Fortuna: Schlecht zurecht vor dem Derby

Aufbauhilfe statt Sprung ins Mittelfeld. Nach dem 2:3 gegen Augsburg geht der Blick bei Fortuna Düsseldorf wieder nach unten. Spielerische Mängel trüben die Zuversicht vor dem Derby in Mönchengladbach.

Aufgrund der ungemütlichen Witterung trainierte Fortuna Düsseldorf heute in der Halle. Ungemütlich ist es aber auch aus einem ganz anderen Grund: Die 2:3-Pleite gegen den FC Augsburg hat der Meier-Elf einen empfindlichen Nackenschlag versetzt – und dabei einem fast schon abgeschriebenen Konkurrenten neues Leben eingehaucht. Der nach wie vor stattliche Vorsprung von acht Punkten auf den Relegations-Platz 16 kann nicht darüber hinweg täuschen, dass es für den Aufsteiger noch ein sehr langer Weg bis zum Klassenerhalt ist.

Hatte sich die Fortuna mit dem Hinspiel-Sieg beim gleichen Gegner noch eine traumhafte Rückkehr ins Oberhaus beschert, so sorgte der sonntägliche Auftritt gegen die Donauschwaben für Ernüchterung. Ein Spiel, das – vordergündig rückbetrachtet – geprägt war von kuriosen (Gegen-)Toren und einer dramatischen Schlussphase, bei näherem Hinsehen aber einmal mehr von spielerischen Mängeln.

Wie schon beim vorweihnachtlichen Pokal-Aus in Offenbach, gelang es den Fortunen auch gegen den Tabellenvorletzten nicht, das Spiel zu machen. Stattdessen schenkten sie dem FCA förmlich drei Tore, einem Gegner, der in der gesamten Hinrunde überhaupt nur einen einzigen Sieg verbuchen konnte. Im Fokus dabei Torhüter Fabian Giefer. Vor dem 0:1 ließ er sich von Mitspieler Juanan tunneln, nach einem schwachen Levels-Rückpass schoss er gar FCA-Stürmer Sascha Mölders so an, dass der Ball zum 0:3 ins eigene Tor sprang. Dazwischen durfte Augsburg Neuzugang Koo einen kollektiven Tiefschlag der Fortuna-Abwehr aus spitzem Winkel nutzen.

Erst, als mit dem 0:3 alles entschieden schien, kamen die Meier-Schützlinge doch noch einmal zurück. Doch die zwei Reisinger-Treffer zeugten mehr von Augsburger Nervosität in der Schlussphase, als von einer plötzlichen Düsseldorfer Überlegenheit. Wie wenig gefestigt auch der FCA ist, zeigte sich besonders nach dem 2:3 Anschlusstreffer. Obwohl der schon in der Nachspielzeit fiel, hatte Stefan Reisinger anschließend gar das 3:3 auf dem Fuß, wurde aber von Schiedsrichter Manuel Gräfe wegen eines vorherigen Schahin-Fouls zurückgepfiffen. Unterm Strich hätte dieser späte Ausgleich aber womöglich nur über eine über weite Strecken dürftige Leistung hinweggetäuscht.

Nun geht es am kommenden Samstag zum alten Niederrhein-Derby nach Mönchengladbach. Die Fohlen-Elf startete so ins neue Spieljahr, wie sie die Hinserie absolviert hatte: Nicht Fisch und nicht Fleisch. Immerhin verhinderte sie mit ihrem 0:0 in Hoffenheim, dass ein weiterer Verfolger näher an Fortuna heranrückt. In der Hinrunde schmeckte der Meier-Elf der prestigeträchtige Vergleich mit dem favorisierten Nachbarn. Einem 0:0 in der Meisterschaft folgte ein 1:0-Sieg nach Verlängerung im DFB-Pokal.

Solche Startschwierigkeiten in ihre erste Europapokalsaison seit Langem hat die Borussia allerdings mittlerweile abgelegt. Das Remis in Hoffenheim bedeutete das achte Gladbacher Pflichtspiel hintereinander ohne Niederlage. Apropos: An die letzte Heimpleite Borussias gegen Fortuna dürften sich nur alteingesessene Fans erinnern: Der 2:0-Erfolg auf dem Bökelberg datiert vom 30. November 1984. Das letzte Aufeinandertreffen in Mönchengladbach hingegen, im März 1997, gewann die Borussia mit 2:0. Und damals stieg die Fortuna am Ende der Spielzeit ab…