Vorsicht Taschendiebe!
Garath Einkaufszentrum 10. Januar 2011 10:15 Uhr.
Eine ältere Dame mit Rollator holte Geld von der Bank und ging anschließend in ein Geschäft, um sich eine Zeitung zu kaufen. Was sie nicht ahnte: Sie wurde bereits vor der Bank von zwei Gestalten beobachtet, wie sie einen Geldbetrag von 250 Euro abholte und ihre Geldbörse in die Manteltasche steckte. Die zwei Gestallten warteten vor dem Geschäft. Als die Seniorin wieder herauskam, konnte ich von einem Cafe aus beobachten, wie sich einer der Taschendiebe von hinten an sie heranschlich und ihr die Börse aus der linken Manteltasche stahl. Ich spurtete sofort los, um die Täter zu stellen- die waren aber leider etwas schneller als ich und entkamen. Ich lief der Seniorin hinterher und fragte, ob sie etwas vermisse. Als sie in ihre Tasche griff, stellte sie fest, dass ihre Geldbörse mit 250 Euro und der Personalausweis sowie die EC-Karte gestohlen wurden. Ich wies sie darauf hin, dass Sie die Karte sofort sperren lassen müsse. Darauf hin rief ich die Polizei an und gab eine Täterbeschreibung ab.
Das hätte alles vermieden werden können, wenn man sich ständig vergegenwärtigt, dass Taschendiebe auch am helllichten Tag und in belebten Straßen, keine Hemmungen haben. Sie lauern gezielt vor Banken und Sparkassen sowie in und vor Arztpraxen. Wenn sie ein Opfer ausgemacht haben, schreiten sie zur Tat.
Taschendiebe suchen die Enge und treten besonders bei Menschenansammlungen auf (zum Beispiel bei Großveranstaltungen, beim Ein- und Aussteigen in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Kaufhäusern und auf Rolltreppen). Sie beobachten ihre Opfer lange und genau und suchen oft körperliche Nähe. Sie rempeln ihre Opfer an, verwickeln diese mit fadenscheinigen Fragen in ein Gespräch, bieten übersteigerte Hilfsbereitschaft an oder treten durch Beschmutzung von deren Kleidung mit ihnen in Kontakt. Sie arbeiten meist in Gruppen: Der Erste lenkt das Opfer ab. Der Zweite stiehlt die Beute und gibt sie an den Dritten weiter, der damit verschwindet.
Taschendiebstahl ist kein Gelegenheitsdelikt, sondern meistens organisierte Kriminalität. Der Ideenreichtum der Langfinger kennt keine Grenzen. Ob Gepäckdiebstahl, Trickdiebstahl oder Taschendiebstahl, die Tricks der Langfinger werden immer raffinierter. Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden für das Berichtsjahr 2009 insgesamt 34.104 Taschendiebstähle registriert. Das entspricht einer Steigerung von 1.351 (+4,1Prozent) Fällen zum Berichtsjahr 2008 (32.753 Fälle). Darum ist es besonders wichtig, die Tipps der Polizei zu beachten, damit Sie nicht Opfer eines Taschendiebstahls werden:
• Holen Sie nie Ihre ganze Rente auf einmal ab.
• Nehmen Sie außer Haus nur so viel Geld mit, wie Sie brauchen.
• Bewahren Sie niemals EC-Karte und persönliche Pin-Nummer zusammen auf!
• Führen Sie Geld, Papiere, Kreditkarten und andere Wertsachen dicht am Körper!
• Benutzen Sie dazu verschlossene Innentaschen!
• Zeigen Sie keine hohen Bargeldsummen und seien Sie bei und nach Bargeldabhebungen besonders aufmerksam, Sie könnten beobachtet werden!
• Schauen Sie sich den Geldautomaten genau an. Sollten Sie Auffälligkeiten feststellen, wie z.B. gelöstes Eingabefeld, präparierter Kartenaufsatz oder verdächtige Personen, brechen Sie den Vorgang ab und informieren Sie sofort die Polizei!
• Größere Bargeldabhebungen sollten nie alleine vorgenommen werden. Lassen Sie sich den Betrag in einem Nebenraum auszahlen!
• Stellen bzw. hängen Sie Gegenstände nie unbeaufsichtigt ab (im Einkaufswagen, unter dem Tisch/an der Stuhllehne im Restaurant).
• Seien Sie wachsam und misstrauisch, wenn Sie bedrängt, beschmutzt oder abgelenkt werden.
Wenn es zum Diebstahl gekommen ist:
Lassen Sie sämtliche Karten, wenn diese durch Diebstahl oder sonstigen Verlust abhandengekommen sind, sofort sperren und melden Sie den Vorfall direkt an die Polizei: Hier kann Ihre ec-Karte durch das sogenannte KUNO- Sicherheitssystem zeitnah für das elektronische Lastschriftverfahren, für das nur eine Unterschrift und keine PIN-Nummmer benötigt wird, gesperrt werden. Der Notruf Ihrer Polizei: 110. Im Fall der Fälle sind folgende Informationen besonders wichtig:
• Wer meldet den Vorfall?
• Was ist passiert?
• Wo ist es passiert?
• Wann ist der Vorfall passiert?
Zwischenzeitlich habe ich Kontakt mit der Sparkasse Garath aufgenommen, um nach Möglichkeiten zu suchen, was die Sparkasse für ihre Kunden machen kann. Mir schwebt vor, die Kunden mit einer Plakataktion innerhalb der Geschäftsräume zu sensibilisieren. Motto könnte sein: „Taschendiebe beobachten Sie“ oder „Vorsicht Taschendiebe“.
Weitere Infos unter:
www.sicher.de.to
und bei www.polizeiberatung.de
Autor:Peter Ries aus Düsseldorf | |
Webseite von Peter Ries |
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