Drei Schutzbauwerke des Kalten Krieges an einem Tag
Eifel-Bunker-Touren finden statt

Tor zum Regierungsbunker im Ahrtal. | Foto: Bunker-Dokumentationsstätten
  • Tor zum Regierungsbunker im Ahrtal.
  • Foto: Bunker-Dokumentationsstätten
  • hochgeladen von Norbert Opfermann

Die Hochwasserkatastrophe hat das Ahrtal schwer getroffen. "Touristen seien dennoch gerne gesehen", sagt Christian Lindner von Ahrtal-Tourismus. Geschäfte und Hotels würden gerne Gäste erwarten. Natürlich müsse man sich vorher informieren, was wo möglich sei. Aber die vier „Eifel-Bunker-Touren“ 2021 sollen wie geplant am 5. und 19. September sowie 10. und 24. Oktober stattfinden! Die drei Bunker auf dieser Tour sind „trocken“, blieben vom Hochwasser verschont. Die Veranstaltung unterstützt auch betroffene Trägervereine und eine Spendenaktion im Umfeld des Regierungsbunkers.

Drei geheime Orte des Kalten Krieges an einem Tag erleben
Die Welt Anfang der 1960er-Jahre: Mauerbau, Kuba-Krise wie auch eine beschleunigte atomare Aufrüstung gehen in die Geschichte ein als Spannungsphase. Die NATO-Strategen entwerfen Szenarien für den Ernstfall. Ein wichtiger Aspekt kommt Bunkerbauten für politische, militärische oder wirtschaftliche Entscheidungsträger zu. Ein ganzes System wird geheim geplant und errichtet. Nicht nur die Bundesregierung richtet ihren geschützten Ausweichsitz in der Eifel ein, sondern auch die nordrhein-westfälische Landesregierung und deren Landeszentralbank.

Damit wies dieser Landstrich westlich des Rheins im Kalten Krieg die höchste Dichte an Schutzbauwerken wie auch von Atomwaffen weltweit aus. Die „Eifel-Bunker-Tour“ informiert als Tagesprogramm über die Strukturen des westdeutschen Krisenmanagements und erklärt es konkret über drei markante Originalschauplätze dieser Zeit.

Bunkertour zum Regierungsbunker, zu den Krisenzentren der NRW-Landesregierung und Landeszentralbank
Drei Bunker, eine Aufgabe: die Handlungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland sollte auch im Kriegsfall so lange wie möglich funktionieren. Bundesweit einmalig, verbindet die „Eifel-Bunker-Tour“ drei Orte des Kalten Krieges in einem Tagesprogramm.

Der Regierungsbunker im Ahrtal ist der Ausgangspunkt für die anschließende Busfahrt zu den angeschlossenen Krisenzentren von Landesregierung und Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen. Dabei geht es durch unterirdische Operationssäle, einen Bunker-Friseursalon oder das Schlafzimmer des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten und ein voll eingerichtetes Radiostudio. Die „Eifel-Bunker-Tour“ endet hinter einer tonnenschweren Tresortür und in Arbeitszimmern der Landeszentralbank. Von hier sollten im Krisenfall der Devisenverkehr, die Zahlungskreisläufe innerhalb des Landes wie auch die Bargeldversorgung für NATO-Truppen und Bundeswehr sichergestellt werden.

Neben historischen Hintergründen wird auch über die Geschehnisse der Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli und die Tage danach mit all ihrer Hilfe und Solidarität informiert. Denn auch das ist Teil dieser Katastrophe: Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sind nicht nur eine konkrete Hilfestellung für die vielen Betroffenen, sondern auch Motivation im Gefühl, nicht allein zu sein.

Die drei Bunker der Tour liegen in Hochwasserkrisengebieten, blieben aber aufgrund ihrer topografischen Lage und Bauweise vom Wasser verschont und sind „trocken“. Die „Eifel-Bunker-Tour“ unterstützt mit 10 Euro je Teilnehmer ein Spendenprojekt im Zusammenhang mit dem Regierungsbunker. Die Teilnehmer:innen unterstützen damit auch einen guten Zweck.

Die "Eifel-Bunker-Tour" finden am 5. und 19. September sowie am 10. und 24. Oktober statt, pro Person 90 Euro inklusive Eintrittsgelder, Busfahrt und Lunch-Paket - für Schüler, Studenten, Azubi, freiwillig Wehrdienstleistende, Zivildienstleistende und Kinder unter 16 Jahre gibt es Ermäßigungen.

Infos und Anmeldungen online: www.eifel-bunker-tour.info

oder telefonisch 0151/ 70 62 74 29

Hintergrund zum Spendenprojekt:https://www.spendenseite.de/rettet-die-ahrblume/-35743 – hier lebt die Historikern und Politologin Michale Karle M.A., die über Jahre mit ihrer Forschungstätigkeit wichtige Inhalte zu „Krisenmechanismen oberster Bundes- und Landesbehörden im Spannungs- und Verteidigungsfall“ veröffentlicht hat, die in die museumspädagogischen Konzepte der Dokumentationsstätten einflossen; die „Ahrblume“ wurde durch das Hochwasser stark beschädigt und muss in weiten Teilen abgerissen und wieder neu aufgebaut werden.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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