Drei Fragen an ...Düsseldorfer Rene Krombholz zur Krönung des muslimischen Königs

Die Krönung eines muslimischen Königs in Werl, Mithat Gedik, löste eine hitzige Debatte in Schützenkreisen aus. Der muslimische Schützenkönig darf im Amt bleiben. Er darf aber nicht am Bezirksschießen teilnehmen.

1.Wie ist das Urteil bei den Kameraden in Düsseldorf aufgenommen worden?
Kann ich nicht sagen, da ich einige Tage verreist war und nur wenig Kontakt zu Kameraden hatte.

2. Wie würde es hier gehandhabt, wenn in Düsseldorf jemand mit Migrationshintergrund König werden würde oder vielleicht eine Königin hätte, die ein Kopftuch trägt?
Die Frage ist vollkommen verfehlt. Es geht hier weder um Kopftuch, noch um Migrationshintergrund. Bruderschaften - und um solch eine geht es im vorgenannten Fall, sind christlich orientierte Wertegemeinschaften, mit dem Ziel, christlich soziale Werte zu leben und weiterzugeben. Das ist die Tradition der (Schützen)Bruderschaften, die bis heute so praktiziert und gelebt wird. Zudem sind Bruderschaften und Satzungen eng an die katholische Kirche gebunden, hier geht es um christliche Werteorientierung und nicht um Migrationshintergrund.

Wenn Sie einmal Schützenzüge genauer betrachten, werden Sie merken, das hier auch Menschen anderer Nationen teilnehmen und integriert sind.
Leider ist die Unwissenheit über Schützenvereine in unserem Land ebenso groß wie die Zahl der Vorurteile.
Diese Medienaufmerksamkeit entstand auch, weil in der Öffentlichkeit die Unterschiede zwischen Sportschützen, Schützenvereinen, Bürgerschützen und Bruderschaften nicht geläufig sind.

Letztendlich entscheidet aber die jeweilige Vereinssatzung darüber, welches Mitglied in welchem Fall König oder Königin werden kann. Das Vereinsrecht sagt ganz klar – in Kurzform ausgedrückt – aus: Volle Mitgliedspflicht – volles Mitgliedsrecht. Zu diesen Rechten gehört auch die Königswürde. Das erfordert von den Schützenvereinen oder –bruderschaften ganz klare Konsequenzen im Hinblick auf die Mitgliedschaft der beitrittswilligen Menschen als auch der Mitgliedschaft in einem übergeordneten Verband.

3. Glauben Sie persönlich, dass die Satzungen in Deutschland mittelfristig geändert werden?
Das Schützenwesen überstand als einzige demokratische, bürgerliche Vereinigung die Jahrhunderte, überdauerte Kriege, Hunger-, und Krisenzeiten, überlebte das Mittelalter mit Pest und Cholera ebenso wie die verschiedensten Staatsformen und blieb bis in die heutige Zeit dem sozialem Miteinander verbunden.

In der Tat erleben wir eine Zeit in der alles in Frage gestellt wird, schließlich steht die Diskussion um die Abschaffung des Weihnachts- oder Martinsfestes ja auch zur Diskussion.
Das Schützenwesen setzt sich für das Allgemeinwohl ein, die Bruderschaften für christliche Werte. Warum sollte das geändert werden?
Eine gleichberechtigte Existenz nebeneinander sollte in der heutigen Zeit doch wohl realisierbar sein!
Abgesehen davon, habe ich (als deutscher Mitbürger) auch nicht die Möglichkeit in jedwede Gemeinschaft einzutreten, dazu gibt es halt Satzungen, übrigens auch in anderen Bevölkerungsgruppen.

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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