"Das Supertalent 2015": Offenes Casting in Düsseldorf

Dirk "Puma" Westmeier weiß, wie er sich in Szene setzt. Foto: Voskresenskyi
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Weit und breit keine jubelnde Menge und keine lange Warteschlange. Und auch kein Dieter Bohlen. Wer Fernsehformate nur aus dem Fernsehen kennt, der lernt zurzeit wie das wirklich ist bei so einem Casting. Gesucht wird wieder RTLs Supertalent.

Die Produktionsgesellschaft Ufa Show & Factual zieht zurzeit durch Deutschland. In 40 Städten können sich Talente aller Couleur bei Offenen Castings bewerben. Am Donnerstag, 30. April, war Düsseldorf an der Reihe. Austragungsort: die Jugendherberge in Oberkassel. Wer dabei sein will, muss suchen, wo er hin muss. Kein Schild vor der Tür, nur ein Aufsteller hinten im Eingangsraum. Eine Dame nimmt die Daten auf. „Keine Fotos von mir, bitte“, sagt sie.

Fünfjähriger ist wegen Dieter Bohlen da

Viel kontaktfreudiger sind da die, die warten. In einem Bereich des Speisesaals. In der Mittagszeit sind es nicht viele, die warten. Einer von ihnen ist Pierre Pihl. Er hat die Nummer 17789, ist 24 Jahre, studiert Sportmanagement und macht auch so Musik. „Ich bin nach einem Konzert angesprochen worden, ob ich mitmache“, sagt er. Erst wollte er nicht, dann traf er die Frau, die ihn angesprochen hatte, erneut und sagte zu. Jetzt ist er hier, möchte der Jury gefallen. Er kann Gitarren spielen. Ja, Gitarren. Drei Stück auf einmal, um genau zu sein. Er spielt vor, lächelt und seine Augen leuchten.
Beobachtet wird er. Von zwei Männern im feinsten Zwirn. Einer trinkt Tee, der andere ist sonnenbankgebräunt. Und von den Gästen der Jugendherberge, die gerade zu Mittag essen. Eine Frau in zu enger Jeans und hohen roten Schuhen interessiert das nicht, fragt nach der Toilette und meldet sich damit für ein paar Minuten ab. In sich gekehrt ist ein Mann in schwarzem Plastikmantel und Michael Jackson-Erinnerunghosen. Er hat sein Laptop aufgeklappt und übt Tanzschritte. Dann ist da Fynn Luca aus Düsseldorf. Er sitzt vor einem Teller mit Kartoffelpürree und isst in aller Seelenruhe. „Er wollte unbedingt hierhin. Ich erfülle ihm seinen Wunsch“, erzählt sein Vater Alex L.. Warum? „Wegen Dieter Bohlen“, sagt Fynn. Dass er da nicht da ist, weiß er. Aber es geht ja ums Weiterkommen.

Dirk "Puma" Westmeier auch wieder dabei

Fynn wurde früher aus dem Kindergarten geholt. Da hat er schon „Deine Liebe ist der Wahnsinn“ von Achim Petry vorgesungen. Als Glücksbringer hat er Olaf aus der „Die Eiskönigin“ dabei. „Und mein Stickerbuch“, sagt er und berichtet, welche Bilder er schon hat. Als der Fotograf kommt, lächelt er. Weil es ihm Spaß macht. Während der Fünfjährige noch wartet, hat Helmut Stoppe sein Casting schon hinter sich. Er ist 72 Jahre älter als Fynn, gesungen hat er auch. „Der Wanderer“, verrät er und verweist auf ein Video von ihm auf You Tube. Seit 40 Jahren singe er im Böhler-Chor Düsseldorf.

Entscheidung fällt erst im Herbst

„In der Jury saßen fünf Leute. Die haben alle geklatscht“, erzählt der Neusser. Das alles kann Dirk „Puma“ Westmeier nicht beeindrucken. Der Düsseldorfer war schon in vielen Shows, zieht gerne blank und ist auch schon durch den Kö-Graben geschwommen. „Beim Supertalent bin ich letztes Jahr eine Runde weitergekommen“, sagt er. Er, der sich als schräger Alleinunterhalter betitelt, wird „Ich war noch niemals in New York“ singen.
Ob er und die anderen weiterkommen, erfahren sie Ende Juli/Anfang August. Wer dann tatsächlich auf der großen Showbühne steht, wird sich erst im Herbst zeigen. Dann, wenn wahrscheinlich wieder 15 Prozent aller Fernsehzuschauer „Mein RTL“ einschaltet.

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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