Altersgerecht aufbereitet - Museumskoffer über jüdische Kindheit

Auch Nannele Zürndorfers Schicksal – hier ein Foto von ihrem ersten Schultag am 8. April 1932 – wird im Museumskoffer beleuchtet. | Foto: Privat
  • Auch Nannele Zürndorfers Schicksal – hier ein Foto von ihrem ersten Schultag am 8. April 1932 – wird im Museumskoffer beleuchtet.
  • Foto: Privat
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Seit Februar 2011 ist die Dauerausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf wegen Bauarbeiten geschlossen. Die Arbeit des Instituts und des Förderkreises geht unverdrossen weiter. Beispielsweise im Bereich Bildung.
Wie kann man Kinder und Jugendlich im Alter von zehn bis 14 Jahren an das schwierige Themenfeld Judenverfolgung im Dritten Reich heranführen? Vielleicht am besten, wenn man eine Perspektive aufweist, die identitätsstiftend ist.

Der Museumskoffer „Jüdische Kindheit in Düsseldorf gestern und heute“, den Astrid Wolters vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf zusammengestellt hat, beleuchtet das Schicksal von zwei Mädchen und zwei Jungen, die ihre Kindheit während der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus in Düsseldorf verbrachten. Die vier Kinder stammen alle aus jüdischen Familien. Alle vier überlebten den Holocaust. Der Museumskoffer blendet aber keinesfalls aus, dass die meisten Juden in Deutschland diese Zeit nicht überlebten.

„Der Koffer“, erläutert Astrid Wolters, „ist keine reine Materialsammlung, sondern mit didaktischem Material versehen.“ Somit eignet er sich zur Einbindung in den Schulunterricht. Gerade weil das Thema im Schulunterricht in der Regel später behandelt wird, hat Astrid Wolters den Koffer für die vergleichsweise junge Altersklasse konzipiert: „Man muss es eben altersgerecht aufbereiten.“ Der Koffer enthält ein Fotoalbum, ein Pfadfinderbuch und ein Schulalbum. Die Alben behandeln die Schicksale von Ellen Wallach, Hannele Zürndorfer sowie Gerd und Werner Grossmann. Darüber hinaus finden sich anschauliche Modelle von Gegenständen, die für das Judentum von großer Bedeutung sind: eine Torarolle, ein Chanukka-Leuchter, eine Kippa und vieles mehr.

Der Koffer kann zwischen einer und vier Wochen ausgeliehen werden. Auf Anfrage kann auch die Yitzhak-Rabin-Schule, die staatlich anerkannte Grundschule der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, besucht werden. Die Leihgebühr für den Koffer beträgt 30 Euro (plus 50 Euro Pfand). Lehrer, die den Koffer für ihren Unterricht ausleihen wollen, können sich an Nicole Merten von der Mahn- und Gedenkstätte unter Tel. 8996205 oder per Mail an gedenkstätte@duesseldorf.de oder an Meik Breer vom Förderkreis der Mahn und Gedenkstätte Düsseldorf unter Tel. 8996144 oder per Mail an michael.breer@duesseldorf.de wenden. Weitere Informationen gibt es auf www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/duesseldorf.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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