Totgesagte leben länger....
Ritterschlag für „Der faire Salon“
Seit dem 11. Mai 2016 ist es amtlich: die Wertegemeinschaft „Der faire Salon“ wurde in den Wirtschaftsbund Hanse e.V. aufgenommen.Der Begriff HANSE dürfte aus der Geschichte allgemein bekannt sein. Hier wurde der Begriff des ehrbaren Kaufmann geprägt, Geschäfte per Handschlag besiegelt, man spricht bis heute von den hanseatischen Tugenden. Die Mitglieder der Hanse waren die Globalplayer des Mittelalters, sie bildeten ein Netzwerk von über 200 Hansestädten quer durch Europa, sorgten für Aufschwung und Wohlstand. Durch den Kontinentalhandel erfuhr die Hanse einen Niedergang, existiert aber bis heute. Auch im Denken und Handeln vieler Unternehmer.
Die Rückkehr zu hanseatischen Tugenden gefordert!
Wissenschaftler sagen, der Hanseat habe in vergangenen Jahrhunderten vorgelebt, was heute als corporate social responsibility bezeichnet wird. Nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung fürs Gemeinwohl. Herkömmliche Werbung hingegen stößt derzeit an ihre Grenzen. Verlässlicher Nutzen ist gefragt, statt großartiger Werbeversprechen.
Der „Wirtschaftsbund Hanse e.V.“ lebt auf und hat sich zum Ziel gesetzt in der heutigen Zeit der Globalisierung und der Finanzkrisen, mit den alten bodenständigen Werten der Hanse, einen bedeutenden Kontrapunkt zu setzen.
Ähnliche Ziele - hier für das Friseurhandwerk
verfolgt seit vielen Jahren René Krombholz mit der Wertegemeinschaft „Der faire Salon“
„Einigkeit macht stärker“,
könnte man sagen. So ist es nicht verwunderlich, dass nach dem Antrag zum Beitritt in den Wirtschaftsbund, eine gemeinsame Richtung angegangen und die Wertegemeinschaft in den Wirtschaftsbund aufgenommen wurde.
Das wird natürlich für die klassifizierten Mitglieder in „Der faire Salon“ von Nutzen sein.
Die Mitgliedschaft ist gleichzeitig ein Gütesiegel und wurde mit dem Durchlaufen der Zulassungskriterien erworben. Durch diese Partnerschaft mit dem Wirtschaftsbund Hanse e.V. bekommt dieses natürlich einen ganz anderen Stellenwert – auch aus Kundensicht!
Das Gütesiegel „Der faire Salon“
Im Gegensatz zur „Sterne-Qualifizierung“ oder Anderen, hinterfragt dieses Gütesiegel nicht das Vorhandensein einer Klimaanlage, Serviceleistungen oder materielle Dinge, sondern geht davon aus das regelmäßige Weiterbildung, ausgewählte Produkte und das richtige Denken die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern ergeben.
Anders als bei der geplanten „Ethik-Charta“ des Zentralverbandes kann hier nicht jeder ungeprüft Mitglied werden. Das war in den Anfängen von „Der faire Salon“ möglich, im Laufe der Jahre hat man sich von circa 150-170 Bewerbern und Teilnehmern wieder getrennt, da die geforderten Kriterien nicht eingehalten wurden.
Vor einer Aufnahme muss ein Fragenkatalog durchlaufen werden, die Fragen sind ausgerichtet auf die Durchführung des Verhaltenskodex für das europäische Friseurgewerbe. Dieser Kodex enthält Leitlinien „für ein besseres Miteinander, entstand unter Mitwirkung der EU und wurde von allen europäischen Sozialpartnern unterzeichnet. Je nach erreichter Punktezahl werden die möglichen Klassifizierungen zur Auswahl vorgeschlagen, eine höhere Klasse ist käuflich nicht möglich.
Die Wertegemeinschaft „Der faire Salon“
Entstand in der Startphase der Billigdiscounter. Zusammen mit Kooperationspartner TOP HAIR International wollte man den ehrlich und fair agierenden Friseurunternehmen Rückhalt geben und eine Plattform schaffen.
