Unterwegs in Düsseldorf
Endlich: Die neue Schadowstraße strahlt!
Es war ein Marathon
Mehr als zehn Jahre Baustelle mussten Düsseldorf und seine Besucher, Geschäftsleute, Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer ertragen. Aber jetzt ist der Umbau der Schadowstraße zwischen Ingenhoven-Tal und Wehrhahn weitgehend abgeschlossen und damit auch die Neugestaltung der City.
Gelbe Eyecatcher
Bei herrlichem Herbstwetter strahlten zwanzig gerade aufgestellte quietschgelbe Lounge-Sessel mit der Sonne und dem Herbstlaub um die Wette. Die drehbaren gelben Hingucker wurden sofort eifrig getestet und erwiesen sich als äußerst bequem.
Bis zum Umbau bestimmten Autos und Straßenbahnen das Bild der Schadowstraße, einst eine der umsatzstärksten deutschen Einkaufsmeilen. Mit dem Bau der Wehrhahnlinie kam die Chance, die Straße den neuen Bedürfnissen anzupassen und sie fit für die Zukunft zu machen.
Nach Plänen des Teams Bruun & Möllers entstanden drei Bereiche auf der nunmehr autofreien Straße: Zu Seiten der Schaufenster die Flanierzone mit hellgrauem Steinbelag, daneben jeweils ein dunkel asphaltierter Bereich mit Bänken, Fahrradständern und Leuchten und in der Mitte schließlich ein 4 Meter breiter Radstreifen.
Der Fahrradstreifen
So sehr es zu begrüßen ist, den Fahrradverkehr auch in der Innenstadt zu fördern - hier ist Ärger programmiert. Denn der Streifen ist, kaum erkennbar, nur durch Mini-Piktogramme als Radweg gekennzeichnet. Warum dieser nicht wie üblich rot gestaltet wurde, weiß Dr. Eckhart Görner, Seniorchef von Foto Koch auf der Schadowstraße: Die Stadt konnte sich nicht dazu durchringen, die Straße als Fußgängerzone auszuweisen. Rechtlich gilt der Radweg als Fahrstreifen.
Herr von Schadow
Die wenigsten (auch Düsseldorfer nicht!) wissen etwas über den Namensgeber der Straße. Sie ist nach Wilhelm von Schadow (1788 - 1862) benannt. Er war seit 1826 Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie. Unter seiner Leitung wurde die Düsseldorfer Malerschule so berühmt, dass sie Schüler aus Europa, Russland und sogar aus den USA anzog.
Der Schadow-Gedenkstein (um 1930) lag lange Jahre unbeachtet auf dem Boden an der Ecke Liesegang/Schadowstraße. Jetzt wurde er an einer Stele aus Cortenstahl angebracht und ganz in der Nähe von Schadows Wohnhaus aufgestellt. Der Künstler wohnte bis 1848 im Haus Nr. 56. Damals hieß die Straße noch Flinger Steinweg.
Die neue Aufenthaltsqualität
Es ist sicherlich nicht alles perfekt, aber die Schadowstraße präsentiert sich nach dem Abriss des Tausendfüßlers sowie der Verbannung von Bahn- und Autoverkehr hell und großzügig. Sie hat mit der Neugestaltung erheblich gewonnen. Heute müssen die Innenstädte mehr als nur Shopping-Meilen sein.
Mehr als zwanzig neu gepflanzte Bäume, im Boden eingelassene Wasserspiele, die im Sommer aktiviert werden können, und Gastonomieangebote in den Geschäften tragen zur Aufenthaltsqualität bei.
Ich wünsche viel Spaß beim Flanieren und bei der Begegnung mit Herrn von Schadow!
Quelle und weitere Infos: HIER
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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