Grillen mit Kindern - grundlegende Tipps für ausreichende Sicherheit

Die Sonne scheint, es ist warm, dazu geringer, erfrischender Wind. Was kommt an solchen Tagen besser in Frage, als gemeinsam mit der Familie auf dem Balkon oder der Terrasse zu grillen? Leckeres Fleisch, Salat, Baguette und vielleicht auch ein kaltes Bier sind die eine Seite der Medaille.

Doch Grillen kann auch schnell gefährlich werden, wenn nicht die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Dies gilt vor allem dann, wenn Kinder beim Grillen dabei sind warnt der Grillexperte.

Jährlich kommt es in Deutschland zu schweren Brandverletzungen, welche durch das Grillen verursacht werden. Diese treten vor allem dann auf, wenn zum Grillen Spiritus verwendet wird. Durch Verpuffungen kann es bei Unachtsamkeit zu unkontrollierbaren Flammenwänden kommen. Dabei werden oftmals Kinder von diesen erfasst - tragische Unfälle mit weitreichenden Folgen.

Verbrennungen sind oftmals für immer ersichtlich.
Bundesweit erleiden mehr als 13.000 Kinder Verbrennungen und Verbrühungen beim Grillen. Mehr als die Hälfte der Kinder muss direkt im Krankenhaus behandelt werden.
Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich die Erwachsenen beim Grillen zu sicher fühlen. Wieso sollten sie auch nicht? Oftmals haben sie es bereits unzählige Male vorher gemacht, ohne dass je etwas passiert ist. Doch diese gefühlte Sicherheit ist ein trügerischer Fehler.

Kinder haben ein Interesse am Feuer

Für die Kinder ist Feuer eine Besonderheit, welche sie nicht jeden Tag erblicken können. Die Wärme, die Farbe, das Knistern der Kohle - natürlich muss dies für die Kinder interessant sein.

Aus diesem Grund stehen sie nicht selten neben dem Grill und schauen den glühenden Kohlen zu. Allerdings können sie die von dem Grill ausgehende Gefahr noch nicht richtig einschätzen. Kommt es dann zu einem Missgeschick, erleben die Kinder sämtliche Schmerzen bei vollem Bewusstsein mit. Nicht selten entstehen daraus Ängste, die ein Leben lang anhalten können.

Die Eltern sollten daher stets darauf achten, dass sich die Kinder niemals zu nahe am Grill aufhalten. Falls sie doch unbedingt das Feuer sehen möchten, darf das Kind niemals alleine dorthin geschickt werden. Ein waches Auge mindestens eines Elternteils ist hierbei die Mindestsicherheitsmaßnahme.

Bei Kindern bis 4-5 Jahren sollte es sicherheitshalber komplett vermieden werden, dass sich die Kinder in der Nähe des Grills aufhalten. Eine Sekunde reicht aus, dass sie irgendwie mit dem Grill in Kontakt kommen, dieser umfällt und es zu einem tragischen Unfall kommt. Solch eine Sicherheit können die Eltern in diesem Alter selbst bei bester Sorgfalt nicht permanent gewährleisten.

Einen gemeinsamen Kompromiss finden

Die Kinder möchten trotz all dieser Gefahren die Situation natürlich nicht einsehen und sich dennoch irgendwie am Grillen beteiligen. Daher gilt es für die Eltern, einen guten Kompromiss mit den Kindern zu finden.

So können sie beispielsweise einbezogen werden, indem sie helfen, die Kohle in den Grill zu schütten. Auch können sie daran beteiligt werden, andere Vorbereitungen zu treffen. Beispielsweise Grillanzünder auf die Kohle legen oder den Tisch mit Besteck, Tellern und Saucen decken.

Die Eltern sind das Vorbild der Kinder

Kinder lernen durch Nachahmung. Aus diesem Grund ist es außerordentlich wichtig, den Kindern keine falschen und gefährlichen Verhaltensweisen zu zeigen. Experimente mit dem Feuer oder Ähnliches sollten in jedem Fall vermieden werden - auch natürlich dann, wenn die Kinder nicht dabei sind. Der Grill sollte zudem niemals mit Spiritus oder Benzin angezündet werden. In diesem Fall bildet sich ein gefährliches Luft-Gas-Gemisch über der Kohle, welche beim Anzünden des Grills sofort explodiert. Schwerwiegende Brandverletzungen sind hierbei oftmals die Folge.

Vor allem beim Anzünden sind die Kinder also von dem Grill fernzuhalten. Damit sie sich nicht ununterbrochen auf das Feuer und den Grill konzentrieren, ist es erneut Aufgabe der Eltern, sie anderweitig zu beschäftigen und ihre Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken. Ballspiele im Garten, Kartenspiele am Esstisch oder heute auch Apps auf dem Smartphone lenken die Kinder in der Regel sehr gut ab.

Nach Verletzungen schnell handeln

Bei geringeren Brandverletzungen sind die betroffenen Stellen sofort zu kühlen: mit fließendem, kaltem Wasser - etwa 15 Minuten. Sind die Verletzungen dagegen größer, sollte umgehend der Notruf gewählt werden.

Der Grill sollte standfest sein und weit genug von brennbaren Materialien wie beispielsweise Ästen entfernt sein. Des Weiteren sollte ausschließlich Holzkohle verwendet werden, welche nur mit Grillanzündern entzündet werden sollte. Auf den Gebrauch von Spiritus bzw. Sprit sollte in jedem Fall verzichtet werden.

Gefährliche Gegenstände wie Feuerzeuge und Streichhölzer sind dort aufzubewahren, wo die Kinder nicht drankommen können. Zudem sind Wasser und eine Wolldecke (nicht aus Kunstfasern!) bereit zu stellen, um Feuer im Ernstfall schnell löschen kann. Brennendes Fett darf dagegen niemals mit Wasser gelöscht werden! Damit abtropfendes Fett aufzufangen, sollten beim Grillen ebenfalls Grillschalen aus Aluminium verwendet werden. Auf diese Weise kann sich das abtropfende Fett nicht entzünden.

Mit all diesen Tipps steht einem Grillen mit den Kindern nichts mehr entgegen.

Autor:

Matthias Schulz aus Düsseldorf

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