Sie leisten wertvolle Aufklärungsarbeit - Aber in Düsseldorf gibt es sie noch nicht
Senioren-Sicherheitsberater sollte es in allen Stadtbezirken geben
In vielen Städten gibt es sie bereits. Sie sind zwar keine Kriminalbeamten und haben auch keine Handschellen bei sich aber jeder von ihnen ist ein Experte, wenn es um Kriminalitätsverhütung für Senioren geht.
Die Rede ist von ehrenamtliche Senioren-Sicherheitsberaterinnen und -berater, die nach einer entsprechenden Schulung durch die Polizei ihr erlerntes Fachwissen zur Kriminalprävention sowohl im Bekanntenkreis, als auch in Seniorenvereinen oder Organisationen verbreiten und somit als eine wichtige Ergänzung zur polizeilichen Aufklärungsarbeit auf Gefahren in ihrem Lebensumfeld aufmerksam machen und Sicherheitstipps an ältere Menschen weitergeben.
Neben den Aufklärungsangeboten der Polizei und Warnaufrufen in der Lokalpresse leisten ehrenamtliche Senioren-Sicherheitsberater in vielen Städten - wie zum Beispiel Wuppertal, Oberhausen, Bochum und Solingen erfolgreiche Präventiv- und Aufklärungsarbeit, um ältere Menschen vor den immer dreister werdenden Trickbetrügern zu schützen und ihre kriminellen Maschen aufzudecken. Die Stärkung des Vertrauensverhältnisses zwischen Bürgern/innen und Polizei
Angesiedelt sind die Senioren-Sicherheitsberaterinnen und -berater bei den jeweiligen städtischen „Kriminalpräventiven Räten“ bzw. der polizeilichen Kriminalprävention. Doch leider gibt es sie z. B. in der modernen und weltoffenen Stadt Düsseldorf mit über 150. 000 Seniorinnen und Senioren noch nicht. Für mich als Seniorenvertreter im Stadtteil Garath wenig nachvollziehbar:
Die Senioren-Sicherheitsberaterinnen und –berater sollen der Polizei nicht die Arbeit abnehmen – das könnten sie schon aus rechtlichen Gründen nicht, aber sie können in ihrem Umfeld durch Informationsangebote in lockeren Gesprächskreisen, in Bürgervereinen, Senioreneinrichtungen und Familienzentren durch direkte Beratungen einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls und der persönlichen Sicherheit von Senioren leisten und die Polizei bei ihrer kriminalpräventiven Arbeit maßgeblich unterstützen.
Vorbeugung (Prävention) ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht nur in der Verantwortung der Polizei alleine liegt. Auch die Bürgerinnen und Bürger selbst müssen Verantwortung tragen und ihre spezifischen Beiträge zur Kriminalitätsvorbeugung leisten.
Gut wäre, wenn sich der Seniorenrat und der Kriminalpräventive Rat der Landeshauptstadt dafür einsetzten, dass Düsseldorf dem Beispiel anderer Städte folgt und ebenfalls ehrenamtliche „Senioren-Sicherheitsberater“ ausbildet. „Ich könnte mir vorstellen, dass diese Senioren-Sicherheitsberaterinnen und -berater zum Beispiel im Rahmen eines Pilotprojekts mit Mitgliedern des Seniorenrats startet, da sie (bedingt durch ihr Amt) regelmäßig mit der älteren Bevölkerung in Kontakt stehen.
Ehrenamtliche Sicherheitsberater können sinnvoll sein
Geschulte und eingewiesene ehrenamtliche Seniorensicherheitsberater sind in der Lage den immer komplexer werdenden Bereich der Seniorensicherheit abzudecken und sind nach überwiegender Expertenmeinung sehr sinnvoll.
Insbesondere in Problem- und Brennpunktbezirken können „Sicherheitsberater“ ein probates Mittel, um kulturell oder altersbedingte Konflikte präventiv zu vermeiden. Erfolgreiche Beispiele aus anderen Städten zeigen, dass auch die enge Zusammenarbeit der „Sicherheitsberater“ mit Polizei und Ordnungsbehörden sehr gut funktioniert.
„Die Stadt Düsseldorf täte gut daran, diesen Beispielen zu folgen. Dass es sinnvoll wäre, belegt auch eine Studie des Frankfurter Präventionsrates. Sie kommt u. a. zu dem Ergebnis, dass ehrenamtliche Senioren-Sicherheitsberater in allen Städten ausgebildet werden sollten; u. a. wegen der immer älter werdenden Menschen, die oft auf Grund ihrer Isolation und aus kriminalpräventiver Sicht sehr anfällig für Verbrechen sind.
Experten für „ehrenamtliche Sicherheitsberater
Der Präventionsrat der Stadt Frankfurt am Main hat im Frühjahr 2013 die Studie „Die Auswirkung der demographischen Veränderung auf die Sicherheit älterer Menschen und die Konfliktdynamik zwischen Jung und Alt“ veröffentlicht.
Hierin wird – neben der grundsätzlichen Problematik der „Entfremdung der Generationen“ – das Ergebnis einer 2012 durchgeführten Expertenbefragung wiedergegeben, worin sich die große Mehrheit dieser sicherheitspolitischen Experten für „ehrenamtliche Sicherheitsberater vor Ort im Stadtteil ausspricht.
Insbesondere in Problem- und Brennpunktbezirken sind Sicherheitsberater ein gutes Mittel, um kulturell- oder altersbedingte Konflikte präventiv zu vermeiden. Das erfolgreiche Beispiel aus anderen deutschen Städten aufnehmend, soll der Schwerpunkt auf ehrenamtlichen Senioren-Sicherheitsberatern liegen, die in enger Zusammenarbeit mit der Polizei und mit bestehenden Präventionsangeboten Senioren beratend und aufklärend über Kriminalität informieren.
Die Stadt Düsseldorf (Kriminalpräventive Rat) sollte daher in Anlehnung an die Erfahrung anderer Städte die Ausbildung von ehrenamtlichen Senioren-Sicherheitsberatern ermöglichen und fördern. Denn Vorbeugung und Aufklärung sind die Grundlage für Sicherheit und eine gute Lebensqualität.
Warum sich Düsseldorf noch nicht dazu durchgerungen hat, wäre eine gute Frage an den Ordnungsdezernenten und Vorsitzenden Kriminalpräventiven Rates Christian Zaum und dem Düsseldorfer Polizeipräsidenten Norbert Wesseler. Und für den Düsseldorfer Seniorenrat und etwa 150.000 Senioren bestimmt kein uninteressantes Thema.
Ich beschäftige mich bereits seit mehr als zehn Jahren auf meinem Blog und dem Stadtteilportal für den Düsseldorfer Süden "garath-online" mit dem Thema Kriminalprävention und würde mich auch zum Senioren-Sicherheitsberater ausbilden lassen.
Autor:Peter Ries aus Düsseldorf | |
Webseite von Peter Ries |
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