Steuerbonus statt Schwarzarbeit!
Der Steuerbonus ist bei den Kunden mittlerweile so bekannt geworden, dass Schwarzarbeit zurückgeht und vermehrt reguläre Aufträge vergeben werden.
Im Interview mit der Chemnitzer Freie Presse (2. Februar 2012) nennt
ZDH-Präsident Otto Kentzler weitere Argumente gegen Schwarzarbeit: "Beim Handwerksbetrieb bekommt der Kunde Qualität mit Gewährleistung."
Eurokrise und hohe Schuldenstände: Wie blickt der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks in die Zukunft?
Kentzler: Die Euro-Länder dürfen sich ruhig bei unseren Handwerksbetrieben abschauen, wie man gut wirtschaftet. Das Handwerk steht stabil da, wird auch 2012 ein Plus beim Umsatz einfahren; und die Beschäftigung wird hoch bleiben. Dank der Rekordwerte bei der Beschäftigung und steigender Löhne brummt vor allem der Binnenmarkt. Das kommt unseren Betrieben zugute.
Eine Zeit lang hieß es in Deutschland: Geiz ist geil! Wie geht das Handwerk mit dem Wunsch der Verbraucher, immer alles billiger haben zu wollen, um?
Kentzler: Dass dank Billigprodukten gesparte Geld bringt als Anlage nichts mehr. Das macht Geiz endgültig hässlich. Da geben es kluge Menschen doch lieber für Produkte und Dienstleistungen aus, die Freude machen. Für erstklassige Lebensmittel vom Bäcker, Metzger oder Konditor genauso wie für eine schöne Einrichtung oder einzigartigen Schmuck.
Schwarzarbeit ist auch im Handwerk nach wie vor ein großes Thema. Was antworten Sie jemanden, der lieber auf einen "Schwarzarbeiter" als auf einen Handwerker setzt?
Kentzler: Beim Handwerksbetrieb bekommt der Kunde Qualität mit Gewährleistung. Und dank der Publizität, die der Steuerbonus zuletzt erfahren hat, ziehen die Argumente der Schwarzarbeiter kaum noch. Auch für kleinere Arbeiten werden wieder reguläre Handwerksbetriebe beauftragt, da der Kunde weiß, dass er 20 Prozent der Arbeitskosten vom Finanzamt zurückerhält.
Ein weiteres großes Problem im Handwerk ist der Fachkräftemangel: Warum sollte ein junger Mensch heute einen Beruf im Handwerk beginnen?
Kentzler: Wir stehen für wirtschaftliche Stärke und menschliche Nähe; für attraktive Berufe, modernste Technik und eine Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Die Betriebe und Handwerksorganisationen müssen die Karrierewege noch mehr herausstellen. Die Lehre ist ja keine Sackgasse, sondern ein Sprungbrett, über den Meisterbrief geht es in die Selbständigkeit oder an die Uni.
Immer mehr Handwerksbetriebe klagen darüber, dass Schulabgänger nicht auf das Berufsleben vorbereitet sind. Wer hat da seine Hausaufgaben nicht gemacht?
Kentzler: Eltern und Schule müssen sich fragen lassen, warum sie oft die Berufsorientierung nicht rechtzeitig beginnen. Das Handwerk öffnet allerorten seine Bildungsstätten für Praktika, um Schülern möglichst schon ab der 7. Klasse unsere über 130 Ausbildungsberufe nahezubringen. Gerade in Sachsen hat das Handwerk viele Schulpartnerschaften. Wenn die Jugendlichen wissen, was sie wollen, fällt ihnen auch das Lernen für einen guten Abschluss leichter.
Quelle: ZDH
Zu Handwerksthemen finden Sie ebenfalls Beiträge unter http://malerillu.de. , dem Online Magazin der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf sowie unter http://malerdüsseldorf.de und http://energie-und-fassade.de
Autor:Heiner Pistorius aus Düsseldorf |
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