Zahl der Taschendiebstähle in Düsseldorf verdoppelt

So schnell kann´s gehen: ein Augenblick der Unachtsamkeit und schon ist das Portemonnaie weg
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  • hochgeladen von Markus Tillmann

In Düsseldorf haben sich die Taschendiebstähle im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Rhein-Bote-Mitarbeiterin Katina Treese sprach mit Kriminalhauptkommissar Georg Schimmelpfennig über die Ursachen und darüber, wie man sich gerade zur Weihnachtsmarktzeit am besten schützen können.

Rhein-Bote: „Herr Schimmelpfennig, woran liegt es, dass sich die Anzahl der Taschendiebstähle im Verhältnis zu 2009 verdoppelt hat?“
Schimmelpfennig: „Wir gehen davon aus, dass wir es in der Regel mit professionellen Gruppen zu tun haben, die aus anderen Städten und Gegenden wie beispielsweise Köln und Osteuropa anreisen. In den letzten Jahren haben wir uns sehr bemüht, gegen diese Gruppen vorzugehen und haben sie größtenteils schon am Bahnhof abfangen können. Diesem Druck sind die Gruppen dann ausgewichen und haben sich andere Städte gesucht. Dadurch hatten wir in Düsseldorf stark fallende Zahlen. Aber unsere Vorgehensweise hat Schule gemacht und die Kollegen in anderen Städten wie beispielsweise Essen sind unserem Vorbild gefolgt. So kommt es, dass die Gruppen jetzt wieder auf Düsseldorf ausweichen. Das heißt für uns: Jetzt müssen wir den Druck wieder erhöhen, um sie aus der Stadt zu verdrängen.“

Rhein-Bote: „Wo muss ich besonders aufpassen?“
Schimmelpfennig: „Die Taschendiebstähle passieren zu über 70 Prozent in der Altstadt und im Innstadtbereich. Eben dort, wo die Personendichte am größten ist. Mit großem Abstand folgen dann Derendorf und die Nordstraße, weil es auch dort eine große Ansammlung von Geschäften gibt. Taschendiebe brauchen immer eine hohe Personenfrequenz, um unbemerkt zuschlagen zu können. Plätze, die gut gefüllt sind, um schnell untertauchen zu können. Darum gilt auch zum Beispiel bei Weihnachtsmärkten: Achtung Taschendiebe!“

Rhein-Bote: „Wie schütze ich mich am besten vor Taschendieben?“
Schimmelpfennig: „Am besten ist es, sich bereits zu Hause zu überlegen: Wie gehe ich mit meinen Wertsachen um? Brauche ich beispielsweise überhaupt eine Handtasche? Besser ist es, das Portemonnaie in die Innentasche der Jacke zu stecken. Ist die Jacke dann geschlossen, bin ich zu 100 Prozent vor Taschendieben geschützt. Außerdem sollte man Wertsachen wie Portemonnaie, Schlüssel und Kreditkarte nie zusammen verstauen. Die Kreditkarte kann man sich zum Beispiel gut in die vordere Hosentasche stecken. Mein Tipp ist es außerdem, nicht so viel Bargeld mitzunehmen. Man kann ja heute die meisten Dinge mit der Kredit- oder EC-Karte bezahlen.“

Rhein-Bote: „Kann ich Taschendiebe erkennen?“
Schimmelpfennig: „Nein. Es sind Kinder, Jugendliche, Frauen, elegante Herren. Einen typischen Taschendieb gibt es nicht.“

Rhein-Bote: „An wen wende ich mich, wenn ich bestohlen worden bin?“
Schimmelpfennig: „Der direkte Weg führt zur nächsten Polizeiwache. Dort müssen Sie Anzeige erstatten und die Kollegen helfen Ihnen dann auch, Ihre Karten sperren zu lassen. Außerdem sollte man wirklich niemals die PIN-Nummer gemeinsam mit der Karte aufbewahren. Das passiert leider immer wieder. „

Rhein-Bote: „Wie hoch sind die Chancen, das Portemonnaie nach einem Diebstahl wieder zu bekommen?“
Schimmelpfennig: „Es ist in der Tat so, dass die Täter die Wertsachen aus dem Portemonnaie nehmen und es dann in einen Mülleimer oder, wenn Sie großes Glück haben, in einen Briefkasten werfen. Aber das kommt nur hin und wieder mal vor. Dass Sie tatsächlich Ihr Portemonnaie wieder bekommen, ist eher selten.“

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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