Brief an Maria Magdalena

Hallo Maria,

gerade hörte ich Deine Geschichte, die mit Dir und Jesus am Grab. Ich verstehe ja Deine Trauer um ihn, das ganze Geschehen von Palmsonntag und Karfreitag bis zur Grablegung. Du sorgtest um Jesus, dass es ihm gut geht, während er auf Wanderschaft war.

Warst Du nicht geschockt, als Du am Grab standest, und zwei Engel in weiss sahst, aber keinen Leichnam? Du wolltest Dich doch nur von Jesus verabschieden.

Und nun- er war nicht da.

Und einer der Engel schaute Dich so an, dass es Dir durch Mark und Bein ging. Da erkanntst Du, dass es jesus war, konntest es aber noch nicht deuten. Du meintest, es sei der Gärtner gewesen. Doch Jesus sah Deine Traurigkeit und nannte Dich beim Namen:" Maria"! Da wusstest Du entgültig: Er ist es.

Dann sagte er zu Dir:" Halte mich nicht fest!"

Und Du- hast ihn nicht festgehalten, trotzdem es Dir im Moment gegen den Strich ging.

Durch die Begenung mit Jesus wurdest Du verwandelt, bekamst für viele Dinge eine andere Sichtweise.

Und Du wurdest frei, konntest allen Menschen mit denen Du danach zusammen warst, von der frohen Botschaft erzählen.

Weisst Du, ich bewundere Dich, wie Du Jesus loslassen konntst, wo Du doch eine enge Vebindung zu ihm hattest.

Denn mir fällt es schwer, Menschen die ich gerne habe, die mit mir ein Stück des Lebensweges gegangen sind, die ich liebe, loszulassen, um frei zu werden für andere wichtige Dinge.

Denn immer wieder klammere ich mich, binde ich mich an Menschen, an Dinge, die mir wertvoll sind, die mir etwas bedeuten.

Liebe Maria, ich möchte ein Stück werden wie Du, offen, frei, loslassend.
Vielleicht hilfst Du mir dabei.

Eine Freundin

Autor:

Christa Palmen aus Düsseldorf

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