2 rechts, 2 links, 2 fallenlassen......
Mit einem sog. Handarbeitskörbchen ging ich in den 60 er Jahre zwei mal in der Woche zur Schule.
In meiner Volksschulzeit gab es noch "Handarbeiten" für die Mädchen und "Werken" für die Jungen.
Die ersten Strickversuche lernte ich schon im Kindergartenalter mit einer "Strickliesel", ein selbstgemachtes Gerät bestehend aus einem Weinkorken, auf denen 4 doppelte Haarnadeln reingesteckt wurden. Mit einer 5. Haarnadel wurden dann Wollschlaufen über die einzelnen Haarnadeln gezogen, bis dass "unten" die Wollwürste rauskamen. Ach was war ich stolz, dass ich so was kunstvolles konnte.
Die Grundbegriffe des Strickens, Häkelns und Sticken lernte ich damals spielend, auch wenn meine Mutter die fallengelassenen Maschen immer hochstricken musste, um so mein "Gebroddel", wie sie es nannte, in die Reihe bekam.
Immer hatte ich im Winter selbstgestrickte Schals an, im Patentmuster oder doppeltem Patent. (müsste ich eigentlich heute noch können)
Stolz war ich auf meinen ersten Pullover mit Raglangärmel.
Viele Topflappen habe ich bis zur höchsten Vollendung in allen Formen und Farben in festen Maschen, Stäbchen und doppelten Stäbchen gehäkelt.
Ich kann mich noch gut an gehäkelte Nadelkissen, bestickte Lesezeichen und später dann bestickte Halbschürzen erinnern.
Auch viele Deckchen und Zierkissen habe ich mit Platt-, Stiel-, oder Kreuzstich auf vorgeichnetem Stramin verschönert.
Wenn ich dann aus Bequemlichkeit mit einem langen Faden stickte, und sich dann schnell das Garn verknotete, bekam ich von meiner Oma ihren berühmten Satz zu hören:" Langes Fädchen, faules Mädchen!"
Viele Tischläuufer habe ich damals mit Begeisterung gewebt. Sie lagen dann immer auf demTisch im guten Wohnzimmer, sahen schief und total "verzogen" aus, aber gefreut hat es mich trotzdem.
Wer stopft heute eigentlich noch Strümpfe?
Auch diese Technik habe ich noch kunstvoll mit dem sog. "Stopfei" in der Schule gelernt.
Meine 3 erwachsenen Töchter haben nicht viel für Handarbeiten übrig, aber einen Knopf können sie annähen, und 2 können sogar ganz gut mit der Nähmaschine umgehen.
Und meiner 6 jährigen Enkeltochter habe ich neulich den Umgang mit der Strickliesel beigebracht und die ersten Strickversuche.
Und sie ist sooooo stolz auf ihre Ergebnisse.
Seitdem ich Enkelkinder habe. habe ich mit dem Stricken wieder angefangen, und mir macht es wieder Spass. Aber kleine Pullis habe ich auch schnell fertig. Auch an Strümpfe traue ich mich ran, und Bestellungen zu Weihnachten habe ich auch schon von meiner Familie entgegen genommen. Ich muss mich jetzt dranhalten......, denn Weihnachten kommt immer so plötzlich.
Autor:Christa Palmen aus Düsseldorf |
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