Gelebte Nachbarschaft

Familie Düsing-Krems und Sozialraumkoordinatorin Anna Eggeling im mobilen Cafè
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  • hochgeladen von Peter Frank

Quartiersprojekt eröffnet Café

Es gibt kein Café im Gerresheimer Süden, in dem sich ältere Menschen treffen können, um sich auszutauschen, einen Kaffee gemeinsam zu trinken oder einfach nur gesellig zusammenzusitzen. Hier greift das neue Konzept des für drei Jahre angelegten Quartiersprojekt , das durch die Mittel der Deutschen Fernsehlotterie finanziert wird. Dieses beinhaltet das seit dem letzten Wochenende bestehende Nachbarschaftscafé unter dem Motto „Gerresheim lebt Nachbarschaft“.

Es ist noch nicht einmal offiziell eröffnet, da kommen schon die ersten Besucher zum Ende der Heckteichstraße, die parallel zu den Schienen der S-Bahn verläuft. Auf der Straße, die eine Sackgasse ist, sind eine Menge Stühle und Tische aufgestellt, es riecht nach frischen Waffeln und Kaffee. Einige der ankommenden Besucher haben frisch gebackenen Kuchen auf dem Arm, wieder andere schleppen noch Stühle an. Auch Tischdecken, Besteck und Teller wurden gesponsert. Völlig überrascht von der Resonanz gibt sich Anna Eggeling, die Koordinatorin dieses Nachbarschaftsprojektes. „Wir sind noch nicht einmal mit dem Tischdecken fertig und so viele Leute sind schon da“, stellt sie lächelnd fest. Hildegard Düsing-Krems, die quasi Gastgeberin – sie stellt gemeinsam mit ihrem Mann den Platz vor ihrem Haus und Strom zur Verfügung -, erklärt: „Es soll jeder einfach das mitbringen, was im Bereich des Möglichen liegt!“ So findet das Nachbarschaftscafé vor der Haustür statt. „Es ist grundsätzlich egal, ob jemand den Platz vor seinem Haus, seinen Garten oder einfach nur eine Wiese für das Café anbietet“, meint Eggeling. Für die Sozialraumkoodinatorin ist es wichtig, dass alle aus Gerresheim oder dem angrenzenden Vennhausen mitmachen. „Uns sind jederzeit Sponsoren willkommen“, betont sie.
Die Idee
Die Idee für dieses Café ist bei einem Nachbarschaftsfrühstück im Rahmen der Veranstaltung Nachbarn helfen Nachbarn entstanden. Für die Beteiligten des Projektes, die Diakonie Düsseldorf, Gerresheimer Netz gegen Armut sowie die Katholische und Evangelische Kirche, war klar, dass es ein auf die Mitgestaltung des Gemeinwesens bezogenes Engagementfeld sein muss. „Wir wollen, dass die älteren Bürger aktiv werden“, erklärt Anna Eggeling. Es bestehen bereits etliche Angebote für ältere Menschen in den einzelnen Einrichtungen, die jedoch auf einer „Komm-Struktur“ basieren. Diese sind nicht auf eine Veränderung sozialräumlicher Strukturen ausgerichtet. Somit bleibt die Gruppe der von Altersarmut Betroffenen außen vor. „Da ist der Ansatz“, meint Eggeling und ergänzt, „mit dem sozialraumbezogenen Projekt „Gerresheim lebt Nachbarschaft“ soll die Wahrnehmung von Angeboten gefördert und dem Rückzug von Menschen mit geringem Einkommen entgegen gewirkt werden.“
Spontanes Engagement
Über das „Gerresheimer Netz gegen Armut“ sollen Menschen sich für das mobile Café im Stadtteil engagieren und sich als Gastgeber oder Unterstützer für die von der Armut betroffene Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Spontan haben sich die Familie Düsing-Krems zur Verfügung gestellt, so dass das erst Treffen organisiert werden konnte. „Durch Flyer, Facebook und durch Mund zu Mund-Propaganda wurde für das mobile Café geworben“, führt Eggeling aus. Dass so viele direkt beim ersten Mal kommen, hat sogar die Koordinatorin überrascht. In Zukunft soll einmal im Monat das Café stattfinden. „Wir sind auch durchaus geneigt, einen spontanen Termin festzulegen“, gibt Anna Eggeling an.

Peter Frank

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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