Walgenbach – Kompetenz in Küchen
Eller Traditionsunternehmen geht neue Wege
Mal eben eine Pfanne kaufen, mal eben die Weingläser vervollständigen oder doch mal eben ein Geschenk für Oma kaufen. Das alles war bei Walgenbach in Eller möglich. Nun ist eine Ära zu Ende. Die Familie Walgenbach geht neue Wege und das so vehement, so deutlich und so überzeugend. Die Eröffnung des neuen Küchenkompetenzzentrums in Eller zeigt, hier hat jemand den Einzelhandel und die Situation um den e-Commerce verstanden.
Die Räumlichkeiten strahlen im hellen Licht. Eine Küchengestaltung nach der anderen zeigt sich in bestem Look. Dazwischen eine kleine Gruppe von Menschen, die sich sichtlich wohl fühlen. Die Walgenbachs hatten geladen. Einem kleinen Kreis von Geschäftsleuten, Politikern und Medien sollte ein Einblick in die neuen Möglichkeiten der Küchenberatung, der Küchengestaltung und der Küchenalternativen gewährt werden. „Wir haben Sie nicht nur eingeladen, weil wir unsere neuen Räumlichkeiten zeigen wollen, sondern auch, weil Sie sich speziell für diesen Stadtteil engagieren“, erklärt Seniorchef Willi Walgenbach. Walgenbach beschreibt, wie sich der Umbruch vollzogen hat, bis endlich die ersten Küchenmöbel aufgestellt werden konnten. „Viele glaubten, dass wir weg wären“, schmunzelt er. Doch Willi Walgenbach weiß um seine Präsenz in Eller. Allerdings war dieser Weg schwer für ihn und seine Familie. „Es ist schon heftig, wenn man sein Leben lang ein ganzes Sortiment verkauft hat und plötzlich eine andere Richtung einschlägt“, gibt sich der Seniorenchef etwas wehmütig. Doch für ihn war klar, dass es so nicht mehr weiterging. Denn in den letzten vier Jahren wurde das Internet immer stärker und machte dem Unternehmen erheblich zu schaffen. „Wenn die Kunden kommen, sich nach einem Artikel erkundigen, dann gehen, nachdem sie sich beraten ließen, um schließlich das Produkt im Internet zu bestellen, kommt man schon ins Grübeln“, fasst Walgenbach zusammen. Er bestätigt, dass diese Situationen letztlich der Auslöser für die Neugestaltung war. Die Unternehmer waren es auch leid, immer vorgehalten zu bekommen, dass man diesen oder jenen Artikel im Netz preiswerter erhält. „Es hängt einem zum Hals raus, wenn man tagtäglich damit konfrontiert wird“, meint er. Diese Beweggründe waren der Anlass, ein Kücheneinrichtungshaus zu schaffen. Der Familie Walgenbach war klar, dass sie den Schritt zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehen müssen. „Wenn wir dies jetzt nicht schaffen, dann haben wir ein Problem“, sagt der Unternehmer und ergänzt, „wir haben uns darauf eingestellt, alles offensiv und neu zu betreiben.“ Dies sieht auch Sohn Matthias Walgenbach so, der in diesem Umbruch die Konzentration auf das wesentliche sieht. „Es wurde überhaupt nicht wahrgenommen, dass wir seit 30 Jahren Küchen verkaufen. Dies ist der Punkt, diese nun mehr in den Focus zu stellen“, meint Walgenbach Junior. Er erklärt, dass die Umgestaltung eine wahre Mammutarbeit war. Für die Verdoppelung der Verkaufsfläche auf rund 1.600 Quadratmeter wurden in den drei Monaten 4.500 Fliesen, 1.100 Quadratmeter Spanplatten und unzählige Meter Elektrokabel verbaut. „Nun können wir endlich zeigen, worüber wir bisher immer nur erzählen konnten“, meint Walgenbach. Mit der brandneuen Ausrichtung wird die Kompetenz in Küchen neu definiert. Das heißt, nicht einfach Küchen verkaufen, sondern, so wie es der Geschäftsführer Elmar Fedderke nennt, im Dreiklang zum Erfolg gegen den Internethandel: Vor Ort sein, persönliche Beratung und soziales Engagement. Er sagt offen: „Wir wollen keinen direkten Preiskampf, weil wir durch begleitende Gewerke, Dienstleistung und Kompetenz vor Ort punkten können.“ Das Unternehmen hat sich auf die Fahne geschrieben, dass es ohne Faktor Mensch nicht geht. Das ist die Wertschöpfung, die das Internet nicht leisten kann. Deshalb gilt es, sich nicht aus dem Weg technisieren lassen, dem Kunden den Wechsel zum Internet nicht leicht machen und deutlich machen, dass das Einkaufen nicht nur der Tausch von Ware und Geld ist.
Walgenbach sichert sich die Kompetenz in Küchen und ist für die Zukunft gerüstet.
Autor:Peter Frank aus Düsseldorf |
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