Es bricht ein und aus

Gestern war es wieder so weit: auf allen Kanälen warnte jeder Meteorologe, der was auf sich hält vor dem bevorstehenden Wintereinbruch.

Inzwischen hat der Frosch auf meinem Schreibtisch bereits die Wolldecke übergezogen und sich in die hinterste aller verfügbaren Schubladen verzogen.

Ich denke derweil darüber nach, ob ich Schneeketten für mein Fahrrad brauche oder ob die Stützräder vom letzten Jahr noch ausreichen. Die Yeti-Mütz und die Handschuhe im Boxerformat müssen auch noch irgendwo rumfliegen.

Und wie ich da so vor mich hindenke, fällt mir eine wirklich dringende Frage ein:
Warum bricht eigentlich der Winter ein und der Sommer aus?

Hat das was mit ausschlagenden Bäumen zu tun und der damit einhergehenden Warnung, im Mai keinesfalls den Wald zu betreten, weil man nie so genau sagen kann, wo so ein Baum jetzt genau hinschlägt? Geht es darum, dass man sich im Sommer eher auszieht als im Winter? Ist man im Sommer eher außerhäusig unterwegs?
Warum bricht der Sommer plötzlich aus und nicht ein?

Den Winter kann ich mir nur schwer als Einbrecher vorstellen. Wie soll das gehen? Da steht er also vor der Tür, der Winter, ihm ist jämmerlich kalt und er zittert da so erbarmungswürdig vor sich hin....wie soll er da bitte schön noch die Kraft aufbringen, eine Tür aufzubrechen oder einzutreten? Da möchte man Freund Winter doch am liebsten einen Heizstrahler vor die Tür stellen, damit er ordentlich auftauen kann, bevor er denn dann endlich einbricht.

Fragen über Fragen.

Wieso gibt es keine Sommerdepression und kein Winterloch?
Warum gibt es nicht auch ein Sommerberg im Sauerland und wieso trägt der Winter keine Sprossen?

Alles nur eine Sache des Lichts.
Klar.
Wo sollen auch die Wintersprossen herkommen, wenn man nicht dauernd auf Berge steigt, um sich dann auf zwei Brettern wieder gen Tal zu stürzen?
Und wie soll man sich im Sommer einer ordentlichen Depression hingeben, wenn dauernd die Sonne scheint? In Ketten sollte man die Sonne legen, meinetwegen auch in Schneeketten!
Also rein theoretisch jetzt, denn in unseren Gefilden regnet es ja nur und daher kann man sich problemlos in seine ganz persönlichen Sommerlöcher stürzen.
Kopf voran, in Badehose und FlipFlops.

Ich rodel dann mal wieder weiter.
Muss aufrüsten für den Einbrecher.
Und zwar bevor der nächste Sommer aus der Geschlossenen ausbricht.

;-)

Autor:

Annette Kallweit aus Düsseldorf

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