Unterwegs auf der Donau
Belgrad - Impressionen aus der Serbischen Hauptstadt
Auf unserer Donau-Kreuzfahrt erlebten wir fünf europäische Hauptstädte, jede mit eigenem Charakter und spezieller Geschichte. Nach Bratislava möchte ich Belgrad vorstellen. Die Hauptstadt Serbiens ist eine weitere Stadt, die - anders als Wien und Budapest - bei uns kaum bekannt ist.
Belgrad, die "weiße" Stadt
Die Hauptstadt von Serbien ist mit 1.7 Millionen Einwohnern das poltische und kulturelle Zentrum des Landes. Wegen ihrer Lage im Norden der Balkanhalbinsel gilt sie auch als „Tor zum Balkan“. Die gesamte Geschichte der Stadt ist von endlosen nationalen und religiösen Auseinandersetzungen geprägt. Erst 1878 erlangte das Fürstentum Serbien die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich. Belgrads Tradition als Haupt- bzw. Residenzstadt unter wechselnden Herrscherhäusern geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Bis 1991 war Belgrad Hauptstadt des sozialistischen Jugoslawien, danach der Bundesrepublik Jugoslawien.
Der blutige Balkan-Krieg in den 1990er Jahren, in dem Serbien eine unrühmliche Rolle spielte, schlug tiefe Wunden. In der Stadt wird das Gedenken an die eigenen Kriegstoten wachgehalten.
Seit 2006 ist Belgrad die Hauptstadt der Republik Serbien. Die monumentalen Bauten aus der Ära des Sozialismus sind wenig attraktiv. Aber in der bunten Altstadt erlebten wir eine sehenswerte Metropole mit schöner historischer Architektur. Belgrad gilt inzwischen als Party-Hotspot. Serbien ist seit 2012 Beitrittskandidat zur EU. Wirtschaftsleistung, demokratisches Verständnis und die jüngsten Spannungen mit dem Kosovo lassen vermuten, dass der Weg nach Europa noch weit ist.
Die Festung
Historischer Kern und Wahrzeichen von Belgrad ist die über der Stadt gelegene, im Kern mittelalterliche Festung mit großartigem Blick auf die Mündung der Save in die Donau. Die im 17./18. Jahrhundert ausgebaute Anlage war Jahrhunderte lang heftig umkämpft zwischen dem Osmanischen Reich und der Habsburger Monarchie. In dem ausgedehnten parkartigem Gelände mit den rekonstruierten Festungsmauern, Toren und Brücken liegen zwei Kirchen und ein Ausstellungsgebäude des Naturkundemuseums. Bezeichnend ist, dass das Militärmuseum ist mit einem ganzen Arsenal von Panzern, Kanonen und Raketen präsent ist.
Dom des Heiligen Sava
Die serbisch-orthodoxe Kathedrale des Hl. Sava ist ein monumentaler Neubau des 20. Jahrhunderts im neobyzantinischen Stil. Die Kirche gilt als neue Hagia Sophia und gehört zu den größten orthodoxen Gotteshäusern überhaupt.
Der Bau wurde in den 1930 Jahren begonnen und erst 2018 vollendet. Die prunkvolle Ausstattung mit Mosaiken und Malereien wurde teilweise aus Spenden finanziert.
Der Hl. Sava war der erste serbische Erzbischof und ist Nationalheiliger des Landes. Neben der sakralen Bedeutung ist die Kirche für viele Menschen auch Identifikationspunkt und Nationalmonument.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich durch Belgrad begleitet.
Quelle: wikipedia
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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