Telekom-Cup
FC Bayern München gewinnt Turnier zum fünften Mal - Fortuna stark!

Die Düsseldorfer zeigten starke Leistungen. Hier bejubeln Aymen Barkok, Adam Bodzek und Kenan Karaman (v. l. n. r.) den Treffer von Marvin Duksch (2. v. l.) zur 2:1 Führung gegen Hertha BSC. | Foto: Oleksandr Voskresenskyi
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  • Die Düsseldorfer zeigten starke Leistungen. Hier bejubeln Aymen Barkok, Adam Bodzek und Kenan Karaman (v. l. n. r.) den Treffer von Marvin Duksch (2. v. l.) zur 2:1 Führung gegen Hertha BSC.
  • Foto: Oleksandr Voskresenskyi
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Über 40.000 Zuschauer wollten am gestrigen Sonntag die zehnte Auflage des Telekom-Cup in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena sehen. Am Ende setzte sich der FC Bayern München durch und gewinnt damit zum insgesamt fünften Mal das hochkarätig besetzte Vorbereitungsturnier. Neben dem Deutschen Rekordmeister waren auch Gastgeber Fortuna Düsseldorf, Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC dabei. Gespielt wurden zwei Halbfinalspiele, ein Spiel um den dritten Platz sowie das Finale. Jede Partie dauerte 45 Minuten. Stand es Unentschieden, ging es direkt ins Elfmeterschießen über.

Das Turnier begann um 13 Uhr direkt mit dem Kracher zwischen der Düsseldorfer Fortuna und den Münchener Bayern. Was viel versprach, hielt zunächst wenig. Auf die erste gefährliche Situation, in einer ereignisarmen Partie, mussten die Zuschauer bis zur 32. Minute warten. Dann war es Bayerns Flügelspieler Kingsley Coman, der Düsseldorf-Torwart Michael Rensing, mit einem Kopfball aus elf Metern, zu einer Glanzparade zwang. Die Bayern konnten es kaum glauben, dass sie hier nicht in Führung gingen.
Doch wer dachte, dass die Bayern jetzt das Zepter in die Hand nahmen, wurde eines Besseren belehrt.

Glück für die Bayern

Auf der Gegenseite hatte Bayern-Talent Lars-Lukas Mai nämlich Glück, dass Schiedsrichter Markus Wollenweber, nach einem Zweikampf mit Dodi Lukebakio, nicht auf den Punkt zeigte. Nachdem der schnelle Belgier den Ball im Strafraum stoppen wollte, wurde er vom Bayern-Verteidiger klar am Fuß getroffen. Für den ansonsten souverän auftretenden Schiedsrichter reichte das aber nicht für einen Elfmeter aus. Somit stand es weiter 0:0 und das Spiel näherte sich dem Elfmeterschießen.
Doch dann konternten die Gäste noch einmal über den pfeilschnellen Franzosen Coman, der auf der linken Seite viel Platz hatte. Mit einem Sprint über gut 40 Meter und einer bärenstarken Grätsche konnte Fortuna-Stürmer Benito Raman die Situation dann aber doch noch unterbinden.

0:0 zwischen Bayern und Düsseldorf

Danach passierte nichts mehr, womit klar war, dass die Partie im Elfemeterschießen ihren Sieger finden muss. Nachdem Rensing den ersten Elfmeter von David Alaba parierte, entstand Extase in der Arena in Stockum. Nachdem auf Düsseldorfer Seite allerdings Kevin Stöger und der Ex-Bayer Takashi Usami Nerven zeigten und an Nationaltorwart Manuel Neuer scheiterten, zogen die Bayern mit einem 8:7 ins Finale ein.

