Kuffekicker
Diese typisch rheinische Bezeichnung von einst hört man heute nur noch sehr selten. Ich selbst denke hierbei immer schmunzelnd an meine Mutter. Denn sie nannte in den 70er Jahren sehr oft einen ganz bestimmten Politiker -weilt schon nicht mehr unter uns- so, und zwar recht überzeugt, sobald er auf dem Bildschirm irgendwie zu erblicken war.
Zur Erklärung werden wir wieder Lehrer Bömmel’s unvergessene Redensart zu Hilfe nehmen:
Tja, wie soll ich et Ihnen jetzt sagen – wo fange mer an – da musste zuerst einmal in ‚nem schlauen Buch nachjeblättert werden. Denn zu meiner Zeit konnte mer noch nit "jugeln“ odder wie mer dat nennt. Und so hat mer die Leut ausjefragt, wobei dann die komischsten Sachen erausjekommen sind.
Einer tippte auf "scheeles Gucken“, ein Anderer wiederum meinte, et müsste damit zu tun haben, dat einer "in den Koffer schaut“ oder aber in ene Topf. Auch an neujierije Leut wurde jedacht, die ihre Nas in alles stecken. Im Jroßen und Janzen und überhaupt wär et eben nix Positives. Denn et kam auch noch ne Behauptung auf, dat et hier um Menschen jeht, die in nem Jeschäft sich alle möchlischen Waren zeijen lassen und am End dann doch nix kaufen.
Kuffekicker bedeutet abber janz wat Anderes:
Dat is Einer, der seinen lieben Mitmenschen –aus welche Jrund auch immer- nit jrad inet Jesicht odder in de Augen sehen kann.
Kuffe, dat is bei uns im Rheinland de Bejriff für Augenbrauen.
"Casablanca“ lässt schön jrüßen...
©B. Bo. / 12. März 2012
Autor:Brigitte Bogers aus Düsseldorf |
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