Conny meets Björn Harras

Foto: Foto: Gerlind Klemens
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Hallo ihr Lieben!

Kurz vorm Semesterstart habe ich heute noch ein ganz besonderes Interview für euch.
Nach Ulrike Frank und Wolfgang Bahro hat sich nun auch Björn Harras, den viele von euch noch als "Patrick Gerner" (bzw. "Graf") aus "GZSZ" kennen, bereit erklärt, unserem Blog ein paar Fragen zu beantworten.
Was macht Herr Harras eigentlich nachdem sein berühmtes und beliebtes Serien-Ich in den Tod gestürzt ist?

Viel! Lest selbst, wo ihr Björn Harras demnächst u. a. auch live erleben könnt!

Liebst, Conny

PS.: Schaut doch auch mal auf seiner facebook-Seite vorbei!

Conny: „Sie haben für ca. drei Jahre bei „GZSZ“ mitgespielt. Heute stehen Sie regelmäßig auf der Theaterbühne. Was sind für Sie die maßgeblichen Unterschiede zwischen TV und Theater? Was macht Ihnen mehr Spaß?“

B. Harras: „Beides hat seinen Reiz. Es ist für mich aber etwas vollkommen Unterschiedliches, in einer täglichen Serie vor der Kamera oder auf der Bühne zu stehen. Das kann man nicht vergleichen. Auf der einen Seite hat man weniger das mimische Spiel, weil viele Vorgänge der Personen im Inneren ablaufen. Die Kamera fängt mehr auf als dies auf der Bühne passiert. Im Theater müssen Emotionen und innere Vorgänge der Personen viel stärker, beispielsweise über Körperlichkeiten, nach außen transportiert werden. Demzufolge kann ich nicht sagen, was mir mehr Spaß macht. Beides ist reizvoll.“

Conny: „Sind Sie denn genervt, wenn Sie jemand heute noch mit „Patrick Graf“ bzw. „Gerner“ anspricht?“
B. Harras: „Die wenigsten Menschen sehen mich als „Björn“, sondern vielmehr die Figur, die sie drei Jahre lang in ihrem Leben begleitet hat. Genervt bin ich davon aber nicht. Natürlich finde ich es aber schöner, wenn mich jemand mit meinem richtigen Namen anspricht, weil das eine viel größere Wertschätzung beinhaltet.“

Conny: „Sie engagieren sich sehr stark im politischen Bereich. Finden Sie denn, dass es stimmt, dass es sich bei den Deutschen um ein politikverdrossenes Völkchen handelt?“
B. Harras: „Ich denke, dass sich das Ganze heutzutage auf andere Bereiche überträgt und sich damit auch anders zeigt. Früher war es normal, dass sich Menschen in Parteien engagiert haben und sozusagen aus diesen Parteien heraus versucht haben, Politik zu machen und vielleicht die Gesellschaft zu formen oder zu verändern. Heute, durch die Vielfältigkeit der sozialen Medien, des Internets und auch der Europäischen Union, ist alles ein wenig anders geworden. Ich glaube, dass die Menschen vielleicht heute noch politischer sind als früher, weil sie einen wesentlich größeren Zugang zu Informationen haben. Politik und Meinungsbildung haben sich heutzutage aber stark verändert.“

Conny: „Sie sind mit der Aktion „Gesicht zeigen!“ unterwegs. Was hat es denn damit genau auf sich?“

B. Harras: „Bei „Gesicht zeigen!“ handelt es sich um eine Initiative, die sich mit Toleranz beschäftigt. Es geht darum, sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit stark zu machen. Im Rahmen dieser Aktion zeigen Prominente ihr Gesicht für demokratische Werte und Toleranz. Die Organisatoren sind an mich heran getreten und haben mich gefragt, ob ich am Projekt „Störungsmelder“ teilnehmen möchte. In diesem Zusammenhang gehen wir – beispielsweise mit zwei Pädagogen - an Schulen und sprechen mit jungen Leuten über Demokratie, Rassismus, Toleranz, Nazis und so weiter. Ich rede mit den Schülern unter anderem über Nazis und die Gefahr, die diese für die Gesellschaft darstellen. Wir thematisieren aber auch Ängste, Vorurteile und vieles mehr. Oftmals geht es auch um Homophobie oder Intoleranz gegenüber Andersdenkenden oder anderen Religionen.“

Conny: „Wie sehen denn Ihre Pläne für die Zukunft aus? Ich habe im Internet eine lange Liste mit Tourneedaten entdeckt…“
B. Harras: „Ich bin hier in Berlin Mitglied der Improvisationstheatergruppe „Die Gorillas“. Wir spielen in Berlin Kreuzberg in unserem eigenen kleinen Theater. (lacht) Wobei… so klein ist das Theater gar nicht! Wir haben hier ca. 140 Sitzplätze. Dort spiele ich bis zu achtmal im Monat. Ansonsten bin ich gerade mit "Der eiserne Gustav“ vom Theater am Kurfürstendamm auf Tournee. Was das nächste Jahr bringt, werden wir sehen. Man muss immer schauen, wie man weiterkommt. Als Schauspieler ist es heutzutage nicht so einfach, seine Brötchen zu verdienen. Man muss froh sein, dass man Arbeit hat… aber das ist ja in vielen anderen Berufen auch so.“

Conny: „Nochmal kurz zu „GZSZ“… Patrick ist gestorben… trotzdem: Gibt es vielleicht den Wunsch ihrerseits, irgendwann mal wieder zurück zu kommen?“
B. Harras: „Natürlich möchte ich nichts ausschließen. Ich habe mir aber für meine nähere Zukunft vorgenommen, nicht mehr eine so tragende Rolle in einer täglichen Fernsehserie zu spielen. Einfach deswegen, weil die Belastung sehr groß ist und ich mich im Moment ein wenig anderweitig orientieren möchte. Letzten Endes mache ich aber alles von der jeweiligen Rolle abhängig. Mit dem, was ich tue, möchte ich etwas aussagen. Dabei ist es egal, ob es sich um den politischen oder schauspielerischen Bereich handelt. Meine kreative Arbeit soll eine Aussage haben.“

Autor:

Cornelia Wilhelm aus Düsseldorf

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