Mannschaft positioniert sich klar zu Funkel

Nach der Partie stand in der Mixed-Zone trotzdem nicht der Sieg im Vordergrund, sondern das Wechselwirrwarr um Trainer Friedhelm Funkel. "Klar, das ist ein Thema in der Mannschaft", gab Kapitän Oliver Fink zu. "Seit er hier ist funktioniert vieles. Wir gehen für ihn durchs Feuer. Er ist einfach unser Trainer." Weitere Rückendeckung erhielt Funkel von seinem Torhüter Michael Rensing. "Die letzten zwei Tage waren hart für uns. Mit dem Budget des Vereins wäre wohl nicht mehr möglich gewesen, als Friedhelm erreicht hat. Er hat das Gefüge intakt gebracht. Man hat das Gefühl, dass wenn er geht, das Familienoberhaupt den Verein verlässt. Wenn er bleiben würde, wären wir überglücklich."
Auch Adam Bodzek äußerte sich ähnlich emotional und konnte sich eine Spitze in Richtung Vereinsführung nicht verkneifen. "Wir waren alle geschockt. Ich konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen."
Aber es wurde am heutigen Tag auch noch Fußball gespielt.

Gladbach will positives Ende der Vorbereitung

Im zweiten Halbfinale traf Borussia Mönchengladbach nach einer total verkorksten Vorbereitung mit Niederlagen gegen den 1. FC Magdeburg (1:2) und Standard Lüttich (0:2) auf Hertha BSC. Dass die Borussia den Fans etwas zeigen wollte, wurde schnell deutlich. Bereits nach fünf Minuten erzielte Thorgan Hazard, Bruder von Chelsea-Star Eden, die Führung für die Fohlen. Seinem sehenswerten Hammer von der linken Seite konnte Hertha-Keeper Thomas Kraft nur hinterher schauen. In der Folge war die Hertha zwar die spielbestimmende Mannschaft, wirkliche Gefahr konnten sie aber dennoch nicht ausstrahlen.

1:0 Erfolg macht Mut

So blieb es am Ende beim nicht unverdienten 1:0 Erfolg der Hecking-Elf, die dann im Finale auf den FC Bayern traf.
Pal Dardai und Hertha BSC mussten sich mit dem Spiel um den dritten Platz beglücken. Doch dass das, die für die Zuschauer interessanteste Partie, werden sollte, war so nicht unbedingt abzusehen.

Slapstick von Drobny

Seinen Teil trug dazu auch der ehemalige Berliner Schlussmann Jaroslav Drobny, der erst vor wenigen Tagen von Werder Bremen an den Rhein gewechselt ist, bei. Im Aufbauspiel unterlief dem mittlerweile 39-jährigen Tschechen ein Fehlpass mit Folgen. Den Ball eroberten die Berliner blitzschnell, sodass es am Ende Pascal Köpke, Sohn von Ex-Nationaltorwart Andreas Köpke, war, der den Ball zur Führung über die Linie schob (3. Minute). Ein Sinnbild für Fortunas Verunsicherung war der erste Eckball in der siebten Spielminute, den Usami direkt ins Toraus beförderte. Von den Zuschauern wurde das mit hämischem Beifall quittiert. Friedhelm Funkel blieb an der Seitenlinie trotzdem gelassen.
Konnte er auch, denn in der Folge schaffte die Fortuna es, den Schalter umzulegen.

Fortuna findet zurück ins Spiel

Nachdem Aymen Barkok den Ball von der linken Seite flach in den Strafraum spielte, war es Marvin Duksch, der den Ausgleich besorgte. Danach plätscherte die Partie ein wenig vor sich hin. Erst in der 24. Minute sorgte Herthas Abwehrkante Karim Rekik für den nächsten Aufreger. Nachdem er Benito Raman von hinten am Bein traf, gab es Elfmeter für die Fortuna. Der im Sommer von Holstein Kiel nach Düsseldorf gewechselte Marvin Duksch schnappte sich das Leder und verlud Thomas Kraft lässig, sodass der Ball im linken unteren Knick einschlug - die Führung für Düsseldorf.
In der 32. Minute war es dann erneut Marvin Duksch, der nach einem Pass in die Spitze, zum 3:1 Endstand vollendete. "Wir haben zwei gute Spiele gemacht. und sind noch nicht am Ende", zeigte sich Düsseldorfs Matthias Zimmermann nach der Partie optimistisch für die Rückrunde der Bundesliga.

