Malerwerkstatt 2.0: Spannende Zukunftsthemen beim Maler- und Lackierertag
Spannende Zukunftsthemen diskutierten die mehr als 150 Teilnehmer im öffentlichen Teil der Veranstaltung des Deutschen Maler-Lackierertags in Mannheim. In seiner Begrüßung stellte Präsident Karl-August Siepelmeyer fest, dass mit dem Titel „Malerwerkstatt 2.0“ sich nicht der Anspruch verbindet, die gesamte Branche einem „Update“ zu unterziehen. Vielmehr sollten zukünftige Entwicklungen für die Märkte im Maler-Lackiererhandwerk aufgezeigt werden.
Mit seinem Eingangsstatement wurde Professor Klaus Sedlbauer vom Fraunhofer Institut zum Thema „Gebäude-Energieeffizienz: Von der Vision bis zur Verordnung“ dem Anspruch voll gerecht. „Energetische Sanierung ist auf dem besten Wege zur High-Tech-Branche zu werden“, so Prof. Sedlbauer. Die stetig wachsenden Anforderungen an die Energiekonzepte der Zukunft, vor allem zur Energieeinsparung und CO²-Reduzierung, verlangten nach intelligenten Fassaden-Dämmtechniken und kompetente Verarbeitung, die gerade für Maler-Lackierer weitere Auftragsfelder eröffnen. Bereits heute hat das Maler-Lackiererhandwerk einen Marktanteil von mehr als 70 % bei Wärmedämmarbeiten am Gebäude.
In verschiedenen Foren widmeten sich dann die Teilnehmer der „Maler-Baustellen 2011“:
Das Forum Bildung/PR stand unter der Thematik „Generation Internet und Game: Wir gewinnen die Fachkräfte von morgen – Wir gestalten unser Berufsbild als Umwelthandwerk“. In ihrem Impulsvortrag stellte Frau Professor Dr. Jutta Rump die Folgen der demografischen Entwicklung und des gesellschaftlichen Wertewandels für das personalintensive Handwerk vor. Insbesondere verbinden jüngere Beschäftigte ihre Vorstellungen über einen „guten Arbeitsplatz“ mit interessanten Arbeitsinhalten, der Anerkennung der eigenen Leistung und dem selbstständigen Arbeiten. Gerade für das gestalterische Handwerk bietet dies Perspektiven. Dies gelte ebenso für die konsequente Ausrichtung als Umwelthandwerk. Sie forderte alle dazu auf, die Job- und Unternehmensfitness zu fördern. Unter der Leitung des Vorsitzenden des Bildungsausschusses, Roland Brecheis, und des Vorsitzenden des Öffentlichkeitsausschusses, Thomas Heinelt, diskutieren die Teilnehmer konkrete Schritte zur Umsetzung in den Betrieben. Aufgezeigt wurden einzelne Maßnahmen zur Darstellung des attraktiven Berufsbildes.
Das Forum Betriebswirtschaft/Sozialpolitik ging der Frage nach: „Die Arbeitnehmerfreizügigkeit kommt: Wie freizügig sind wir als Betrieb?“ Der Vorsitzende des Sozialpolitischen Ausschusses, Paul Laukötter, schilderte die Auswirkungen der vollständigen Öffnung des Arbeitsmarktes für die EU-Beitrittsländer zum Mai 2011. Hauptgeschäftsführer RA Werner Loch fasste zusammen, dass nur über eine wirksame Einhaltung von tariflichen Mindestlöhnen die Chance bestehe, faire Wettbewerbsbedingungen am Markt zu schaffen. „Die Kosten von Leiharbeitskräften bei einer betriebswirtschaftliche Betrachtungsweise sind höher, als viele glauben“, so der Leiter des Instituts für Unternehmensführung beim BV Farbe, Herr Dipl. Ing. Martin Germroth. Bei der Zusammenfassung der Beratungen zeigte sich der neu gewählte Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Michael Dworak, zuversichtlich, dass trotz des erheblichen Lohngefälles und der Risiken für einen weiteren Wettbewerbsdruck am Markt, die Maler-Lackiererbetriebe die neuen Herausforderungen meistern werden. Nicht nur die Betriebe, sondern auch die Beschäftigten müssten sich darüber im Klaren werden, welche neue Konkurrenzsituation im Arbeitsmarkt entsteht.
Im Forum Technik wurde der aktuelle „Leitfaden“ zur Instandhaltung von Fassaden“ vorgestellt. Beleuchtet wurden die technischen Anforderungen bei der Inspektion und Wartung von Fassaden. Ein Marktfeld, welches gerade im Hinblick auf die Wärmedämmfunktion, für Maler- und Lackierer, zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Im zweiten Teil des Plenums dreht sich dann alles um Entwicklungen im „Web-Zeitalter 2.0“. Anhand von praktischen Vorführungen zur Sicherheit der Firmen-EDV und des Handys zeigte Gerd Schraner (8com Security) den vielfach überraschten Teilnehmern mit welch einfachen technischen Kniffen die Ausspähung von privaten Daten möglich ist. Ebenso viel Beifall erhielt Waldemar Zeiler (Digitale Seiten GmbH) für seine Darstellung „Maler-Lackierer im Netz: Aufträge fischen im Internet – Kunden binden mit facebook,Twitter & Co“. Maßgebliche Kundengruppen des Maler-Lackierers nutzen bereits das Internet zur Betriebesuche bei Auftragsvergabe. Die „social communities“ wie facebook, Twitter & Co. Werden diesen Trend verstärken. Eine entsprechende Präsentation des Betriebes, die auch leicht von potentiellen Kunden gefunden werden kann, wird damit umso wichtiger, so das Resümee des Internet-Profis.
BV Farbe Präsident Karl-August Siepelmeyer zeigte sich abschließend von der Themenfülle und den positiven Besucherresonanzen sehr zufrieden: „Der bundesdeutsche Branchentreff hat seine Einzigartigkeit wiederrum unter Beweis gestellt. Eine Vielzahl von Anregungen und Informationen für den betrieblichen Alltag werden mitgenommen. Es wird unsere Aufgabe sein, die besprochenen Themen in weitere Aktivitäten der Verbandsarbeit zum Nutzen der Innungsbetriebe umzusetzen“.
Quelle. Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Zu Handwerksthemen finden Sie auch Berichte unter http://malerillu.de, dem Online Magazin der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf
Autor:Heiner Pistorius aus Düsseldorf |
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