Julia meets "Zwielicht"
Sieben Freunde aus Regensburg teilen sich die Leidenschaft zum Mittelalter und zur Musik. Zusammen bilden sie die Band Zwielicht, eine Mittelalterband die mit vielen Instrumenten eine harmonische Einheit bildet. Auf dem diesjährigen Burgfolk traf Julia Oli und Bene. Sie beantworteten alle Fragen und wir erfuhren auch etwas über das neue Album, welches im Frühjahr 2014 erscheinen soll.
Julia: "Zwielicht ist eine im Jahre 2007 gegründete Band aus Regensburg und verortet ihren Ursprung in einer Kneipe. Was genau geschah in dieser Kneipe bis Zwielicht gefunden wurde?"
Oli: "Das war sehr skurril. Ich war mit einem Kumpel unterwegs in einer Kneipe und wir haben ein bisschen gefeiert. An der Bar hat eine Dame gesessen. Wir kamen ins Gespräch. Sie spielte Harfe und sie sagte, dass sie auch gerne eine Band gründen würde. So ist das Ganze dann entstanden. An diesem Abend, als die Autos geholt wurden, waren alle beisammen und die erste Session wurde gestartet."
Julia: "Als ihr euch den Namen "Zwielicht" gabt, wusstet ihr da, dass es in NRW schon eine Band mit diesem Namen gibt?"
Oli: "Das war uns nicht bekannt. Erst nachträglich ist das durchgesickert."
Julia: "Und das hat nicht zum Streit geführt?"
Bene: "Wir hatten nur bei last.fm Probleme. Wir wollten ein Profil erstellen und haben dann versehentlich bei denen mitgemischt. Da waren dann heftige Metalbilder mit uns daneben zu sehen, ...bis heute sind wir da noch drin. Das fanden sie dann weniger toll, ...glaube ich zumindest. Dann bin ich da ganz schnell wieder rausgegangen. Aber ansonsten gab es keine weiteren Probleme."
Julia: "Die verschiedensten Instrumente sind in eurer Band vertreten: Von der Drehleier bis zum Schlagzeug habt ihr einiges im Repertoire. Wann habt ihr angefangen ein Instrument zu lernen und was hat euch an diesem Instrument begeistert?"
Oli: "Zu Beginn waren die Instrumente noch nicht klar. Ich habe Anzeigen im Internet und in der Stadtzeitung aufgegeben. Erst als ich die Musiker kennengelernt habe wurden die Instrumente deutlich. Vorher war nichts geplant. Nur Harfe und Akustik Gitarre wollte ich haben."
Bene: "... Und Geige."
Oli: "Ja genau! Die Geige wollte ich auch haben. Was dabei herausgekommen hat die Zeit gezeigt."
Julia: "Wann habt ihr angefangen, euer Instrument zu lernen?"
Bene: "Ich spiele Flöte und Fagott. Die Blockflöte habe ich mit fünf Jahren begonnen zu spielen. Ich hatte auch lange Unterricht. Die Flöte wird als Instrument immer unterschätzt. Sie ist aber extrem vielseitig. Fagott spiele ich, seitdem ich 12 Jahre alt bin. Auch mit absoluter Leidenschaft. Für mich gibt es kein schöneres Instrument."
Oli: "Ich habe mit 12 Jahren gelernt, Akustik Gitarre zu spielen. Bin dann schnell zum Gesang gekommen, habe auch Gesangsunterricht genommen. Die Akustik Gitarre lief dann immer nebenbei. Ich habe mich aber mehr auf den Gesang konzentriert."
Julia: "Welcher Weg hat euch in die Welt der Mittelaltermusik geführt?"
Bene: "Bei mir war es Zufall. In welcher Band kann man schon Flöte und Fagott spielen... außer Jazz und Mittelalter? Ich hatte aber vorher auch schon Bands wie Schandmaul und Subway to Sally gehört. Dann habe ich die Anzeige entdeckt. Ich war damals neu in Regensburg und habe mich gemeldet. Dann führte eins zum anderen und nun bin ich Teil dieser Band."
Oli: "Ich komme eigentlich aus dem Rock-Bereich. Die mittelalterlichen Instrumente haben mich aber fasziniert. Im Bereich Rock spielt niemand Harfe, Blockflöte etc.. Mit dieser Faszination hörte ich mir die Mittelalter Musik an und wollte sie dann auch spielen."
Julia: "Ihr seid auch schon mit "Schandmaul" aufgetreten. Wie entstand diese Zusammenarbeit?"
Oli: "Wir haben "Schandmaul" backstage in Regensburg kennengelernt."
