Gnadentaler Unternehmertisch
Weltklasse ohne Königsweg - Springreiter Ludger Beerbaum in Neuss

Marcus Ehning, Uwe Schulz, Jutta Zülow, Ludger Beerbaum, Nadia Ehning (Tochter von Jutta Zülow), David Zülow
  • Marcus Ehning, Uwe Schulz, Jutta Zülow, Ludger Beerbaum, Nadia Ehning (Tochter von Jutta Zülow), David Zülow

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Jutta Zülow, Vorstand der Zülow AG und Initiatorin des Gnadentaler Unternehmertischs, wies in ihrer Begrüßungsrede auf ein Novum beim diesmaligen Gast hin: Sie hob hervor, dass es ihr diesmal gelungen sei, mit Ludger Beerbaum für den Interview-Abend jemanden zu gewinnen, der nicht nur im Sport alles erreicht habe (vierfacher Olympiasieger, zweifacher Weltmeister und sechs Medaillen bei Europameisterschaften), sondern es auch als Unternehmer in der Reitsportbranche (Hengststation, Pferdeentwickler, Hersteller von Spezialfutter u.a.) zu sehr großem Erfolg gebracht habe.

WDR-Moderator Uwe Schulz wollte das Geheimnis dieses Erfolges ergründen und startete mit der Frage: „Wie wird man Sieger?“
Die erfrischend ehrliche Antwort von Beerbaum verblüffte die mehr als 110 Gäste in Neuss. Ohne eine Spur von Überheblichkeit antwortete er durchgehend authentisch und gewann dadurch die Aufmerksamkeit und Sympathie der Zuhörer. Auffallend war auch, dass er sich für die Antworten Zeit ließ. Auf die Frage des Moderators nach dem Erfolgsrezept erklärte Beerbaum, dass er nicht zu den Frühberufenen gehört habe und gab einen Rückblick auf die Anfänge seiner Karriere:
Begabung habe er als Junge mehr für die Aufgaben des Messdieners als für das Reiten gezeigt, führte Beerbaum überraschend aus. So habe sein erster Ausritt auf einem Pony, das sein Vater ihm hoffnungsvoll zum Geburtstag geschenkt habe, mit einem Biss in den Arm geendet.

Mit anderen Worten: Eine vielversprechende Reitkarriere habe sich nicht abgezeichnet, rein gar nichts habe auf ein Wunderkind hingedeutet.
Karrierebremsend sei als Jugendlicher noch ein schwerer Sturz vom Pferd hinzugekommen, der zu tagelangem Koma geführt habe und nur disziplinierte Rehamaßnahmen hätten ihn schlussendlich doch wieder zurück aufs Pferd gebracht.

Nachdem Ludger Beerbaum dann mit viel Disziplin und Fleiß (zehnstündiges tägliches Reiten auf unterschiedlichen Pferden gehörte dazu) als Springreiter die erste olympische Goldmedaille gewonnen hatte, hätten die Eltern immer noch Zweifel angemeldet, ob man als Profisportler in seiner Disziplin eine Familie ernähren könne. Vielleicht berechtigte Zweifel, merkte Beerbaum nachdenklich an.

Also keine Spur von bester Förderung und besten Voraussetzungen für eine Glanzkarriere. Aber er habe allen Widerständen zum Trotz „ein Stück weit“ seinem Bauchgefühl vertraut und sich davon leiten lassen - ohne Eitelkeit und Anspruch ein Vorbild werden zu wollen. Doch was sind neben dem Bauchgefühl und Disziplin die Erfolgsfaktoren für eine Weltkarriere als Sportler und Unternehmer?

Beerbaum antwortete, es gebe keinen Königsweg. Jeder müsse seinen eigenen Weg finden. Er betonte: „Mir haben die Pferde geholfen. Sie sind besondere Wesen und Lehrmeister und haben mir Demut beigebracht. Das hilft im Leben.“

Auch schwierige Situationen, wie die Aberkennung einer Medaille, waren kein Hindernis im Interview-Parcours, den Beerbaum mit Souveränität und Offenheit meisterte. „Die Medaille war weg, aber die Glaubwürdigkeit nicht!“, erklärte er.

Genau diese Antworten machten den Reiz dieses sehr speziellen Gnadentaler Unternehmergesprächs aus. Beständigkeit, Disziplin und Authentizität führen zum Erfolg. Beerbaum sagte es so: Gemessen werde man an seinen Taten.

Autor:

Schwarz aus Düsseldorf

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