Düsseldorfs Höhenretter zum 5. Mal Deutscher Meister
Feuerwehrmänner aus der Landeshauptstadt lösten drei knifflige Aufgaben in nur 30 Minuten und 21 Sekunden
Die Düsseldorfer Höhenretter sicherten sich beim elften nationalen Vergleichswettkampf der Höhenrettungsgruppen den Deutschen Meistertitel 2014. Das Team um Wilfried Birnbaum, dem Leiter der Düsseldorfer Gruppe, gewann die Trophäe der nationalen Meisterschaft zum fünften Mal. Es untermauerte damit seinen Status als "Rekordmeister".
Seit 2001 hat die Wehr in der Rheinmetropole eine 50-Mann starke Höhenrettungsgruppe aufgebaut. Die auf der Feuer- und Rettungswache Münsterstrasse 15 untergebracht sind. Sie rückt zu rund 70 Einsätzen jährlich aus.
Die Düsseldorfer arbeiten ausschließlich mit alpinen Seiltechniken – und sind dabei besser als die Kollegen aus dem Alpenraum.
Die Organisation des Vergleichswettbewerbes hatte in diesem Jahr die Feuerwehr Oldenburg übernommen. Sie richtete den Wettkampf in der Akademie für Brand- und Katastrophenschutz am Standort Loy aus. Bei dem Leistungsvergleich traten 14 Höhenrettungsgruppen aus dem gesamten Bundesgebiet gegeneinander an, vier davon aus Nordrhein Westfalen. "Drei Einzelaufgaben standen für die Feuerwehrmänner aus der Rheinmetropole auf der Agenda, die sie in 30 Minuten und 21 Sekunden lösten". An der ersten Station stand eine Technische Hilfeleistung ohne Menschenrettung an einem Schrägseil auf dem Plan:
Ein Schild musste an einer Montagewand in etwa 15 Meter Höhe angebracht werden. Das benötigte Material hatten die Organisatoren unter dem Schrägdach an drei verschieden Stellen deponiert, die zuvor von den Probanden im Schrägseil einzusammeln waren. Knifflig – der Höhenretter durfte bei der Aufgabe nur hochsteigen, aber nicht absteigen. "Für diesen Part durften wir nur maximal 40 Minuten Zeit aufwenden", berichtet der leitende Höhenretter Jörg Janssen.
Als nächste Herausforderung galt es, einen Menschen aus einem engen Raum im dritten Stock mit einer Schleifkorbtrage sicher mit Seiltechnik zu Boden zu bringen. Die Schiedsrichter beendeten diese Aufgabe, wenn 30 Minuten abgelaufen waren.
Die letzte Aufgabe forderte den Teilnehmern viel Erfahrung und Kommunikationsgeschick ab, wofür der Aufgabenkatalog eine Höchstzeit von
nur 20 Minuten vorsah. In einem Raum musste eine 130 Kilogramm schwere Last unter Nullsicht – die Feuerwehleute mussten dazu verdunkelte Brillen aufsetzen – angehoben werden. Der Gruppenführer bekam keine Brille und hatte die schwere Aufgabe, seine Mannschaft nur mit mündlichen Anweisungen zum Ziel zu führen. Mit nur wenigen bereitgestellten Hilfsmitteln war die Last auf einen festgelegten Laserpoint mit einer maximal Abweichung von einem Zentimeter zu fixieren. "Das war eine sehr anspruchsvolle Kommunikationsaufgabe, die sich die Oldenburger da ausgedacht hatten", erzählt Janssen schmunzelnd. "Aber eine gute Kommunikation ist auch in der Höhenrettung unabdingbar", fährt der leitende Höhenretter fort.
Die Düsseldorfer Mannschaft bestand aus Jörg Janssen, Michael Gelien, Volker Thyssen, Patrick Hegemann, Mathias Nolten, Tobias Wilkomsfeld und Daniel Osterbrink .
Ergebnisliste Leistungsvergleich:
1. Düsseldorf 30 Minuten und 21 Sekunden
2. Chemnitz 41:10 Minuten
3. Magdeburg 43:25 Minuten
4. München 45:59 Minuten
5. Essen 46:31 Minuten
6. Bochum 50:21 Minuten
7. Frankfurt am Main 55:16 Minuten
8. Berlin 59:52 Minuten
9. Hamburg 60 Minuten und 5 Sekunden
10. All Star SRHT 64:12 Minuten
11. Erfurt 65:27 Minuten
12. Hannover 75:59 Minuten
13. Leipzig 79:35 Minuten
14. Köln 87:08 Minu
Autor:Jürgen Orzechowski aus Düsseldorf |
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