Handwerk fördert den Lehrlingsaustausch mit dem Ausland
Im Handwerk gibt es die jahrhundertealte Tradition der "Walz". Schon seit jeher sind Gesellen auf Wanderschaft gegangen. In Zeiten der Globalisierung und des zusammenwachsenden europäischen Wirtschafts- und Bildungsraumes gewinnen vor allem berufliche Erfahrungen im Ausland immer mehr an Bedeutung.
Für Handwerksbetriebe lohnt es sich, ihren Auszubildenden ein Auslandspraktikum zu ermöglichen, denn der Nachwuchs bekommt ein Verständnis für kulturelle Vielfalt und eignet sich interkulturelle Kompetenzen an. Er lernt handwerksspezifische Unterschiede kennen und erweitert nebenbei seine Fremdsprachenkenntnisse.
Betriebe profitieren vielfach von den Erfahrungen ihrer Lehrlinge. Die durch Auslandspraktika gewonnenen Kompetenzen können helfen, neue Absatz- und Beschaffungsmärkte zu erschließen, grenzüberschreitende Handwerkskooperationen aufzubauen und stärken zudem die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Dies gilt nicht nur für Betriebe, die jenseits der deutschen Grenzen geschäftlich tätig sind, sondern auch für alle anderen, die selbständige und flexible Beschäftigte schätzen oder Personen mit Migrationshintergrund zu ihren Kunden zählen.
Die Handwerkskammern in NRW befürworten deshalb berufliche Auslandsaufenthalte in der handwerklichen Ausbildung und raten den Betrieben, ihre Auszubildenden für Praktika freizustellen und Fördermöglichkeiten zu nutzen. Das Berufsbildungsgesetz sieht vor, dass bis zu einem Viertel der Ausbildungszeit im Ausland verbracht werden kann. Erfahrungen haben gezeigt, dass auch kürzere Auslandsaufenthalte ab drei Wochen sinnvoll sind.
Die Handwerkskammer Düsseldorf bietet zusammen mit ihrer französischen Partnerkammer in Tours einen Lehrlingsaustausch für Konditoren, Fleischer und Bäcker an. Jedes Jahr fahren etwa 15 Teilnehmer für drei Wochen nach Tours, Frankreich. Im Gegenzug kommen dann auch 15 junge Franzosen in den Kammerbezirk Düsseldorf. Für Tischler bietet die Handwerkskammer zusammen mit den Compagnons du Devoir, einer französischen Handwerkervereinigung, einen Lehrlingsaustausch in La Rochelle an.
Auch Auszubildende aus anderen Berufen können ein Praktikum im Ausland machen. Ihnen steht dafür ganz Europa offen und sie haben die Möglichkeit, Fördergelder für den Aufenthalt zu bekommen.
Interessierte Betriebe, Lehrlinge, Gesellen und Ausbilder können sich bei der Mobilitätsberaterin der Handwerkskammer Düsseldorf, Nina Jansen, über die verschiedenen Austauschförderprogramme informieren.
Informationen zu beruflichen Auslandsaufenthalten erhalten Betriebe unter http://www.hwk-duesseldorf.de/ausbild/ausland/index.html sowie unter www.letsgo-handwerk.de und Auszubildende unter www.letsgo-azubi.de.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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