Roboter in Düsseldorf: Metro plant automatischen Paketdienst für diesen Sommer

Zusteller der Zukunft: Der Starship Delivery Robot steuert autonom und bringt Pakete bis an die Haustür. | Foto: Hermes
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  • Zusteller der Zukunft: Der Starship Delivery Robot steuert autonom und bringt Pakete bis an die Haustür.
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Sie schrauben unsere Autos zusammen, können ein Flugzeug steuern und werden eines nicht allzu fernen Tages auch im Straßenverkehr am Steuer sitzen: Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben, die vorher von Menschen ausgeführt wurden. Weil sie billiger sind, effizienter und pflegeleichter? Das europäische Unternehmen "Starship Technologies" plant jetzt die nächste technologische Revolution: Einen robotischen Paketdienst.

Neben London und Bern hat das Unternehmen auch Düsseldorf für die Pilotphase des futuristischen Projekts ausgesucht. Noch im Laufe dieses Sommers sollen die kleinen Roboter im Innenstadtgebiet ihren Dienst aufnehmen und unermüdlich liefern, liefern, liefern. Dabei decken sie einen Radius von rund 2 bis 4,5 Kilometern ab – und fahren dabei völlig autonom. Nach Angaben des Unternehmens seien die etwa 6 km/h schnellen Roboter in der Lage, Hindernisse zu erkennen und ihnen auszuweichen; auch vor Ampeln und Fußübergänge machen die beräderten Boten keinen Halt. Ständig per GPS überwacht und mit einem Alarm ausgestattet, seien die Starship Delivery Robots außerdem sicher vor Vandalen und allzu neugierigen Beobachtern; nur wer über den entsprechenden PIN-Code verfügt, habe schließlich Zugriff zum Ladefach. Ein menschlicher Vorgesetzter könne bequem mehrere Roboter zeitgleich vom Büro aus überwachen und notfalls die Steuerung übernehmen.

Hermes und Metro planen Lieferstart für Sommer

In Deutschland kooperiert das Technologie-Unternehmen unter anderem mit dem Paket-Riesen "Hermes", der nach eigenen Angaben als erster europäischer Paketdienst mit der Zusendung durch Roboter experimentieren wird. In der Düsseldorfer Innenstadt wird in einigen Wochen der Handelskonzern "Metro" mit einer Testphase beginnen und robotische Zustellungen anbieten. "Mit Robotern von Starship wollen wir bald in der Lage sein, unseren Kunden Lieferungen in nahezu Echtzeit anbieten zu können. Gleichzeitig wollen wir bei der Auslieferung auf den letzten Kilometern äußerst kosteneffizient und nachhaltig sein", so Gabriele Riedmann de Trinidad gegenüber W&W.

Zustellung in Echtzeit, und das weltweit? Wenn es nach "Starship Technologies" geht, ist das nicht mehr lange nur Zukunftsmusik; auch Paketdienste wie DHL, GLS und DPD könnten nachziehen. Das Unternehmen, das derzeit 55 Menschen beschäftigt, plant eine regelrechte Flotte von autonomen Paketzustellern. Während der ersten Testphase Ende letzten Jahres haben die Roboter bereits mehrere Tausend Kilometer zurückgelegt – unfallfrei.

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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10 Kommentare

am 18.07.2016 um 19:12
Gelöschter Kommentar
Jens Steinmann aus Herne
am 19.07.2016 um 11:07

@Norbert: Ich glaube, das Angebot richtet sich an Leute, die vielleicht erst dann zu Hause sind, wenn kein Bote mehr fährt. Die bestellen dann per App einen Roboter, der vom Paketshop zur Wohnung kommt. Ich glaube, so schnell löst keiner unsere Boten ab.

Als Tischtennisspieler finde ich natürlich auch diesen Roboter hier ziemlich super.

Drs. Pol. (NL) Monika Eskandani aus Essen-Süd
am 29.08.2016 um 22:52

Da bisher alle Systeme geknackt worden sind, die auf elektronischer Technik basieren, vom keyless Autoschlüssel bis zu ganzen Fabriksteuerungssystemen kann ich mir nicht vorstellen, dass das PIN-System der Paketroboter auf Dauer sicher sein wird. Und dann darf der Kunde beweisen, dass nicht er das Paket an sich genommen hat, sondern ein Dieb....