Besuch vom Zoo - Im Pflege- und Altenheim sorgten Tiere für Abwechslung
In der mit rund 60 Bewohnerinnen und Bewohnern gut besetzten Caféteria des Gerricusstifts in Gerresheim herrschte ein ungewöhnlicher Lautstärkepegel.
Kein Wunder, denn Gabi Weyerhorst von „Gabis mobiler Tierfarm“ aus Essen sorgt für reichlich Gesprächsstoff. Sie hat Pony Moritz, Esel Jonathan, die Wüstenrennmäuse Minnie und Mausi, die beiden Frettchen Hugo und Fips sowie sieben Kaninchen mitgebracht. Therese Herbst gefällt es, den geduldigen Esel Jonathan zu streicheln – obwohl sich sein Fell für sie „sehr komisch“ anfühlt. Normalerweise redet die 100-Jährige nicht sehr viel, doch heute erzählt sie bereitwillig, dass sie und ihr Bruder früher einen Hund, Kaninchen und Tauben gehalten haben.
Ingrid Keller vom Sozialen Dienst des Pflege- und Altenheims kennt das: „Wir stellen jedes Mal fest, dass bei den Bewohnerinnen und Bewohnern Erinnerungen von früher hochkommen und dass sie sich viel mehr untereinander unterhalten, wenn Tiere im Raum sind.“ Das Streicheln des Fells fördere zudem die Aufmerksamkeit. Es sei ganz offensichtlich, dass die Tiere die Stimmung der Bewohner aufhellen, so Ingrid Keller.
Von der positiven Wirkung der Vierbeiner ist auch Jutta Reidenbach überzeugt. Ihre an Demenz erkrankte, 85 Jahre alte Mutter Margarete Dudka, hat Kaninchen Sandy auf dem Schoß. „Und endlich leuchten ihre Augen wieder“, sagt Jutta Reidenbach. Früher hätte ihre Mutter mit Begeisterung auf ihren Hund Snoopy aufgepasst. Leider habe er vor einem Jahr eingeschläfert werden müssen. Deshalb freue sich ihre Mutter so, mal wieder ein Tier streicheln zu dürfen.
Als Gabi Weyerhorst nach gut zwei Stunden die Kaninchen wieder einsammelte, um sie in die mit Streu gepolsterten Transportboxen zu setzen, wird sie bereits gefragt, wann sie mit ihrem Streichelzoo wiederkommt. Lange wird es sicher nicht dauern bis die nächsten Tiere gestreichelt werden dürfen, denn das Pflege- und Altenheim Gerricusstift lädt regelmäßig Tierbesitzer ein, mit dem Besuch ihrer Lieblinge den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Freude zu machen.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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