Die Wichtigkeit vom mentalen Training beim Sport - Beispiel Bogenschießen
Das Bogenschießen erfreut sich zunehmender Beliebtheit - auch in Westfalen, nicht zuletzt durch Filme wie Robin Hood, Herr der Ringe und Tribute von Panem.
Beim Bogenschießen koordinieren wir sehr präzise Durchführungen ohne Variation innerhalb ein und desselben Bewegungsablaufs. Aus diesem Grunde wird der Bogensport wie auch Diskuswerfen auf einer siebenstufigen Skala in die erste Gruppe gegliedert: Komplexitätsstufe 1: Bewegung ohne Variation (Mayer & Hermann 2009).
Um jeden Schuss unabhängig von der Situation mit dem gleichen Maß an Intensität auszuführen, müssen wir ein hohes Konzentrationsvermögen aufbringen, mit dem wir unsere Aufmerksamkeit auf ein kleines Fenster lenken. Der periodische Wechsel von Ausführung und Pausen erschwert zudem die Ausführung eines idealen Schusses in die Mitte des Ziels. Mentale Fertigkeiten stehen somit im Vordergrund unseres interessanten Sports.
Nur wenige Sportler zeigen von Natur aus eine sehr gute mentale Fitness und meistern aus diesem Grunde viele Lebenssituationen, von mündlichen Prüfungen bis hin zu Sportwettkämpfen. Bei den meisten Bogenschützen wird die Fähigkeit zur Konzentration und inneren Ruhe im Laufe des Lebens ausreichend entwickelt, ansonsten könnte wohl kaum einer von uns einen Schulabschluss oder einen Führerschein vorweisen. Es mangelt jedoch an mentalen Fertigkeiten, mit besonderen Situationen wie einem Sportwettkampf oder unsicheren motorischen Fähigkeiten im Sport umzugehen, um sich in den idealen Leistungszustand zu versetzen.
„Die Kombination von mentalem und praktischem Training verspricht den größten Leistungszuwachs“ (Meyer & Hermann 2009, S.36). Mittels geeigneter Methoden, müssen wir Gelassenheit und Entspannung in den Phasen zwischen den einzelnen Ausführungen finden und regeln unser optimales Aktivierungsniveau während des Handlungsablaufs. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf gesetzte Teilziele und sensible Bewegungen und konzentrieren uns so auf ein kleines Wahrnehmungsfeld. Weiter bauen wir emotionale Irritationen ab und bereiten uns auf unterschiedliche Situationen vor, um im Training und bei bedeutsamen Ereignissen unsere Leistung zu wiederholen oder zu steigern. Zahlreiche Übungen finden sich unter Lehrbuch mentales Bogenschießen .
Einige Sportler bedürfen zum Erreichen der Leistungsgrenze ihres Talents einer neuen oder mehrerer Sichtweisen, anderen ist mit einem bewussten Lenken der Gedanken während des Bogenschießens geholfen und weitere erreichen mit Hilfe unterschiedlicher Übungen eine gefestigte mentale Stärke. Dadurch erleben wir zudem eine effiziente Abwechslung im Training. Wir bedienen uns weiter kurzer Entspannungsübungen, die mittlerweile als "Basisrüstzeug eines jeden Sportlers“ gelten (Alfermann & Stoll 2010). Als Nebeneffekt werden wir nach regelmäßiger Anwendung auch für Vorkommnisse außerhalb des Sports gut ausgestattet und gegen Störungen gut gerüstet sein.
Literatur
Alfermann, D., Stoll, D (2010): "Sportpsychologie: Ein Lehrbuch in 12 Lektionen", Schriftenreihe: Sportwissenschaft studieren, Aachen: Meyer & Meyer.
Baumann, S. (2009): "Psychologie im Sport", Aachen: Meyer & Meyer.
Meyer, J., Hermann, H.-D.(2009): „Mentales Training – Grundlagen und Anwendung in Sport, Rehabilitation, Arbeit und Wirtschaft“, Heidelberg: Springer Medizin Verlag.
Süddeutsche (2010): "Die Wissenschaft vom Siegen Gold im Kopf", Ausgabe 17. Mai 2010, München: Süddeutscher Verlag.
Autor:Leo Duncan aus Düsseldorf |
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