„Irgendwo hofft ein Mensch“

Für seinen Einsatz als Stammzellenspender ist Feuerwehrmann Patrick Ameri (rechts, mit Feuerwehrdirektor Peter Albers) mit einer Urkunde ausgezeichnet worden. Foto: Siegel
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Zum Beispiel Leukämie. Um die Krankheit zu besiegen, kann eine Knochenmark- oder Stammzellenspende helfen. Patrick Ameri, Feuerwehrmann in Oberkassel, hat genau das gemacht. Seine Spende trägt dazu bei, einer Frau das Leben zu retten.
„Mit dem Gerettet-Sein, so weit sind wir noch nicht“, klärt Patrick Ameri auf. Der 38-jährige Würselener, der seit Jahresbeginn seinen Dienst in der Feuerwache 2 in Oberkassel verrichtet, hat allerdings dazu beigetragen, dass eine 43-jährige Patientin aus Großbritannien die Aussicht hat, ihre Krankheit zu überstehen.
2006 folgte der Familienvater einem Aufruf in seiner Heimatstadt, sich typisieren zu lassen, um möglicherweise einem erkrankten Mitbürger helfen zu können. Lediglich ein Wangenschleimhautabstrich war dazu nötig. „Für mich und meine Frau stand damals fest, dass wir helfen“, berichtet Ameri.
Als Spender kam Ameri nicht in Frage. Seitdem ist er aber bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) erfasst. Einen Tag vor Weiberfastnacht diesen Jahres kam schließlich die Nachricht, dass der Feuerwehrmann einem anderen Patienten helfen könnte.
Zwölf Wochen dauerte es, bis klar war, dass Ameri tatsächlich mit der betroffenen Patientin, einer 43-jährigen Britin, kompatibel ist. „Irgendwo sitzt jetzt ein Mensch, der darauf hofft, dass ich als Spender in Frage komme“, erinnert sich der Feuerwehrmann an die Gedanken, die er während dieser Wartezeit hatte.
Anschließend erfolgte die sogenannte Stammzellapherese. Dem Spender wird das Wachstumshormon G-CSF gespritzt, das eine erhöhte Produktion von Stammzellen anregt. Mithilfe zweier Venenkatheter wird dem Spender Blut entnommen. Die Stammzellen werden durch Zentrifugieren dem Blut entnommen. Das Verfahren bewirkt grippeähnliche Beschwerden im Rücken des Spenders.
Wer genau sich über die Stammzellenspende freuen darf, weiß Ameri nicht. Zwei Jahre lang dürfen Spender und Patient lediglich anonym Kontakt haben. Ob er die Patientin denn eines Tages kennenlern möchte? „Ich würde mich darüber freuen, zu hören, wie es ihr ergangen ist“, sagt Ameri, der den Kontakt deshalb nicht aktiv suchen möchte, weil er sich nicht als „Lebensretter“ bauchpinseln lassen möchte. Prinzipiell hat er nichts gegen ein Treffen, wenn die Patientin es wünscht. Doch zunächst muss die Britin erst gesund werden. Ameri ist erst der fünfte Spender aus Düsseldorf, bei dem eine Spende aufgrund der Testergebnisse überhaupt in Frage kam. Bei den vier bisherigen Spendern waren zwei erfolgreich; die Patienten überlebten dank der Spende ihre Krankheit.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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