Menschenrechtsarbeit ist schwierig und schön zugleich

Denise Krammer
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Es kostet Zeit, Kraft und Ausdauer, eine Veranstaltung für Amnesty International auf die Beine zu stellen. Überall auf der Welt betreiben Amnesty-Gruppen diese Öffentlichkeitsarbeit, damit Unrecht bekannt und Leuten geholfen wird, die zu Unrecht inhaftiert, geschlagen und gefoltert werden. Oft geht es aber auch um soziale Ungerechtigkeit und daraus resultierende Gewalt wie im "Fall Brasilien" zu Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2014.

Eine Veranstaltung „der besonderen Art“ war der Info-Abend der Amnesty-Ortsgruppe Düsseldorf-Süd/Hilden zum Thema ‚Brasilien und die WM‘. Wie der Leiter der Stadtbücherei Düsseldorf-Wersten David Cappel anmerkte, fiel diese Veranstaltung insofern aus dem Rahmen, als viele einzelne Mosaiksteinchen ein durchaus umfassendes Bild von Brasilien ergaben. Aus unterschiedlichen Perspektiven wurde das Land in den Blick genommen. Ein Filmbeitrag der Regisseurinnen Josefine Borrman und Julia Luhnau setzte sich mit der seit jeher weit verbreiteten Gewalt auseinander. Ehemalige Widerstandskämpfer unter der Militärdiktatur sowie Mitglieder der Drogenkartelle erzählen über ihr Leben „ihre ganz eigene Suche nach Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit …“. Staatliche Gewalt sorgt für Befriedung, die trügerisch zu sein scheint. Der Titel des Films „Eine Frage der Perspektive“ war Motto des Abends, denn auch die Bilder der Kunstausstellung von Tatiana Carneiro dos Reis spielten mit der Perspektive des Betrachters. Höhepunkte waren aber ohne Zweifel die von der Brasilianerin Denise Krammer dargebotenen Lieder aus den Zeiten der Militärdiktatur, die die damaligen Zustände abermals ins Bewusstsein rückten und die Zuhörer diese Zeit tatsächlich nachempfinden ließen. Getränke, Essen und Gespräche zwischen den Infoblöcken - zur Arbeit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und des unabhängigen Fördervereins ProBrasil - ließen die Zeit angenehm schnell vergehen.

Es gab viel Lob für diese Veranstaltung. Dennoch stellt sich den Verantwortlichen von Amnesty International die Frage, weshalb nicht mehr Menschen hieran Interesse zeigen und weshalb eine Unterschrift, die doch so viel bewirken kann, nur von wenigen bereitwillig geleistet wird. Vielleicht, liebe Leser und Leserinnen haben Sie ja eine Antwort hierauf. Auch an den Infoständen in der Fußgängerzone sind es die aus welchen Gründen auch immer Unverzagten, die zu uns kommen, unsere Arbeit loben und vor allen Dingen gerne unterstützen. Ihnen allen vielen Dank hierfür!

Autor:

Silvia Ropertz aus Düsseldorf

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