Fast eine Sensation
Fortuna Düsseldorf gewinnt gegen den BVB 2:1
Text: Von Patrick Radtke
Die Verantwortlichen von Fortuna Düsseldorf betonen immer wieder, dass es nicht darum geht, wie viel Punkte die Mannschaft bisher gesammelt hat, es gehe mehr darum, wie eng alles im Abstiegskampf zusammen sei.
Und genau dies ist auch nach den beiden Partien gegen den SC Freiburg und Borussia Dortmund der Fall. Das ist die nüchterne Analyse. Ein wenig mehr Emotionen können es aber schon sein, nachdem sechs Punkte aus den zwei Spielen die Fortuna zunächst einmal aus der Abstiegszone herausbefördert haben. Waren es gegen Freiburg drei ganz wichtige Punkte, glichen die gegen Borussia Dortmund, die wohl beste deutsche Mannschaft aktuell, einer Sensation! Niemand zuvor hatte es in dieser Bundesligasaison bisher geschafft, die Borussen zu schlagen. Nur Fortuna Düsseldorf, dem vergleichsweise kleinen Aufsteiger ist dieser Coup gelungen. „Das ist schon bemerkenswert“, freute sich Trainer Friedhelm Funkel nach der Partie und verriet seine taktischen Überlegungen. „Wir wollten es ähnlich machen wie in München, immer wieder Nadelstiche zu setzen und nach vorne zu spielen“. Das gelang: Wie schon gegen den FC Bayern München waren die Umschaltbewegungen entscheidend. Beim 1:0 spielte Kevin Stöger einen überragenden Ball auf Dodi Lukebakio, der konsequent einschob. Und dann war da noch der erste Bundesligatreffer von Jean Zimmer, der aus der Distanz sehenswert traf. „Ein fantastisches Tor. Jean hat es mehr als verdient, endlich mal ein Tor zu schießen“, sagte Funkel.
Zu Hause – das bewies die Fortuna wieder einmal, ist Düsseldorf stark und versteckt sich nicht. Satte zwölf der 15 Punkte holten die Düsseldorfer in der heimischen Arena. Natürlich war „ein wenig Glück“ dabei, gab Funkel zu, beim Sieg gegen Dortmund vor ausverkauftem Stadion stimmte aber auch wieder einmal die Einstellung.
Genau dies muss nun auch im letzten Spiel vor der Winterpause so sein. Am Samstag geht es zu Hannover 96, einem Gegner, der hinter der Fortuna steht. „Es ist schlecht, was wir bisher auswärts abgeliefert haben. Da müssen wir uns gewaltig steigern, um in Hannover auch mit einem oder mit drei Punkten heimzufahren“, weiß Funkel.
Die Hannoveraner sind in der Offensive von Ex-Fortuna Ihlas Bebou abhängig. Doch genau der fällt noch bis ins neue Jahr aus. Und da auch Niclas Füllkrug aktuell Ladehemmungen hat und zudem mit dem Trainer André Breitenreiter im Clinch liegt, weht in Hannovers Sturm gerade nur ein laues Lüftchen. Da ist die Zeit genau richtig für den nächsten Fortuna-Wirbelwind.
Autor:Oleksandr Voskresenskyi aus Düsseldorf |
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