Bene: "Unser Schlagzeuger spielt auch bei "Sava" (Projekt von Birgit Muggenthaler) mit. "Schandmaul" haben kurzfristig eine Band gesucht und da hat man sich an uns erinnert."
Oli: "Dann kam eine Mail von "Schandmaul" mit der Anfrage drin."
Julia: "Wenn ihr euch eine Band aussuchen könntet, mit der ihr auftreten dürftet. Welche wäre das und warum?"
Oli: "Für mich wäre es definitiv "Eric Fish". "Subway To Sally" finde ich musikalisch einfach grandios."
Bene: ""Subway To Sally" und "Schandmaul" haben natürlich schon ihren Reiz. Ich habe selber auch bei "Schandmaul" ausgeholfen und deswegen weiß ich, wie das ist. Sie haben viele unglaublich tolle Fans."
Julia: "Auf eurer Homepage stellt ihr Kritiken eurer Alben zur Verfügung. Erinnert ihr euch noch an die erste Kritik? Wie geht ihr mit negativer Kritik um?"
Oli: "Negative Kritik ist sehr wichtig, denn dann weiß man, was man demnächst besser machen kann."
Bene: "Wenn die Kritik konstruktiv ist, dann ist es gut. Bei einem Auftritt in diesem Jahr haben wir viel negative Kritik bekommen und da haben wir uns natürlich gefragt, was man besser machen kann. Das hilft einem schon. Aber natürlich ist uns positive Kritik lieber."
Julia: "Neben diversen Veröffentlichungen in Zeitschriften durftet ihr auch einen TV Gig in der Krimiserie „Kommissarin Lucas“ bestreiten . Wie kam es denn zu diesem Angebot?"
Oli: "Das war wirklich Zufall. Ein Bekannter von uns ist ziemlich involviert in diese Sachen und damals ist denen eine Band abgesprungen. Sie haben Mittelalter Bands gesucht und haben uns angefragt."
Bene: "Es war eine Folge, die auf einem Mittelaltermarkt bzw. einem Erntedank-Fest gespielt hat. Das Ganze war auch eine interessante und lustige Erfahrung."
Julia: "Ist es ein Unterschied vor einer Kamera zu spielen als auf der Bühne?"
Bene: "Es wird schon ein wenig gefaket. Wir haben vorher die Lieder eingespielt und die liefen dann bei den Aufnahmen über Band. Wir mussten dann so tun als würden wir spielen. Es war schon anders."
Oli: "Man muss dazu sagen, dass Bene an diesem Tag noch Geburtstag hatte und darum haben wir nebenbei noch am Set gefeiert. Das war schon okay."
Julia: "Neben dem "Burgfolk" seid ihr auch auf diversen anderen Events unterwegs. In diesem Jahr findet aber auch euer Jubiläumskonzert statt. Gibt es für euch einen Unterschied zwischen dem Auftritt im Rahmen eines Events bzw. bei einem Einzelkonzert?"
Oli: "Das Kribbeln ist immer dasselbe. Es ist immer geil."
Bene: "Aber auf solchen Festivals ist es natürlich einfach nur großartig, wenn man andere Bands kennenlernt. Wir sind auch generell große Fans von Musik in allen Facetten. Es gibt immer wieder tolle Bands zu entdecken. Ich mag Festivals persönlich lieber."
Julia: "Zwei Jahre ist es her, dass das Album „Das tiefste Ich“ herauskam. Da ihr eure Alben bis jetzt im zwei Jahres Tonus herausgebracht habt, dürfen wir dann auch dieses Jahr eine neue Platte erwarten oder müssen wir uns noch gedulden?"
Oli: "Jetzt im Winter wollen wir ins Studio gehen und die ersten Songs sind auch schon fertig. Frühjahr 2014 kommt das neue Album. Auf unserem Jubiläumskonzert geben wir auch ein paar Songs zum Besten."
Julia: "Dieses Jahr ist "Zwielicht" fünf Jahre alt geworden, was wünscht ihr euch für "Zwielicht" in der Zukunft?"
Bene: "Mein Wunsch wäre es, von "Zwielicht" einmal leben zu können. Ein Ziel, das mit sieben Leuten natürlich utopisch ist. Ich wünsche mir, dass es uns weiterhin so viel Spaß macht und die Freundschaft uns lange erhalten bleibt."
Oli: "Ich wünsche mir, dass wir in 20 Jahren noch genauso auf der Bühne stehen wie jetzt."
Autor:Cornelia Wilhelm aus Düsseldorf |
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