Führung in Überzahl verspielt – Fortuna hat das Siegen verlernt
Fortuna Düsseldorf tritt weiter auf der Stelle. Mit dem 1:1 beim FC St. Pauli gelang am Montagabend für sich genommen ein achtbares Ergebnis. Doch dabei wurde wieder einmal ein möglicher Sieg spät verspielt. Die Nicht-Erfolge summieren sich in 2013 zu einer verheerenden Bilanz.
Am morgigen Mittwoch begeht Fortuna Düsseldorf ein unangenehmes sportliches Jubiläum: Exakt vor einem Jahr gelang den Rot-Weißen mit einem 2:0-Erfolg in Fürth der letzte Auswärtssieg in einem Pflichtspiel. Seitdem verpassen sie in der Fremde selbst größte Möglichkeiten auf die volle Punktausbeute, wie am Montagabend in St. Pauli.
Bei knisternder Flutlicht-Atmosphäre im mit gut 29.000 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion zeigte die Elf von Mike Büskens über weite Strecken eine konzentrierte Leistung. Im Vergleich zur Vorwoche hatte der Trainer Malezas (erster Einsatz in dieser Saison), Bodzek und Kenia für Bomheuer, Gianniotas und Hoffer in die Startelf berufen. Und die neuformierte Elf stand gegen heimstarke Paulianer (bis dato drei Siege in vier Heimspielen) weitgehend stabil, ließ vor dem eigenen Tor wenig zu und versuchte nach Ballgewinnen schell umzuschalten.
Bancés erstes Tor für Düsseldorf
Gedankenschnell präsentierten sich die Fortunen gleich nach dem Wechsel, als Fink Bancé mit einem Pass in die Nahtstelle der bis dahin ebenfalls gut geordneten Pauli-Abwehr bediente. Und die Leihgabe vom FC Augsburg vollstreckte mit seinem ersten Treffer für Fortuna zur Führung (47. Minute). Hinten gut organisiert, nach vorne effektiv, lautetete somit das verheißungsvolle Düsseldorfer Zwischenfazit. Selbst, als die Hausherren angesichts des Rückstandes den Druck erhöhten und Fortuna zweimal verletzungsbedingt hatte wechseln müssen (Gianniotas für Lambertz und Bomheuer für Bruno Soares), hielt das Abwehrbollwerk.
Das änderte sich kurioserweise jedoch genau in dem Moment, als sich das Spiel endgültig zu Fortunas Gunsten gedreht zu haben schien: In der 81. Minute sah St. Paulis Abwehrspieler Thorandt nach einer harmlosen Rangelei mit Bancé ein Witz-Rot. In die allgemeine Verwirrung über diese Entscheidung von Schiri Dankert hinein setzten die nun unterzähligen Gastgeber den entscheidenden Akzent: Der kurz zuvor eingewechselte Kringe nagelte eine zu kurze Fink-Abwehr aus 22 Metern zum Ausgleich ins Fortuna-Tor (82.). Dabei blieb’s.
"haben uns ordentlich präsentiert"
„Ein wunderschönes Tor, da kannst du nichts dran machen“, seufzte Mike Büskens hinterher, wissend, dass sein Team einen greifbaren Befreiungsschlag verpasst hatte. Der Chef-Coach wies auf Positives hin: „Wir haben uns über weite Strecken mehr als ordentlich präsentiert und haben hier `was mitgenommen. Das sollte uns Auftrieb geben!“
Weniger Auftrieb verspricht indes der Blick auf die Statistik: Nur zwei Siege aus neun Pflichtspielen sind eine dürftige Bilanz für den bereits vor dem Saisonstart zweitteuersten Kader der Liga, der durch die Nachverpflichtungen Hoffer und Bancé eine weitere Aufwertung erfahren hat. Fakt ist auch: Fortuna hat es in der gesamten Saison bisher nicht geschafft, mit mehr als einem Tor Vorsprung in Führung zu gehen. Folglich reicht dann auch ein Sonntagsschuss wie der am Montagabend, um die Punkteverteilung schmerzhaft zu verändern.
2013 sportliches Unglücksjahr
Insgesamt ist 2013 für Fortuna Düsseldorf bisher ein sportliches Unglücksjahr: In 26 saisonübergreifenden Pflichtspielen gelangen nur vier Siege. Das spricht für sich. So rangieren die Rot-Weißen aktuell mit mageren neun Punkten aus acht Spielen auf Rang 13.
Zwei Punkte und vier Tabellenplätze besser steht der kommende Gegner FSV Frankfurt (Anstoß: Samstag, 28. September, 13 Uhr, Esprit-Arena). Der hat vorher noch das Pokalspiel gegen den FC Ingolstadt 04 zu bestreiten (Mittwoch, 19 Uhr). Gegen denselben Gegner gelang den Bornheimern am Sonntag ein 4:1-Sieg. Ein Befreiungsschlag, auf den Fortuna weiter warten muss…
Autor:Mark Zeller aus Duisburg |
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