Fortunas gelungener Start mit Nebengeräuschen
Ein umkämpftes Spiel, hinten steht die Null, vorne sorgt ein Elfmeter für den Dreier – Fortuna ist zurück im Zweitligamodus.
Damit allein ist der Düsseldorfer Ligastart freilich nicht beschrieben. Viel Ballbesitz, druckvolles Flügelspiel und eine ganze Reihe brauchbarer Torgelegenheiten für die Rot-Weißen waren geradezu ein Gegenentwurf zu großen Teilen der vergangenen Saison. Die wenig überraschende Erkenntnis: Trotzdem spielt Fortuna auch eine Liga tiefer den Gegner nicht an die Wand. Der Auftakt war eher das für diese Liga typische harte Stück Arbeit mit einem unterm Strich knappen Ergebnis. Das dürfte die Fans in dieser Saison häufiger erwarten.
Mit schnellem Spiel über die Außen setzte Fortuna die Gäste aus der Lausitz bereits in der ersten Halbzeit unter Druck. Die größten Chancen aber ergaben sich aus Standardsituationen. Doch immer hieß der Sieger Robert Almer. Der vor der Saison von Düsseldorf nach Cottbus gewechselte Torwart erwischte einen Sahnetag und hielt das für die Gäste recht schmeichelhafte Remis bis in die zweite Halbzeit hinein fest. Hier erhöhte die Elf von Mike Büskens noch mal das Tempo, spielte in der Mitte der zweiten Halbzeit teilweise Powerplay, ohne jedoch in dieser Phase die ganz große Torgefahr zu entwickeln.
So brachte ein schneller Antritt in Verbindung mit ungeschicktem Abwehrverhalten und einer Milimeterentscheidung den Durchbruch: Der quirlige Stefan Reisinger zog auf der linken Strafraumlinie an Michael Schulze vorbei, der mit seiner Sense den Ball verfehlte aber den Fortuna-Stürmer traf. Der verwandelte den fälligen Strafstoß selbst (65. Minute).
Die Gäste, denen man vor allem in der Defensive das Fehlen ihres Centers Ivica Banović anmerkte, fanden nach dem Rückstand den Weg in die Offensive und kamen zu mehreren Großchancen, doch Bickel und zweimal Bittroff vergaben den möglichen Ausgleich. Auf der anderen Seite versäumten es die Gastgeber bei mehreren erfolgsversprechenden Kontern, den Sack frühzeitig zu zu machen.
Am Ende reichte es doch zum ersten Fortuna-Dreier seit dem 16. Februar und damit zum geglückten Einstand für Coach Mike Büskens. Der stürzte sich mit dem Abpfiff jubelnd auf den 18-jährigen Cristian Ramirez, der bei seinem Zweitliga-Debüt eine klasse Leistung gebracht hatte. Aber auch die anderen Fortuna-Debütanten Dustin Bomheuer und „Charli“ Benschop rechtfertigten ihre Startelf-Nominierung.
Ein anderer Neuzugang dürfte hingegen alles schon verspielt haben, bevor er überhaupt in einem Pflichtspiel auf dem Rasen stand: Michael Rensing, als „Königstransfer“ zur neuen Saison nach Düsseldorf gekommen, verließ vor dem Cottbus-Spiel fluchtartig das Trainingsgelände, als Mike Büskens ihm eröffnete, dass nicht er sondern Fabian Giefer als Torwart Nummer Eins startet. Nun will Rensing dem Vernehmen nach Fortuna schnellstmöglich verlassen. Beim Spiel selbst war er bereits weder im Kader, noch im Stadion.
Ausgerechnet der Mann, der Rensing dort einst ablöste, sorgte für einen durchwachsenen Start bei Fortunas nächstem Gegner 1. FC Köln: Timo Horn schoss am vergangenen Samstag einen entscheidenden (Geiß)bock und verdaddelte damit den Sieg des Aufstiegsfavoriten in Dresden. So reist Düsseldorf am kommenden Sonntag (Anstoß: 15.30 Uhr) mit zwei Punkten Vorsprung auf den rheinischen Rivalen in die Domstadt. Beim längst ausverkauften Derby gibt es auch ein Wiedersehen mit Thomas Bröker und Adam Matuschyk, die vor gut einem Jahr noch gemeinsam mit Fortuna aufgestiegen. Mal sehen, für wen das am Sonntag ein gutes Omen ist…
Autor:Mark Zeller aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.