Funkel zufrieden

"Der Rückstand hat uns überhaupt nicht aus der Bahn geworfen. Wir haben richtig guten Fußball gespielt und jetzt gilt es morgen einmal komplett abzuschalten. Dienstag geht es dann mit der Vorbereitung auf das Spiel in Augsburg weiter. Da werden ganz andere Dinge verlangt. Da geht es viel intensiver zu und dafür müssen wir gewappnet sein", sagte Düsseldorf-Trainer Friedhelm Funkel.
Danach hieß es dann also: Finale! Bayern gegen Gladbach - ein echter Klassiker. Bundesligazweiter gegen - dritter.

Drmic mit Riesenchance zur Führung

Die Partie nahm von Beginn an mächtig Fahrt auf. So lief Gladbach-Stürmer Josip Drmic nach fünf Minuten völlig frei auf Bayern-Torwart Sven Ulreich zu, scheiterte aber wegen eines sensationellen Reflexes des Torwarts. Das hätte die Führung sein müssen! Gladbach hatte zu Beginn mehr Spielanteile und auch die Fans auf den Rängen hatten gute Laune und skandierten euphorisch: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus!"

Erster Auftritt von Alphonso Davies

In der 21. Minute ging es dann auf der anderen Seite zur Sache. Der im Winter aus Vancouver transferierte Alphonso Davies vernaschte Gladbach-Verteidiger Andreas Poulsen im Vorbeigehen, indem er einen Pass durch die Beine ließ und dann über den Flügel in Richtung Tor ging. Der Abschluss stellte dann allerdings keine Gefahr für Moritz Nicolas im Tor der Borussen dar.

Lob von Nationalspieler Süle

"Alphonso hat heute glaube ich gezeigt, warum er geholt wurde und dass er noch Verbesserungspotenzial hat ist doch auch klar. Wäre ja auch schlimm wenn er jetzt schon alles könnte", sagte Nationalspieler Niklas Süle über den hochgelobten 18-Jährigen.

Bayern besser im Spiel

Im Laufe des Spiels kamen die Bayern dann immer besser in die Zweikämpfe hinein und erzwangen so Fehler in der Gladbscher Hintermannschaft. Einen Fehlpass von Tobias Strobl hätten die Bayern fast bestraft, allerdings hat Sandro Wagner auf dem Weg zum Tor den Ball vergessen, weshalb die Chance im Nichts verpuffte.

Erneute Nullnummer

So stand es auch hier nach 45. Minuten 0:0 und die Bayern bestritten im zweiten Spiel, ihr zweites Elfmeterschießen. Weil sowohl Patrick Herrmann als auch Dennis Zakaria mit ihren Elfmetern an Ulreich scheiterten, machte auch der verschossene Elfer von Wagner nichts. Der FC Bayern München ist Telekom-Cup-Sieger 2019 - und das ohne auch nur ein Tor in der regulären Spielzeit erzielt zu haben. "Wichtig war vor allem, dass sich niemand verletzt hat. Ich denke nach vorne hatten wir unsere Möglichkeiten, aber wichtig war, dass wir hinten zu null spielen. Dass wir dann am Ende durch zwei Elfmeterschießen am Ende das Ding gewinnen ist ja auch okay für uns", sagte Niklas Süle nach der Partie zufrieden.

Kampfansage von Alaba in Richtung Dortmund

Eine Kampfansage für die Rückrunde der Bundesliga, die am kommenden Wochenende beginnt, richtete kurz vor Verlassen des Stadions, dann noch David Alaba in Richtung Dortmund: "Wir sind sehr hungrig und wollen am Ende ganz oben stehen."
Wir sind gespannt...

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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