Mehr als nur Einkaufen: Neues "fairhaus" in Gerresheim eröffnet
Gerresheim ist um eine ganz besondere Einkaufsmöglichkeit reicher: Am vergangenen Montag eröffnete auf der Benderstraße der Düsseldorfweit achte „fairhaus“-Laden der Diakonie. Wo die einen günstig einkaufen, finden andere eine Jobperspektive.
Helle Gänge, freundliche Mitarbeiter und gut sortierte Regale mit einem buchstäblich bunten Sortiment: Die schmucken „fairhaus“-Räumlichkeiten an der Benderstraße wirken wie ein ganz normales Geschäft, was sich zu seiner Eröffnung herausgeputzt hat. Und doch ist es ein ganz besonderes.
Hier gibt es Waren, die sich auch Menschen mit wenig Geld leisten können. Und im „fairhaus“ finden Menschen mit Behinderungen einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz.
„Im fairhaus leben wir Inklusion“, sagt Britta Zweigner, Geschäftsführerin der gemeinnützigen „renatec“ GmbH. „Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten gemeinsam in einem sozialen Unternehmen und setzen sich für die gute Sache ein. Und wer lange arbeitslos war, kann sich hier für den ersten Arbeitsmarkt qualifizieren.“
Die Diakonie-Tochter „renatec“ eröffnete am Montag in Gerresheim mit großer Besucherresonanz das achte Düsseldorfer „fairhaus“. Hier gibt es Kleider, Möbel, Spielzeug und Haushaltsgeräte zu Preisen, die sich auch Menschen mit geringem Einkommen leisten können.
Wer sehr wenig verdient, bekommt mit der Kundenkarte „faircard“ zusätzlich 30 Prozent Rabatt. Das probate Prinzip, das sich bereits an den sieben anderen Standorten in Düsseldorf seit Jahren bewährt: Neben gespendeter Secondhandware wird auch Neuware angeboten, zum Beispiel aus Restposten.
Mit Petra Elling hat das „fairhaus“ Gerresheim eine Filialleiterin, die seit 35 Jahren im Handel tätig ist und zuvor unter anderem das „fairhaus“ in Rath geleitet hat. „Unsere Mitarbeiter machen ihren Job super, sind voll integriert“, lobt sie das inklusive Modell. Und auf die gelungene, einladende Einrichtung der Geschäftsräume angesprochen, fügt sie hinzu: „Das funktioniert mit viel Herzblut“.
Pfarrer Thorsten Nolting, Vorstandvorsitzender der Diakonie freut sich über die „tolle Lage“ des neuen „fairhauses“ auf Gerresheims Einkaufsmeile, denn „es geht uns auch darum, dass wir mitten drin sind“. Sein Anspruch: „Ein Einkaufserlebnis bieten, dass jeder gern hat.“ Und eines, dass sich dabei durchaus biblischer Vorbilder bedienen darf.
Eines der „fairhaus“-Mottos laute nämlich „aus alt macht neu“, und das unterstrich Pfarrer Thorsten Nolting mit einem Hinweis auf die Speisung der Fünftausend im Matthäus- Kapitel 14. Sein Credo: „Wenn man das aufruft, was in der Gesellschaft liegt, fängt es irgendwann an zu reichen.“
Geöffnet ist das neue „fairhaus“ an der Benderstraße 38 wochentags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr. Zu diesen Zeiten können auch Spenden abgegeben werden. Solange der Vorrat reicht, gibt es besondere Eröffnungsangebote.
Autor:Mark Zeller aus Duisburg |
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