Düsseldorf-Kaiserswerth: Digitaler Chorgesang

Kirchenmusik in Zeiten von Corona am Ostersonntag

Kirchenmusik in Zeiten von Corona – Die Kaiserswerther Kantorin und Chorleiterin Susanne Hiekel hat sich einiges einfallen lassen, um ihren Chor am Ostersonntag trotzdem auftreten zu lassen - und das, obwohl jeder bei sich zu Hause singt. Wie das geht? Hier ihr Bericht:

Von Susanne Hiekel

“Ohne den direkten Kontakt mit den Menschen zu sein, fällt mir als Kantorin, die normalerweise wöchentlich viele Chöre mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen betreut, unheimlich schwer. Mir fehlen die Begegnungen mit den Menschen. In diesen Tagen hätten wir für die Festgottesdienste zu Karfreitag und Ostern geprobt, darauf freuen sich die Sängerinnen und Sänger in jedem Jahr sehr. Deswegen habe ich eine Idee entwickelt: Ich habe die Mitglieder des Chores gebeten, den eigenen Gesang von zwei Osterchorälen zuhause in ihrer Wohnung aufzunehmen und mir dann digital zuzusenden - das ist eine echte Herausforderung für Laien! Ich bin sehr gespannt, ob das klappt und ich hoffe, es macht den Sängerinnen und Sängern Spaß, ich freue mich auf das klangliche Ergebnis dieses Experiments. Wir werden die einzelnen Stimmen dann am Computer zusammenfügen und vielleicht erklingt es dann als Chorgesang bei unserem "Geistlichen Impuls am Ostersonntag“, der bei YouTube zu hören ist.

"Geistlichen Impuls am Ostersonntag“

Die "Geistlichen Impulse“ unserer evangelischen Kirchengemeinde Kaiserswerth, die im Internet als Video verbreitet werden, können natürlich kein Ersatz für einen Gottesdienst sein, er ist ein Versuch - insbesondere für die vertrauten Gemeindeglieder -, den Kontakt zu halten, das Gottvertrauen zu stärken und zum gemeinsamen Gebet, Gesang und Innehalten aufzurufen. Wie auch für die Pfarrer ist die Gestaltung dieser Impulse für mich als Musikerin eine neue Herausforderung, denn mit der Musik zu berühren und die geistlichen Inhalte zu transportieren geht auf digitalem Wege anders als live sonntags im Gottesdienst, es fehlt der unmittelbare Kontakt zu den Gemeindegliedern, die ihrerseits mitsingen und gewissermaßen „mitatmen“ und aktiv zuhören, und auf die ich reagieren kann.