Düsseldorf: Gefahren im Homeoffice
Fallstricke und Risiken bei der Arbeit von zu Hause

Düsseldorf: Seit knapp einem Jahr ist das Homeoffice für die meisten Arbeitnehmer keine Ausnahme mehr, sondern Alltag. Das Arbeiten in den eigenen vier Wänden ermöglicht neue Freiheiten. Es gibt aber auch einige Risiken,  | Foto: Provinzial Rheinland
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Seit knapp einem Jahr ist das Homeoffice für die meisten Arbeitnehmer keine Ausnahme mehr, sondern Alltag. Das Arbeiten in den eigenen vier Wänden ermöglicht neue Freiheiten. Es gibt aber auch einige Risiken, die Angestellte nicht unterschätzen sollten, warnt die Provinzial Rheinland. Das Homeoffice schafft Freiräume und Flexibilität. Angestellte können so leichter nach ihrem Biorhythmus arbeiten und zugleich den Spagat zwischen Familie, Beruf und Freizeit besser meistern. Gleich mehrere Studien zeigen: Im Homeoffice arbeiten die Mitarbeiter sogar mehr und effektiver. Die aktuelle Homeoffice-Welle offenbart aber auch einige Risiken.

Neben der gewonnenen Flexibilität kann das Arbeiten im Homeoffice auch belasten. Oft fehlt den Angestellten das soziale Miteinander. Weil Gespräche und Meetings nur per Telefon und über Videokonferenzen erfolgen können, bleiben sie meist auf berufliche Anliegen beschränkt – für den Austausch auf persönlicher Ebene bleibt kaum mehr Raum. Andere können sich kaum noch von der Arbeit losreißen oder fühlen sich mit ihren Aufgaben allein gelassen und überfordert. Auch dies kann sich negativ auf die seelische Gesundheit auswirken. Psychische Beeinträchtigungen sind nicht zu unterschätzen. Mittlerweile sind sie weitaus häufiger der Auslöser für eine anhaltende Berufsunfähigkeit als körperliche Beschwerden.

Schäden an der Arbeitsausrüstung

Das berufliche Leben hat sich weitestgehend von den Büros in die Wohnungen verlagert. In den eigenen vier Wänden, in denen auch der Familienalltag mit Kindern stattfindet, kann aber schon eine kleine Unaufmerksamkeit ausreichen, dass die Arbeitsausrüstung Schaden nimmt: Das Firmenhandy fällt aus der Hand oder der Arbeitslaptop wird vom Küchentisch gestoßen. Doch wer muss für diesen Schaden aufkommen? Die gute Nachricht: In den meisten Fällen haftet, wie im Büro, der Arbeitgeber und muss für den entstandenen Schaden aufkommen.

Cyberkriminalität

Das Arbeiten von Zuhause bietet zugleich eine breite Angriffsfläche für Cyberkriminelle. Insbesondere dort, wo die Grenzen zwischen beruflicher und privater Nutzung verschwimmen. Wenn sich Mitarbeiter beispielsweise von ihrem privaten Gerät ins Firmennetzwerk einwählen, sind die Sicherheitslücken meist größer. Auch Updates müssen im Homeoffice oft in Eigenverantwortung installiert werden. Falls nun auch noch private Mails geöffnet und bearbeitet werden, haben Cyberkriminelle leichtes Spiel. Denn viele Angriffe werden in Phishing-Mails getarnt, die der aktuellen Situation angepasst sind.
Besonders verbreitet ist die „Fake President“-Masche, auch „CEO-Fraud“ genannt. Bei dieser Methode geben sich die Betrüger als Führungspersonen des Unternehmens aus und versuchen Mitarbeiter durch das Ausnutzen ihrer Autorität aufzufordern, sensible Daten herauszugeben oder Geld auf die Konten der Betrüger zu überweisen. Auch bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden ist also Vorsicht geboten.

Unfälle im Homeoffice

Sollten Sie sich während der Arbeit zuhause verletzen, sind Sie nach wie vor gesetzlich unfallversichert. Die gesetzliche Unfallversicherung greift aber nur, wenn Sie sich in unmittelbarem Zusammenhang mit Ihrer Arbeit verletzen. Die Grenzen sind fließend und durch die zuständigen Stellen noch nicht abschließend geklärt. Der Tipp: Wer häufiger von Zuhause aus arbeitet, sollte über eine private Unfallversicherung nachdenken. Diese schützt bei allen Unfällen, die im privaten und beruflichen Leben geschehen.
Für einen optimalen Versicherungsschutz im Homeoffice ist immer die individuelle Lebenssituation des Arbeitnehmers entscheidend.

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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