Long-Covid
Long-Covid Behandlung im Alter

Spezielle Post-COVID-Behandlung im AKH Celle für ältere Patientinnen und Patienten
Dienstag, 04. Januar 2022

Wissenschaftliche Studien belegen, dass es bei einer Infektion mit dem Coronavirus zu unterschiedlichen neurologischen, pneumologischen und psychiatrischen Begleiterscheinungen und Folgeerkrankungen kommen kann. Symptome sind u.a. motorische und kognitive Funktionseinbußen, Nerven- und Muskelschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen - ferner Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Atembeschwerden. Auch zeigen sich ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Demenz und Schlaflosigkeit sowie Gangstörungen. In der Klinik für Geriatrie- und Neurogeriatrie am Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Celle gibt es nun ein umfassendes Behandlungsprogramm für Betroffene ab einem Alter von 65 Jahren.

„Wir sind damit meiner Einschätzung nach eine der ersten Kliniken für Neurogeriatrie bundesweit mit einem solchen Angebot“, sagt Mg. Dr. med. Mimoun Azizi M.A., Chefarzt der Geriatrie und Neurogeriatrie am AKH. Während sich viele Menschen vollständig von einer COVID-19-Erkrankung erholen, entwickeln sich in einigen Fällen, vor allem bei älteren und somit auch häufig schwer betroffenen Patientinnen und Patienten, symptomatische Komplikationen in Form einer kognitiven und körperlichen Erschöpfung. Nach einer Behandlung auf der Intensivstation wegen des potentiell tödlichen Coronavirus können auch Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und Angstzustände auftreten. Genau hier setzt das umfassende Programm im AKH Celle an.

„Die komplexneurogeriatrische Behandlung bei älteren Patienten nach COVID-19-Erkrankungen konzentriert sich darauf, Menschen zu helfen, ihre körperlichen und kognitiven Fähigkeiten nach der Krankheit wiederzuerlangen“, so Dr. Azizi. Das Programm umfasst dabei die verschiedensten Bereiche – etwa Physiotherapie, Ergotherapie, Krankengymnastik, Lungenrehabilitation, Neuropsychologie und Psychotherapie, Sprach- und Schlucktherapie, Unterstützung der psychischen Gesundheit, manuelle Lymphdrainage.

„Eine typische Diagnose bei Patienten mit schwerem COVID-19-Verlauf ist oftmals auch die sogenannte Critical-Illness-Polyneuropathie, eine Nervenschädigung, die im Rahmen einer andauernden Blutvergiftung, eines Multi-Organ-Versagens oder einer Langzeitbeatmung auftritt. Die Erkrankung wird durch Atemgymnastik und Physiotherapie behandelt“, erläutert der Chefarzt. „Je eher die Behandlung beginnt, desto größer sind die Chancen, verlorengegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen.“

Am Anfang aller Behandlungen steht dabei natürlich die genaue Diagnostik – etwa eine ausführliche Lungenfunktionsanalyse oder Ultraschalluntersuchungen der Hals- und Hirngefäße. Gegebenenfalls werden auch bildgebende Verfahren wie etwa ein Röntgen, CT oder CTA eingesetzt. „Es stehen alle diagnostischen Möglichkeiten des Hauses zur Verfügung“, unterstreicht Dr. Azizi.

„Das zentrale Ziel der komplexneurogeriatrischen Behandlung im AKH Celle ist es, den Menschen umfassend zu helfen, um ihnen somit auch wieder die Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen“, so der Mediziner abschließend. „Ein erfahrenes, multiprofessionelles Team und eine einzigartige interdisziplinäre Kooperation zwischen der pneumologischen Intensiv- und der neurologischen und neurogeriatrischen Behandlung bieten unseren Patientinnen und Patienten eine optimale Post-COVID-Behandlung.“ Mimoun Azizi 
(  https://www.akh-celle.de/news-events/news/detail/spezielle-post-covid-behandlung-im-akh-celle-fuer-aeltere-patientinnen-und-patienten)

Autor:

Mimoun Azizi aus Düsseldorf

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