Toter in Wersten: Stiefschwester wird Untersuchungsrichter vorgeführt
Die Hinweise verdichten sich, dass sich gestern Morgen in Wersten ein Familiendrama abgespielt hat. Derzeit ermittelt die Polizei wegen vollendetem Totschlag. Aber auch ein Mord wird nicht ausgeschlossen. Die Stiefschwester des getöteten 17-Jährigen wurde gestern Abend gefasst und soll heute Nachmittag (24. Mai) dem Untersuchungsrichter vorgestellt werden.
Linda K. aus Wersten wurde gestern Abend in Langenfeld in der Nähe der Wohnung eines Bekannten festgenommen. Nach Angaben von Volker Elsner, Leiter der Mordkommission, wurde ein Messer in der Nähe gefunden, möglicherweise handle es sich dabei um den Tatwaffe.
Richard S. aus Wersten wurde gestern Morgen an einem kleinen Fußweg an der Kölner Landstraße am Elbroichpark tot aufgefunden. Der Schüler wurde offenbar niedergestochen, an Brust- und Rücken- und Halsbereich hatte er Verletzungen. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Motiv noch unklar
Zu einem möglichen Motiv von Linda K., die mit ihrem leiblichen Vater, dem Ermordeten und dessen leiblicher Mutter seit sechs Jahren eine Patchwork-Familie bildete, können die Ermittler derzeit noch keine Angaben machen: Die Verdächtige habe sich bislang nicht geäußert. Linda K., die Mathematik und Theologie studiert, hat vor rund zehn Jahren ihre leibliche Mutter verloren, den Angaben zufolge litt sie unter Depressionen und einer Essstörung. Spannungen habe es in der Patchworkfamilie zwar gegeben, aber keine Gewalt.
Ebenfalls unklar ist bislang auch, inwiefern Linda K. schuldfähig ist. „Sie wird derzeit untersucht“, sagte Staatsanwalt Matthias Ridder auf einer Pressekonferenz. Vom Ergebnis hängt ab, ob ein Antrag auf Haftstrafe oder auf einstweilige Unterbringung gestellt wird.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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