„Es nützt nichts, zu jammern“
Der Abriss des Tausendfüßlers hat Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr. Die geänderte Straßenbahnführung betrifft unter anderem die Nordstraße.
„Vier Monate Komplettsperrung ist eine lange Zeit. Und zwei Jahre einspurig ist auch nicht vorübergehend.“ Sabine Sellier nippt nachdenklich an ihrem grünen Tee. Die Inhaberin von „Soul Goods“ ist eine der vielen Gewerbetreibenden, die ihr Geschäft in der Nordstraße haben. Zudem gehört sie dem Vorstand der Werbegemeinschaft nördliche Innenstadt an.
Die geänderte Straßenbahnführung der Linien 701 und 715 im Zusammenhang mit dem Tausendfüßlerabriss schürt bei den Mitgliedern der Werbegemeinschaft zwar keine Zukunftsängste, aber man macht sich Gedanken. Seit Montag verkehrt zwischen der Kaiserstraße und der Venloer Straße vier Monate lang keine Straßenbahn, da die Linien großräumig umgelegt werden.
Vorraussichtlich ab Mitte Juni wird die Teilstrecke nur einspurig stadteinwärts befahren; stadtauswärts geht es über die Duisburger Straße. Erst Mitte 2015 werden die Linien 701 und 715 über die Nordstraße wieder wie gewohnt verkehren.
Ob dies Auswirkungen auf die Kundenströme und das Kaufverhalten in der Nordstraße haben wird, wird sich zeigen. Doch – Stichwort: Internet – hängt dies nicht nur an geänderte Straßenbahnführungen. „Die Kundenströme“, stellt Sabine Sellier fest, „sind anders geworden als in den 80er und 90er Jahre.“
Mit den Veränderungen, die eine Gesellschaft im Laufe der Zeit durchläuft, muss man klar kommen. „Es nützt auch nichts, zu jammern, dass früher alles besser war“, nimmt Sabine Sellier die Situation an. Einen Wunsch hat sie allerdings, dass man für die Zeit, in der die Straßenbahn nur einspurig über der Nordstraße verkehrt, man hier zumindest mit Parkscheibe sein Auto parken kann. Ein Apell an die Stadtverwaltung.
Autor:Sascha Ruczinski aus Schwelm |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.