Betriebsbörse der Handwerkskammer: Chancen für Gründer
Ein Blick auf die Betriebsbörse der Handwerkskammer Düsseldorf zeigt es: Noch nie waren die Chancen auf eine Betriebsübernahme eines renommierten Handwerksbetriebs so gut wie heute. Sei es aus Alters- oder anderen Gründen, die Handwerkskammer berät Betriebsinhaber wie Interessent und hilft bei den Formalitäten mit Banken sowie Behörden. Ein gelungenes Beispiel ist der Stabwechsel bei der Paprotny Feuerstellen GmbH in Neuss.
Thomas Paprotny musste krankheitsbedingt den Familienbetrieb früher als geplant in neue Hände übergeben. Der Ofenbauer machte eine Lehre als Ofensetzer im väterlichen Betrieb. Der Großvater war einst aus Schlesien an den Rhein gekommen, hatte dort 1913 seinen Meister gemacht und einen eigenen Betrieb eröffnet. „Eigentlich wollte ich 2013 zum 100-jährigen Jubiläum des Unternehmens den Betrieb abgeben. Dann werde ich 50. Das wäre ein guter Zeitpunkt gewesen. Leider machte mir aber die Krankheit einen Strich durch die Rechnung“, erzählt Thomas Paprotny. Durch einen Artikel im Handwerksblatt aufmerksam geworden, suchte er den Kontakt zur Betriebsberatung der Handwerkskammer.
Bereits frühzeitig den Betriebsübergang geplant
Die Betriebsüberleitung sollte möglichst gut vorbereitet vor sich gehen. „Seit 2007 bereitete ich mit einem Mediator den Betriebsübergang vor“, so Paprotny. „Dazu gehörte auch die Gründung einer GmbH.“ So vorausschauend denkt nicht jeder, bestätigt Hans Gerlitz, lange Jahre Betriebsberater bei der Handwerkskammer Düsseldorf. Zuletzt konzentrierte sich Paprotny auf drei Kandidaten. Darunter war auch Schornsteinfegermeister Christoph Betait, der als Mitarbeiter der Firma Schräder Abgastechnologie aus Kamen das Handwerksunternehmen Paprotny betreute. Wie das so ist, kam man ins Gespräch und Christoph Betait zeigte sich an einer Betriebsübernahme interessiert. Nach Rücksprache mit der Familie konkretisierte sich der Wunsch zur Selbstständigkeit bei dem Schornsteinfegermeister.
„Zugegeben, die Aussicht auf einen Start mit Rückenwind durch den allmählichen Betriebsübergang mit der beratenden Hand von Herrn Paprotny, machte mir die Entscheidung leichter“, sagt Betait. Nachdem auch das Okay für den Kredit von der Bank kam, konnte der Fröndenberger den Umzug nach Neuss planen. Eigene Ideen hat er natürlich auch mitgebracht. „Ich möchte mich von einer Innenarchitektin unterstützen lassen, um Kundenwünsche individuell kreativ umsetzen zu können.“ Für Paprotny eine sinnvolle Ergänzung: „Der Ofenbau ist ein kreativ-technisches Handwerk, das die Geschmäcker unterschiedlicher Kunden bestens bedient.“ Ein erstes Bild von der neuen Geschäftsleitung können sich die Kunden beim „Tag der offenen Tür“ am Tag des Handwerks am 15. September machen. „Wir sind selbstverständlich mit dabei“, sagt Christoph Betait.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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