Gelebte Integration: Flüchtlingshilfe Angermund arbeitet Hand in Hand
Dass Integration von Flüchtlingen wirklich gut funktionieren kann, das beweisen die Angermunder Bürger schon lange. Denn hier setzt man sich zusammen und arbeitet Hand in Hand.
Bereits im April 2015 wurde die Initiative „Flüchtlingshilfe Angermund“ ins Leben gerufen. Und seitdem ist viel - Gutes - passiert. „Derzeit leben 187 Menschen aus 20 Nationen im Wohndorf in Angermund, darunter über 30 Kinder“, erzählt Andrea Lindenlaub. Seit Gründung der Flüchtlingshilfe ist die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Handwerk und Handel in Angermund e. V. und Inhaberin von Lindenlaubs Buchhandlung ehrenamtlich für die Initiative tätig. Sei es der Schwerpunkt „Kinder“, „Sprache“, „Medizin“ oder „Sport“: Sieben Teams setzen sich für die unterschiedlichsten Belange der geflüchteten Menschen ein. Dazu gehören unter anderem die Kinderbetreuung, Sachspenden, Ausflüge, Musik- oder Sprachunterricht.
Buntes Programm
„Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter sind sehr gut organisiert, aktiv und engagiert“, sagt Annette von Ambüren von der Katholische Kirchengemeinde Angermund St. Agnes, die gemeinsam mit Wilfried Diesterheft-Brehme, Pfarrer bei der Evangelischen Kirchengemeinde Lintorf-Angermund, federführend die Projekte der „Flüchtlingshilfe Angermund“ koordiniert. Sie fügt hinzu: „Und sie unternehmen viel mit den geflüchteten Menschen, die derzeit in unserem Stadtteil wohnen. Kürzlich stand zum Beispiel ein Besuch des Kletterparks in Duisburg-Wedau für die jungen Männer auf dem Programm. 60 Kinder und ihre Eltern besuchten den Krefelder Zoo. Und auch ein internationales Begegnungs- und Frühlingsfest stand in diesem Jahr bereits auf der Agenda.“
Verstärkung herzlich willkommen
Das „Cafe Welcome“, An den Linden 6, sei zudem jeden Montag und Mittwoch von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Hier könne man sich „beschnuppern“ und kennen lernen, da der Ort auch von Flüchtlingen gut besucht sei. Fragen wie „Was machen denn eigentlich die Flüchtlinge?“, die Annette von Ambüren oft gestellt würden, könne man sich hier dann selbst beantworten. Das Besondere an der „Flüchtlingshilfe Angermund“ sei laut Meinung von Annette von Ambüren der große Zusammenhalt innerhalb Angermunds. Ob Schützen-, Sport-, Kultur- oder Karnevalsverein, die evangelische und katholische Kirche oder Politiker: Alle seien eingebunden, hilfsbereit und gut vernetzt. „Als wir bei einer Aktion zum Beispiel Hilfe beim Schleppen benötigten, standen die Jungschützen sofort auf der Matte. Zudem konnten wir bereits hin und wieder das Bürgerhaus nutzen.“
Wohnraum für die geflüchteten Menschen sowie ein größerer Lagerraum werden derzeit dringend benötigt. Natürlich sei auch jede weitere helfende Hand herzlich willkommen.
„Mit zwei Stunden im Monat können uns neue ehrenamtliche Mitarbeiter schon sehr unterstützen“, sagt Andrea Lindenlaub. „Das ,Cafe Welcome‘ etwa braucht derzeit einmal im Monat montags oder mittwochs von 16 bis 18 Uhr Verstärkung.“ Auch für die Sortierung von Kleiderspenden, Nachhilfe für Schüler oder Hausaufgabenbetreuung werden Helfer gesucht. „Es wäre schön, wenn sich auch Angermunder finden würden, die einige Kinder unserer Flüchtlinge zum Arena-Sportpark begleiten, so dass sie als Vereinsmitglieder des TVA am Leichtathletik-Training teilnehmen können“, so Andrea Lindenlaub.
Aktuelle Bedarfslisten für Sachspenden und ehrenamtliche Mitarbeit sind unter www.fluechtlingshilfe-angermund.de zu finden. Wer sich in Angermund engagieren möchte, kann sich zudem unter Tel.: 0203-3488758 an Pfarrer Diesterheft-Brehme oder via E-Mail an info@fluechtlingshilfe-angermund.de wenden.
Information:
Die nächste Basisschulung für Ehrenamtler findet am Freitag, 26. Januar 2018, von 14.30 bis 18 Uhr bei der Caritas Düsseldorf auf der Leopoldstraße 30 statt. Anmeldungen nimmt Ekaterina Rauzin spätestens eine Woche vor Veranstaltungsbeginn gerne via E-Mail an Ekaterina.Rauzin@caritas-duesseldorf.de entgegen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.