Triathlonfieber
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- abendliches Frühstück mit Blick auf den Rheinturm
- hochgeladen von Femke Zimmermann
Nein, der Sprung ins kühle Nass vermochte nicht wirklich die Temperatur zu senken.
Im Gegenteil: Was einmal als Absurdität und völlig abwegig gegolten hatte - ein Triathlon, wurde durch die Aufteilung der drei Disziplinen in einzelne Staffelabschnitte zugängig und in Ansätzen erfahrbar gemacht.
20 Jahre regelmäßiges Lauftraining hatten schon länger nach Entlastung der Gelenke geschrien und auf das Fahrrad verwiesen. Das Schwimmen, das vor der Infektion mit dem Laufvirus über Jahre ausgiebig geübt worden war, hatte zwar an Reiz verloren, seit die Vorstellungen über das Mikrobiologische übergroß geworden waren, die Vorstellung wiederum, einmal mit einer Startnummer auf dem Oberarm (unter lautem Jubel) aus dem Wasser zu steigen, hatte die Vorbehalte hinsichtlich des Mikrobiologischen jedoch wieder klein gemacht.
Als das Wort einmal testweise, hinter vorgehaltener Hand einem Menschen anvertraut wurde "Hey, Du!", der nichts Besseres zu tun hatte, als es in die große Welt hinauszuposaunen „Wer ich? TRIATHLON??? Klar: im Juni!“ nahmen die Dinge ihren Lauf.
Er machte seine Sache gut, steckte damit sein erstes Opfer an und nutzte die Inkubationszeit, um zwei Startnummern klar zu machen, eh die weiteren vier Infizierten auch nur ahnen konnten, wie schwer die Symptome tatsächlich sein würden. Wasserflohbefall, eingedötsche Schädel, ausgeschlagene Zähne, Schlaflosigkeit und kurze Gesichter sorgten zusätzlich für Herzrasen, je näher der Termin des T3-Düsseldorf rückte.
Und dann ging alles ganz schnell.
Die Aufregung am Vorabend, der in unzähligen Nachrichten per handy Ausdruck verliehen wurde, das Wiedersehen am vereinbarten Treffpunkt, die Aufstellung und Vorbereitung in der Wechselzone, der Sprung ins kalte Wasser, NUR DAS WARTEN AUF DEN, DER SICH, WIE IMMER, KURZ VOR DER STAFFELÜBERGABE NOCH MAL EBEN ERLEICHTERN MUSSTE, DAUERTE VIIIIIEEEL ZU LANG, das Ausschau halten nach den Radlern, die Suche nach Duschen und aus der Wechselzone vergraulten Fans, der Hand in Hand Zieleinlauf der Läufer, die Fahrt zum wohlverdienten Zielbier (und zur Zielbrause) und der Versuch den entfachten Brand zu löschen. Es ging alles viel zu schnell.
So schnell, dass das mitgebrachte Frühstück vergessen und erst am Abend während einer Rast auf dem Nachhauseweg, mit (Licht-)Blick auf den Rheinturm verzehrt wurde.
Schwer zu beschreiben sind die vielen, besonderen Eindrücke. Vielleicht erklärt das, weshalb ausgerechnet die Musik auf dem Damen-WC "God is good" aus dem tragbaren CD-Player der schwarzen Toilettenfrau mir die Fassung raubte.
Es war einfach ein toller Tag!
Und auch wenn ich nicht von meinem Fieber geheilt bin, so steht doch fest:
God is good!
Autor:Femke Zimmermann aus Düsseldorf |
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