Der Sinn der diesjährigen Weihnacht
Es ist in diesem Jahr Weihnachten etwas anders als sonst !
Hat vielleicht immer was zu tun mit der Kinderzeit -
da war Familie und die Welt noch wie sie sein sollte.
Aber es gab immer schon Kinder in fernen Welten,
denen wir Päckchen schickten mit Schokolade,
Spielzeug, Wollsocken, Mandarinen und Ananas.
Und wußten vielleicht nicht, das die Früchte
sie selber ernten für einen Hungerlohn auf dem Feld,
von dem wir dachten, es sei die große Welt.
Die Felder vom Hungerlohn sind gewachsen
in aller Welt – heute gar zerstört vom Bombenfraß !
Die Welt hat sich gedreht – Krieg spüre ich auch hier,
im wohlhabenden Land auf der Sahnespitze der Welt.
Sie kommen heran zu uns, jene Menschen wie Du und ich,
denen Tag und Nacht auf ihr Daheim eine Bombe fällt.
Und das sind Millionen Menschen ohne Quartier.
Und dazwischen so viele im Strom der Gezeiten,
von denen man weiß, sie wollen nur weg von daheim
auch wenn dort kein Krieg ist, sie hängen sich dran,
wollen eine Zukunft suchen, wo noch mehr Elend ist -
und sind am Ende bitterarm und hoffnungslos allein.
Das ist mein Weihnachtsgedanke für mein Land -
und ich bin in der heutigen Weihnachtsnacht so froh,
das nicht Bomben uns tötend um die Ohren fliegen -
gerne tue ich das Jesuskind in den Armen wiegen,
und sag' Danke dafür, das ich Weihnacht hier feiere
in Europa, in meinem Haus und nicht anderswo !
Das ist wahrlich kein schönes Weihnachtsgedicht,
hätte ich vor einem Jahr auch noch nicht geschrieben -
aber wenn ich die Zeitungsmeldungen lese
von 60 Millionen Flüchtlingen auf dieser Welt,
und ich könnte einer von ihnen sein – dann, ja dann,
fällt mir zu diesem Weihnachtsfest nichts mehr ein !
Dennoch bleiben wir weiterhin lustisch und froh -
ich nutze die Rauhnächte, reinige meine Seele -
und was kommt das kommt – ist mir fatalistisch egal !
Bin nicht Moralapostel – hab nur ein bisschen Angst -
weg mit den Gazetten – weg mit dem Blöd-TV –
und dann wird Weihnachten so schön wie nie !
Autor:Karin Michaeli aus Düsseldorf |
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