In den Augen vieler Verbraucher waren aus ehrbaren Handwerkern plötzlich Wucherer mit überhöhten Preisen geworden. Die Kunden liefen zum 10,- €urofriseur, keiner hinterfragte wie Billigpreise im Friseurhandwerk zu Stande kommen. Dieses wurde im Portal der Initiative offen in Richtung Verbraucher kommuniziert und so kamen recht schnell zwielichtige, unschöne und auch gesetzeswidrige Handlungsweisen einiger Unternehmen ans Tageslicht, die Medien wurden aufmerksam.
So ziemlich alles was über Dumpinglöhne, unbezahlte Überstunden, ausgenutzte Mitarbeiter und schlechteste Arbeitsbedingungen durch die Medien ging, hatte hier seinen Ursprung. Vielfach stieß diese Berichterstattung auf Missfallen. „So finden wir doch keine neuen Mitarbeiter!“ war einer der meistgenannten Gründe.
FALSCH
Wir müssen erst für gute Löhne, Top Leistungen und ein besseres Image sorgen, dann wird sich das Friseurhandwerk auch aufwärts bewegen. Der Mindestlohn war ein wichtiger und richtiger erster Schritt – diese Initiative hat maßgeblich dazu beigetragen.
Zielsetzung
Ziele der Wertegemeinschaft „Der faire Salon“ sind:
· Nachhaltig agierenden Friseurunternehmen eine Plattform zu geben. - Der Weg zu Kunden die ehrliche und faire Dienstleistung suchen.
· Unterstützung ehrlich und fair agierender Unternehmen nach Innen und Außen.
· Werte und Tugenden des ehrbaren Handwerks in die heutige Zeit integrieren.
· Das Images des Friseurhandwerks positiv zu beeinflussen.
· Negativen Entwicklungen im Friseurhandwerk entgegen zu treten.
· Umsetzung des unter Mitwirkung der EU entstandenen Kodex für Friseure in Europa.
· Erinnerung an die Verantwortung jedes Einzelnen, zum Wohle des Friseurhandwerks beizutragen.
Fakt
Immer mehr Verbraucher denken um, kehren der „Geiz ist geil“ Mentalität den Rücken.
Fairness, Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte führen immer häufiger zum Kaufentscheid bei Kunden.
Wie der Bundesverband Verbraucherschutz e.V. bei seiner Recherche über Nachhaltigkeit im Friseurhandwerk Ende 2014 feststellte, sind das Themen, die in der Friseurbranche bisher kaum 7 bis gar nicht angekommen sind.
Verbraucher suchen vermehrt danach – ganz besonders per Internet. Wir zeigen ihnen wo es passende Salons gibt und stellen diese vor.
VORTEILE für Kunden
Letztlich bedeutet die Umsetzung dieses Konzepts für Kunden eine andere Art der Friseurdienstleistung.
· Keine Haarschnitte im 10 Minuten Takt dafür Dienstleistung mit Sorgfalt und Liebe.
· Ehrliche Beratung steht vor Verkaufszwängen und Umsatzdruck.
· Motivierte Mitarbeiter durch faire Bezahlung und humane Führung
· Ständige Weiterbildung ergibt eine höherwertige Qualität.
Ähnlich sieht es mit den verwendeten Produkten aus. Kein fairer Salon wird Waren re-importieren, die in unserem Land nicht zugelassen im Osten unseres Kontinents jedoch günstig erhältlich sind.
· Faire Salons verwenden hochwertige Markenprodukte, die dermatologisch geprüft und ökologisch zugelassen sind.
· Faire Salons arbeiten nachhaltig in jeglicher Hinsicht.
· In fairen Salons steht der Mensch (Mitarbeiter und Kunden) im Vordergrund.
Fair und billig sind Zweierlei! Von den Einnahmen sollen wertschätzende Löhne und hochwertige Produkte bezahlt, aber auch Steuern und Abgaben abgeführt werden.
· Faire Salons sprechen sich für Steuerehrlichkeit zu Gunsten des Allgemeinwohls aus.
Das betrifft uns Alle, Schwarzgeld und Umsatzverschleierung sind kein Kavaliersdelikt sondern schaden dem Allgemeinwohl.
Wenn wir heute über Altersarmut reden oder Lebensarbeitszeit bis 73 – dann hat vieles hier seine Anfänge!
Um einen Betrieb fair, nachhaltig und trotzdem rentabel zu gestalten, braucht es handwerksgerechte Stundenpreise die bei 60 € liegen, in guten Innenstadtlagen auch höher.
Autor:Rene Krombholz aus Düsseldorf |
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