zum Gate. Nur nicht noch mehr auffallen. Der Stewardess sagte ich, dass ich nichts zu essen oder trinken wünsche. Sie sah mir an, dass etwas nicht stimmt, und setze mich auf eine Dreierbank. Was sie mit den Passagieren gemacht hatte, wo sie einen Platz bekommen hatten? Keine Ahnung. Als das Flugzeug in der Luft war, brachte sie mir eine Decke und ein Kissen und versorgte mich. So konnte ich mich umlegen und schlief vor Erschöpfung bis nach Gran Canaria.“
„Du machst Sachen.“
„Ja das war Devisenschiebung, .Ich hätte das Geld anmelden müssen. Was weiß ich, was dann passiert wäre. Jedenfalls hatte ich eine Straftat begangen. Aber soweit dachte ich nicht.

Autor:

Linda Bohrmann aus Düsseldorf

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