Unterwegs in Potsdam
Potsdam: Kunst, Kultur, Kartoffelbrei
Bei unserem Berlin-Besuch machten wir auch einen Abstecher nach Potsdam, um uns die gerade eröffnete Ausstellung "Surrealismus und Magie" im Museum Barberini anzusehen. Wir hatten Glück: Einen Tag nach unserem Besuch sorgte die Kartoffelbrei-Attacke der Klima-Aktivisten "Letzte Generation" für Aufsehen. Danach wurde das Museum für eine Woche geschlossen.
Uns blieb noch Zeit, durch Potsdam zu schlendern und die Sehenswürdigkeiten im Zentrum umzuschauen, vom Alten Markt durch das Holländische Viertel bis zum Luisenplatz am Brandenburger Tor.
Alter Markt
Er war seit Jahrhunderten Zentrum und Herz der Stadt. Mit Rathaus, Stadtschloss und Nikolaikirche zählte er im 19. Jahrhundert zu den schönsten Plätzen Europas. Friedrich II. ließ ihn im 18. Jahrhundert nach italienischem Vorbild zu einem barocken Ensemble umgestalten.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zerstörten Bomben den historischen Platz fast vollständig. Inzwischen erstrahlt er in neuem, ziemlich frischem Glanz.
Altes Rathaus
Das Rathaus aus dem 18. Jahrhundert wurde bereits in den 1960er Jahren in der alten Form wiederhergestellt. Die Kuppel trägt die vergoldete Figur des Atlas.
Nikolaikirche
Die klassizistische evangelische Kirche (1830-37) geht auf einen Entwurf von Karl Friedrich Schinkel zurück. Die imposante Kuppel aus den 1840er Jahren gehört zum historischen Stadtbild von Potsdam. Nach langjähriger Instandsetzung konnte St. Nikolai 1981 neu geweiht werden.
Stadtschloss
In den 1950er Jahren wurden die Reste des barocken Stadtschlosses abgerissen. Die Wiederherstellung nahm nach der Wende Fahrt auf. Vor allem der Initiative des prominenten Potsdamer Bürgers Günther Jauch ist es zu verdanken, dass das Fortunaportal detailgetreu rekonstruiert und 2002 der Öffentlichkeit übergeben werden konnte. Danach erfolgte der Wiederaufbau des Schlosses als Sitz des Brandenburgischen Landtags.
Holländisches Viertel
Eine besondere Attraktion ist das Holländische Viertel, ein geschlossenes Ensemble von rd. 150 Backsteinhäusern aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. ließ ganze Straßenzüge mit Wohnungen für die holländischen Handwerker bauen, die er in Potsdam beschäftigte. Das Quartier wurde nach der Wende saniert und ist heute eine gefragte Wohngegend mit Restaurants und kleinen Läden.
Das Brandenburger Tor
Der ältere und kleinere Bruder des berühmten gleichnamigen Tors in Berlin ließ Friedrich der Große 1770 nach dem gewonnenen Siebenjährigen Krieg als Triumphtor am Eingang der Garnisonstadt Potsdam errichten. Auf der Stadtseite ist es schlicht gestaltet.
An der imposanten Schauseite am Luisenplatz signalisieren Doppelsäulen und Kriegstrophäen auf der Attika allen Ankommenden den Herrschaftsanspruch der preußischen Monarchie.
Ich wünsche viel Spaß beim Spaziergang durch das historische Potsdam.
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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