Unwetter in Düsseldorf: Feuerwehr fuhr über 200 Einsätze
Das kurze aber heftige Unwetter am Donnerstag Nachmittag sorgte für hektische Betriebsamkeit bei der Düsseldorfer Feuerwehr. Die Leitstelle zählte bis zum frühen Abend über 200 Einsätze.
Neben reichlich Blitz und Donner ging Starkregen auf Teile der Stadt herunter. Vom Aachener Platz beginnend zog das Unwetter über Eller, Lierenfeld, Vennhausen weiter bis nach Gerresheim. Keller und Straßen liefen voll Wasser, da die Kanalisation die Mengen nicht so schnell abtransportieren konnte. Blitze schlugen in Häuser ein, die Feuerwehr brauchte jedoch nicht tätig zu werden. Auch in der Nähe der Feuerwehrleitstelle schlug ein Blitz ein. Vermutlich durch eine kurze Überspannung wurde eine Platine der Telefonanlage zerstört. Mehrere Telefonleitungen standen plötzlich nicht mehr zur Verfügung.
Telefonleitungen ausgefallen
Mitarbeiter der Daten- und Kommunikationstechnik der Feuerwehr Düsseldorf reagierten wegen der räumlichen Nähe zur Leitstelle schnell und konnten die Leitungen intern auf andere Telefonleitungen umrouten. Dadurch konnten alle Anrufe entgegen genommen werden.
Um die Notrufe schnell entgegennehmen zu können wurden nicht nur alle Einsatzleitplätze besetzt, sondern auch vier spezielle Notrufabfrageplätze. Innerhalb kürzester Zeit riefen Menschen an und meldeten voll gelaufene Keller, abgebrochene Äste und auch ein Taxi, welches in der Unterführung an der Karlsruher Straße im Wasser stand. Die drei Insassen konnten ohne Probleme aus dem Auto geholt und der Pkw aus dem Wasser gezogen werden.
Taxi lief voll Wasser - drei Insassen mussten befreit werden
Im Laufe des Nachmittages fuhren zwei weitere Autofahrer unbedacht in die erkennbar überflutete Unterführung. In der Uniklinik musste der Keller der Chirurgie leergepumt werden. An der Brunnenstraße drohte das Wasser in einen Keller zu laufen, wo eine Verteilerstation der Stadtwerke untergebracht ist. Zusammen mit den Stadtwerken konnte hier ein Stromausfall verhindert werden. An der Siegburger Straße stürzte ein Ast auf ein Auto. In Gerresheim auf der Bertastraße stürzten mehrere kleinere Bäume auf die Straße. Diese wurden durch die Feuerwehr entfernt. Bis auf wenige Sturmschäden mussten 130 Einsatzkräfte noch bis zum Abend hauptsächlich Wasserschäden beseitigen. Die Berufsfeuerwehr wurde dabei tatkräftig durch die Freiwillige Feuerwehr fast aller Löschgruppen unterstützt. Neben den Löschfahrzeugen wurden auch Mannschaftstransporter der Freiwilligen Feuerwehr mit Tauchpumpen bestückt um den Bewohnern schnell Hilfe zukommen lassen zu können. Zwei Erkunderteams fuhren parallel verschiedene Einsatzstellen an und schauten, ob die Feuerwehr tätig werden kann. Zwischenzeitlich riefen auch einige Geschädigte erneut bei der Feuerwehr an und bestellten die Einsatzkräfte wieder ab. Das Wasser war zwischenzeitlich abgelaufen.
"Wann alle Keller leergepumt sind und wie hoch der Gesamtschaden ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden", so Feuerwehrsprecher Hans Jochen Hermes am Donnerstagabend. Zu diesem Zeitpunkt waren noch zahlreiche Einsätze abzuarbeiten. Erfreulichste Nachricht: Verletzte gibt es nicht zu beklagen.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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