"Wir brauchen Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften"

Holger Schwannecke, Generalsekretär des ZDH | Foto: ZDH
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Der ZDH ist auf dem Demografiegipfel am 4. Oktober im Bundeskanzleramt durch Generalsekretär Holger Schwannecke und die Geschäftsführer Dirk Palige (DHKT) und Karl-Sebastian Schulte (UDH) hochrangig vertreten. Einen Schwerpunkt setzt das Handwerk bei Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, so ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke im Gespräch gegenüber der Deutschen Handwerkszeitung (DHZ).

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks ist aktiv in die Demografiestrategie der Bundesregierung eingebunden. Was verspricht sich das Handwerk von dieser Initiative?

Holger Schwannecke: Das Handwerk ist ein besonders arbeitsintensiver Wirtschaftsbereich und spürt den demografischen Wandel daher unmittelbar. Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, Fachkräfte sind immer schwieriger zu finden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die Demografiestrategie der Bundesregierung bietet nun erstmals einen umfassenden Ansatz, um Wirtschaft und Gesellschaft auf den demografiebedingten Wandel einzustellen.

Welche von der Demografiestrategie behandelten Themenbereiche sind für das Handwerk von besonderer Bedeutung?

Holger Schwannecke: Das Handwerk ist in den zentralen Themenbereichen der Demografiestrategie engagiert. Wenn es weniger Kinder gibt, müssen wir diese besser fördern; wenn wir mehr ältere Mitarbeiter haben, müssen wir diesen Arbeit bis 67 ermöglichen; wenn wir uns für ausländische Fachkräfte interessieren, müssen wir eine neue Willkommenskultur schaffen.

Was tut das Handwerk bereits?

Holger Schwannecke: Zum traditionell starken Engagement in der Ausbildung sind Initiativen für eine altersgerechte Arbeitswelt hinzugekommen. Auch sogenannte Demografie-Tarifverträge möchte ich nennen. Wir haben zudem ein Auge für besonders förderungsbedürftige Gruppen, wie beispielsweise die über 25-jährigen Arbeitslosen ohne Berufsabschluss. Neben solchen Unterstützungsmaßnahmen für inländische Fachkräfte stellt das Handwerk Ausbildungs- und Beschäftigungsangebote für junge Menschen insbesondere aus dem süd- und osteuropäischen Ausland bereit.

Bis zu dem für Frühjahr 2013 geplanten zweiten Demografiegipfel sollen konkrete Empfehlungen erarbeitet werden. Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung für die Demografiestrategie?

Holger Schwannecke: Aus Sicht der Wirtschaft brauchen wir konkrete Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften. Aber wir dürfen auch die gesellschaftliche Komponente nicht vergessen: Es gilt, das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür zu schärfen, dass in unserem wohlhabenden Land seit langem zu wenige Kinder geboren werden. Das schwächt auf mittlere Sicht die Wirtschaft, denn Fachkräftemangel gefährdet unsere Wettbewerbsfähigkeit. Aber auch die Sozialversicherungen sind betroffen, wenn immer mehr Rentner von immer weniger Arbeitenden unterstützt werden. Deswegen ist es so wichtig, die gegenwärtige Rentenstrategie beizubehalten. Hier sind alle Akteure aufgefordert, in ihrem Wirkungsbereich auf diese Zusammenhänge hinzuweisen.

Quelle: ZDH

Zu Handwerksthemen finden Sie ebenfalls Beiträge unter http://malerillu.de. , dem Online Magazin der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf sowie unter http://maler-düsseldorf.de und http://energie-und-fassade.de

Autor:

Heiner Pistorius aus Düsseldorf

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