Baustelle Wehrhahnlinie: Geruchsbelästigung durch Kleberreaktion
Am Mittwoch, 30. Juli, 9.51 Uhr, kam es in der Baustelle der Wehrhahnlinie zu einer Geruchsbelästigung durch eine chemische Kleberreaktion. Der U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee war davon betroffen und für rund zwei Stunden gesperrt. Eine ältere Frau kam vorsorglich ins Marienhospital.
Bauarbeiter hatten einen Zweikomponentenkleber zusammengerührt, der zur dauerhaften Verbindung zwischen einem älteren Betonboden und neu aufzubringendem Bodenestrich sofort aufgerollt werden sollte. Dabei entsteht Wärme, die an den Beton normalerweise abgegeben wird und die gute Haftung auf dem Untergrund unterstützt. Durch einen unbeabsichtigten Zeitverzug kam es nun schon im Anrührbehälter zur Wärmefreisetzung. Dadurch verdampfte der flüssige Haftklebstoff und sorgte für einen beißenden, unangenehmen Geruch.
Ein Rheinbahnmitarbeiter bemerkte den Rauch und alarmierte die Feuerwehr. Der Umweltschutzzug von der Posener Straße, zwei Rettungswagen und Führungsfahrzeuge der Feuerwehr wurden alarmiert.
Der Einsatzleiter evakuierte in Zusammenarbeit und Absprache mit der Rheinbahn sowie der Bauleitung den betroffenen Bahnsteig in der Ebene „C“ – unterhalb des unterirdischen Einkaufsbereiches. Die Rolltore zum U-Bahnhof wurden heruntergefahren, um sicherzustellen, dass niemand mehr unkontrolliert in den Bahnhof gelangen konnte. „Der beißende Geruch war deutlich zu spüren“, berichtete Rolf Hermsen, Einsatzleiter der Feuerwehr. Dennoch bestand zu keinem Zeitpunkt eine akute Gefahr für die Fahrgäste, andere Passanten und Bauarbeiter. Alle Gefahrstoff-Luftmessungen brachten keine relevante Anzeige an den Messgeräten. Die U-Bahnzüge konnten den betroffenen Tunnelbereich durchfahren, durften aber nicht dort anhalten.
Damit kam es zu einer gewollten „Geruchsverdünnung“ und Belüftung des Areals, um den Bahnsteig schnellstens wieder öffnen zu können. Zusätzlich wurde ein Großlüfter an der Heinrich-Heine-Allee Ecke Theodor-Körner-Straße mit einem großen Saugschlauch (Lutte) aufgestellt. Die Lutte verlegten die Einsatzkräfte über einen dort vorhandenen Materialschacht direkt zum U-Bahnsteig. Darüber saugt das Großgebläse den Gestank zusätzlich ab. Die Bauarbeiten konnten deshalb normal weitergehen.
Eine evakuierte Frau klagte über Unwohlsein – sie wurde vorsorglich ins Krankenhaus transportiert. Eine Untersuchung durch anwesende Rettungsassistenten erbrachte eine vorliegende Grunderkrankung, die durch die zusätzliche Aufregung der Patientin Probleme bereitete.
Das städtische Umweltamt und der Notfallmanager der Rheinbahn begleiteten und unterstützten den Einsatz der Feuerwehr. Alle notwendigen Entscheidungen wurden dementsprechend in der Einsatzleitung abgesprochen.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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